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Nachricht vom 12.02.2020    

„Kuscheln“ unter Tieren: Warum ist Fell- und Gefiederpflege so wichtig?

Schimpansen widmen sich gerne und ausgiebig der gegenseitigen Fellpflege, aber nicht nur von den Menschenaffen ist dieses Verhalten bekannt. Auch Papageien, Pinguine, Przewalskipferde und viele andere Tierarten zeigen dieses sogenannte „Grooming“ (engl.: bedienen, pflegen). Aber geht es da wirklich nur um das reine Säubern des jeweils anderen?

Fotos: Zoo Neuwied

Neuwied. Das Fremdputzen, auch Allogrooming, ist nicht nur ein Pflegen des Fells oder Gefieders, sondern viel mehr eine Pflege der sozialen Kontakte unter den Tieren. Dadurch wird unter anderem die Bindung zwischen Partnern gestärkt, wie zum Beispiel bei Papageien. Hier wird dem Partner oft mit dem Schnabel das Gefieder im Kopfbereich gekrault, um Verbundenheit zu demonstrieren. Auch die im Zoo Neuwied lebenden Sonnensittiche pflegen sich so gegenseitig ihr Gefieder. Primaten, wie Schimpansen, „lausen“ sich auch untereinander, wobei es weniger Läuse als Hautschuppen sind, die bei dieser Pflege aus dem Fell gesammelt werden.

Das Grooming hat eine große Bedeutung für die Stärkung des Gruppengefüges und für die Kommunikation unter den Tieren. Rangniedrigere Tiere zeigen den ranghöheren Tieren mit dem Durchkämmen des Fells ihre Loyalität und Ergebenheit. Diese Fellpflege dient dazu, Freundschaften zu pflegen, Allianzen zu schmieden und sich die Unterstützung von Gruppenmitgliedern zu sichern. Wer wen wie lange groomt, spielt auch eine große Rolle im Sozialgefüge der Affengruppe.

Neben dem Putzen eines anderen Tieres gibt es das Komfortverhalten oder Autogrooming. Dies dient dem Wohlbefinden des Tieres an sich. Da gibt es zum Beispiel das Sand- oder Staubbad und das Suhlen im Schlamm. Damit wird das Fell, das Gefieder oder die Haut gereinigt. Streifengnus wälzen sich auch gerne im trockenen Sand und schütteln sich danach. So schützen sie sich zusätzlich vor unliebsamen Parasiten.



Pinguine, wie die im Zoo Neuwied lebenden Humboldtpinguine, verbringen sehr viel Zeit mit der Gefiederpflege. Damit die wärmende Daunenschicht der Federn nicht nass wird, wird diese von den Federspitzen dachziegelartig überlagert. Um diese wasserfest zu halten, müssen sie regelmäßig eingeölt werden. Dafür wird ein öliges Sekret an der sogenannten Bürzeldrüse an der Schwanzspitze gebildet. Dies nimmt der Pinguin mit dem Schnabel auf und verteilt es dann auf den Federspitzen. Durch diese Ölschicht wird das Gefieder wasserabweisend und bietet einen Schutz beim Tauchen und Schwimmen. Neben dem Einölen werden mit dem Schnabel gleichzeitig Dreck und Parasiten entfernt.

Beobachten Sie doch beim Zoobesuch die Tiere mit diesem Wissen etwas genauer und erkennen diese speziellen Verhaltensweisen.



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