Werbung

Nachricht vom 18.02.2020    

Vergiftungen in Haus und Garten: So schützen Sie Ihre Kinder

Kleinkinder erkunden die Welt, indem sie alles in den Mund nehmen, was in ihre Nähe kommt. Ihr Entdeckerdrang macht selbst vor Medikamenten, Putzmitteln und Pflanzen nicht halt. Die richtige Lagerung giftiger Substanzen ist die einfachste Möglichkeit, um Kinder vor Vergiftungen zu schützen.

(Foto: Barmenia)

Siegen. Draußen ist das Risiko einigermaßen überschaubar. Die meisten giftigen Pflanzen wie Bilsenkraut, Tollkirsche oder Goldregen schmecken nicht und werden von den Kindern umgehend wieder ausgespuckt. Daher machen Pflanzen nur einen kleinen Teil der bundesweit jährlich insgesamt etwa 80.000 bis 90.000 Vergiftungsfälle mit Kindern aus. Giftige Pflanzen sollten für Balkon und Garten dennoch tabu sein. Eine weitaus größere Gefahr lauert in der eigenen Wohnung.

„Erwachsenen ist häufig nicht bewusst, wie viele giftige Substanzen in jedem Haushalt vorhanden sind", sagt Fatih Oezdes, Bezirksdirektor der Barmenia Versicherungen in Siegen. Der sorglose Umgang mit ihnen ist die Hauptursache dafür, dass Vergiftungen laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zu den häufigsten Unfallarten bei Kindern zwischen sieben Monaten und vier Jahren zählen. Während das Risiko von Putz- und Reinigungsmitteln sowie Haushaltschemikalien offenkundig ist, vergessen viele Eltern auch ätherische Öle, Lampenöle oder Essigessenz kindersicher aufzubewahren. Das gilt erst recht für Medikamente oder Genussmittel wie Alkohol oder Nikotin: Schluckt ein Kind eine Zigarette hinunter, besteht Lebensgefahr!

Außer Reichweite aufbewahren
Die richtige Lagerung giftiger Substanzen ist die einfachste Möglichkeit, um Kinder vor Vergiftungen zu schützen. Statt unter der Spüle sollten Putz- und Reinigungsmittel in für Kinder unerreichbarer Höhe aufbewahrt oder in Schränken eingeschlossen werden. Und wenn doch etwas passiert, ist besonnenes Handeln gefordert. Eine Vergiftung ist gerade bei Kleinkindern nicht immer leicht zu erkennen: Fühlt sich das Kind plötzlich unwohl, erbricht es oder ist es ungewöhnlich müde, kann eine Vergiftung dahinterstecken.

„Statt alte Hausmittel anzuwenden, sollte im Verdachtsfall immer der Notarzt unter 112 oder direkt eine der acht deutschen Kliniken mit Vergiftungszentrale angerufen werden", rät Oezdes. Sie sind Tag und Nacht telefonisch erreichbar. Eine Auflistung hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit im Internet veröffentlicht, gut zu finden unter dem Suchbegriff „Giftnotruf". Eine andere Hilfe im Ernstfall ist die kostenlose App „Vergiftungsunfälle bei Kindern" des BfR. Sie klärt über Gefahren auf und stellt im Notfall eine Verbindung zum Giftinformationszentrum des jeweiligen Bundeslandes her. Die Experten dort kennen praktisch jede Art von Vergiftung und die Gegenmaßnahmen. Wichtig sind möglichst genaue Angaben zu Alter und Gewicht des Kindes, Symptomen, Art und Menge des Gifts, Beschreibung der Pflanze und Zeitpunkt der Einnahme. Gemäß einer Veröffentlichung der Berliner Vergiftungszentrale können die Experten in über 80 Prozent aller Anrufe „Entwarnung" geben. Eine gute Nachricht für besorgte Eltern. (PM)



Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Unbekannter Täter beschädigt Pkw in Linz

Linz. In der Stadt Linz ereignete sich eine Sachbeschädigung an einem Fahrzeug. Zwischen Dienstagmorgen und Dienstagnachmittag ...

Land Rheinland-Pfalz fördert Kitas im Landkreis Neuwied mit Millionenbetrag

Kreis Neuwied. Das Landesbildungsministerium gab bekannt, dass mehrere Kitas im Landkreis Neuwied aus dem 40 Millionen Euro ...

Duo Justus Reiprich und Richard Hahn erhalten Ehrenamtspreis

Waldbreitbach. Die Laudation begann mit den Worten: "Schön, dass es Euch gibt! Wir möchten Justus Reiprich für sein ehrenamtliches ...

Westerwälder Rezepte: Schoko-Pannacotta mit Kokosraspeln

Dierdorf. Das preiswerte Rezept kann problemlos vorbereitet und verdoppelt werden, wenn Besuch erwartet wird.

Zutaten ...

Wettbewerb "Gelbe Hand": Mit kreativen Projekten gegen Rassismus und Rechtsextremismus

Region. Auszubildende können sich bis Mitte Januar um die "Gelbe Hand" bewerben. Dabei geht es um einen Wettbewerb gegen ...

Aktualisiert: Tödlicher Verkehrsunfall auf der A 3: Tragisches Unglück fordert ein Menschenleben

Linz am Rhein/A 3. Am Mittwoch (11. Dezember) ereignete sich gegen 08.15 Uhr auf der Autobahn A3 bei Bad Honnef ein schwerer ...

Weitere Artikel


Hinter den Kulissen des Prinzenpaares der Stadt Neuwied

Neuwied. „Och, ist die Nacht schon wieder vorbei“ so die ersten Worte von Prinzessin Michaela I. als kurz nach fünf Uhr am ...

Es ist 5 nach 12!

Dierdorf. Einige Schülerinnen des Martin-Butzer-Gymnasiums, die sich aus einer „Fridays for Future“-Gruppe, den Schülersprecherinnen ...

RKK-Ehrungen bei der KG Fernthal 1945 e.V.

Fernthal. Frauen tragen maßgeblich zum Gelingen der Sessionen und zum Zusammenhalt in der KG bei. Dafür gebührt ihnen besondere ...

Närrische Höhepunkte bei den Engerser Elisabeth-Frauen

Neuwied. Mehr als vier Stunden hatten die Elisabeth-Frauen einen närrischen Höhepunkt nach dem Anderen auf die Bühne gezaubert ...

Haus des Kindes verwandelt sich

Bendorf. Der Bendorfer Stadtrat hatte 2017 beschlossen, die Hortbetreuung im „Haus des Kindes“ zum Ende des Kindergartenjahres ...

Prinzenempfang 2020 in der RömerWelt Rheinbrohl

Rheinbrohl. Der Hünnijer Prinz Andreas I. mit Gefolge sowie Kinderprinz Jonas I. mit Nele und Max und auch das Prinzenpaar ...

Werbung