Werbung

Nachricht vom 04.02.2020    

Durch Ausbaggern erodierte Ufer am Ölsbach können renaturiert werden

Von Wolfgang Tischler

Bürgermeister Horst Rasbach schrieb in seiner Stellungnahme zum Umweltfrevel am Ölsbach in Dierdorf-Giershofen: „Eine Renaturierung des Bachlaufes ist nicht vorgesehen, da es sich dann um einen Gewässerausbau handeln würde und dieser ohne wasserrechtliche Genehmigung nicht zulässig ist.“ Aufgrund diverser Leseranfragen haben wir eine Anfrage bei der Unteren Wasserbehörde der Kreisverwaltung gestellt.

Die fortschreitende Erosion nach dem Ausbaggern ist deutlich zu erkennen. Foto: Wolfgang Tischler

Dierdorf. Da es widersprüchlich erscheint, dass der Bach zwar genehmigungsfrei denaturiert werden durfte, für eine Renaturierung jedoch eine wasserrechtliche Genehmigung erforderlich sein soll, fragte der NR-Kurier bei der Kreisverwaltung Neuwied nach. Die Untere Wasserbehörde sieht jedoch kein Hindernis für Pflanzmaßnahmen. Ihre Antwort zu Unterhaltungsmaßnahmen am Ölsbach lautet:

„Hierzu gibt das Gesetz zur Neureglung des Wasserrechts (Wasserhaushaltsgesetz WHG vom 31. Juli 2009) eindeutig folgende Antwort:
§ 39 WHG(1) Die Unterhaltung eines oberirdischen Gewässers umfasst seine Pflege und Entwicklung als öffentlich-rechtliche Verpflichtung (Unterhaltungslast). Zur Gewässerunterhaltung gehören insbesondere: Die Erhaltung der Ufer, insbesondere durch Erhaltung und Neuanpflanzung einer standortgerechten Ufervegetation.“

Außerdem regelt § 41 WHG folgendes:
„Soweit es zur ordnungsgemäßen Unterhaltung eines oberirdischen Gewässers erforderlich ist, haben die Anlieger zu dulden, dass die zur Unterhaltung verpflichtete Person die Ufer bepflanzt…

Die zur Unterhaltung verpflichtete Person hat der duldungspflichtigen Person die beabsichtigten Maßnahmen rechtzeitig vorher anzukündigen.“




Es ist somit also keine Beantragung einer Renaturierungmaßnahme erforderlich, um standortgerechte Bepflanzungsmaßnahmen durchführen zu dürfen. Diese erscheint dringend erforderlich, denn die Ufer sind bereits erodiert und ein Teil des Weges ist weggespült.

Nun liegt es an den Auftraggebern der Aus- und Abbaggerungsmaßnahme am Ölsbach (Verbandsgemeindewerke und Ortsbeirat) den ohne nachvollziehbare Notwendigkeit vollzogenen Umweltschaden durch Bepflanzung der nackten Ufer wenigstens zum Teil wieder gut zu machen. Bis das ökologische Gleichgewicht wieder hergestellt sein wird, wird es trotz Bepflanzung noch Jahre dauern, so die Meinung von Fachleuten. In Anbetracht der Klimaentwicklung mit zunehmenden Starkregen und des festgestellten Artenschwunds ist also Dringlichkeit geboten. woti

Weitere Beiträge zu dem Thema:
Umweltfrevel am Ölsbach – Vegetation entfernt, Wassertempo erhöht

Ortsbeirat und Ortsvorsteher Giershofen haben Arbeiten am Ölsbach veranlasst




Lokales: Dierdorf & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Gemeinsames Kochen in der Kita Casa Vivida begeistert Familien

In der Kita Casa Vivida fand eine besondere Koch- und Backaktion statt, die zahlreiche Familien zusammenbrachte. ...

Virtuelle Raumfahrt am Wiedtal-Gymnasium in Neuwied

Am 10. und 11. November wird der "SPACEBUZZ ONE", ein einzigartiger High-Tech-Lkw, das Wiedtal-Gymnasium ...

Neue Generation startet Ausbildung im Finanzamt Neuwied

Am 1. Oktober 2025 haben sechs junge Menschen ihre zweijährige Ausbildung zur Finanzwirtin oder zum Finanzwirt ...

Einsamkeit im Alter: Vortrag bei VHS Neuwied bietet praktische Lösungen

Einsamkeit im Alter ist ein wachsendes Problem, das oft wenig Beachtung findet. Hildegard Schanz wird ...

Ungewöhnliche Geburt im Auto: Jonah kommt im Kreisverkehr in Torney zur Welt

Ein aufregender Tag für die Familie von Jonah: Am Mittwoch (1. Oktober 2025) verstarb seine Uroma Dorothea ...

Aktualisiert: Feueralarm in Neuwieder Schrebergärten

Am frühen Morgen des 13. Oktober 2025 brach in den Schrebergärten an der Bimsstraße in Neuwied ein Feuer ...

Weitere Artikel


Alina Schülzchen aus Windhagen wird beim Ravensburger Tourismustag ausgezeichnet

Die Tourismuswirtschaft boomt – und steht vor immer neuen Herausforderungen. Unter dem Titel „Tourismus: ...

BBW-Karneval für alle: „Dinos in der Steinzeit“

Seit über 40 Jahren ist die Karnevalssitzung eine feste Institution im Berufsbildungswerk (BBW) in Neuwied ...

Künstlerin Susanne Krell zeigt Werke im Roentgen-Museum Neuwied

Am Sonntag, 1. März 2020, eröffnet Landrat Achim Hallerbach mit Museumsdirektor Bernd Willscheid im Roentgen-Museum ...

Acht Bankkaufleute feiern bestandene Ausbildung

Acht junge Bankkaufleute der Sparkasse Neuwied haben Grund zum Feiern: Sie haben kürzlich ihre mündliche ...

Beeindruckendes Schauspiel aus Licht und Farben in Bendorf

Gelungene Premiere für die Illumination „Lichtblick“ in Bendorf: Am 31. Januar erstrahlte die Bendorfer ...

Zahnarztpraxis Dr. Kayser + Menges organisiert Kinderkleiderbasar und spendet

Die Zahnärzte Dr. Sandra Kayser und Michael Menges betreiben in Raubach eine Zahnarztpraxis. Im letzten ...

Werbung