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Nachricht vom 07.01.2020    

Verdi fordert von Berge & Meer Lohn nach Tarif

Am 9. Januar 2020 erwartet die Gewerkschaft verdi für die rund 300 Beschäftigten in Rengsdorf ein Lohnangebot von der Geschäftsführung. Seit drei Monaten ist Berge & Meer von der früheren Konzernmutter TUI getrennt und firmiert nun eigenständig in der Beteiligungsgesellschaft Genui. Deswegen erwartet Gewerkschaftssekretär Jürgen Rinke-Oster (verdi Koblenz) von den beiden Geschäftsführern Thomas Klein und Tim Dunker in den Tarifgesprächen am Donnerstag ein vernünftiges Angebot, schreibt verdi in einer Pressemitteilung.

Rengsdorf. Die siebenköpfige verdi-Tarifkommission hat eine Lohnerhöhung von 100 Euro und ein Urlaubsgeld in Höhe von 1.270 Euro gefordert. In der Belegschaft ist die Forderung nach Einführung eines Urlaubsgeldes sehr beliebt. Ein großer Reiseveranstalter, der davon profitiert, dass Millionen von Arbeitnehmern tarifliches Urlaubsgeld erhalten, selbst jedoch keines anbietet, macht sich unglaubwürdig, so der Tenor der verdi-Tarifkommission.

„Berge & Meer bietet zwischenzeitlich fast alle ALDI-Reisen an. Während ALDI seine Mitarbeiter nach Tarif bezahlt, ist Berge & Meer allerdings noch nicht so weit. Bisher haben sich verdi und Geschäftsführung lediglich auf regelmäßige Lohnanpassungen einigen können. Wir nähern uns den tariflichen Zahlungen so langsam an“, erläutert der verdi-Sekretär Rinke-Oster. „Waren wir vor vier Jahren zum Teil mehr als 30 Prozent hinter dem Tarif, so sind es aktuell "nur" noch circa 10 Prozent.“

„Die verdi-Tarifkommission ist vor vier Jahren von den rund 100 verdi-Mitgliedern gewählt worden. Das große und verständliche Ziel ist eine 100 prozentige Tarifbindung für alle Beschäftigten“, so Daniela Schur von der Tarifkommission, die zugleich freigestellte Betriebsratsvorsitzende ist.

In einem Schreiben an das Bundesarbeitsministerium und an den Arbeitgeberverband hat die verdi-Tarifkommission deutlich gemacht, wie wichtig es ist, endlich stärkere Tarifbindung für alle Touristikanbieter zu erreichen. So könnte eine Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge dafür sorgen, dass der Wettbewerb unter den Unternehmen in der Qualität und nicht über die Löhne ausgetragen wird.



Unterstützung kam vom Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, der in seinem Antwortschreiben vom 11. November 2019 an die verdi-Tarifkommission darauf hinweist, dass „Tarifbindung als Markenzeichen nachhaltig arbeitender Unternehmen gilt. Tarifbindung sorge auch für Planungssicherheit für Unternehmen. Man werde weiter dafür werben, dass Sozialpartnerschaft zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern zu guten Tarifverträgen und somit den sozialen Frieden beitrage."

Auch der Arbeitgeberverband „Deutsche Reiseverband", kurz DRV, bestätigte der Tarifkommission, dass sie froh wären, wenn Berge & Meer auch Mitglied der Tarifgemeinschaft im DRV wäre, denn dieser verhandelt mit verdi auf Bundesebene den Tarifvertrag für alle Touristikbetriebe aus.

„Auch wenn wir „noch" keinen Tarifvertrag unterzeichnen konnten, so haben wir eine Vielzahl von Verbesserungen für alle Beschäftigten in guten Gesprächen gemeinsam mit der Geschäftsführung erreichen können. Somit sind wir auch für den 9. Januar optimistisch, wieder eine gute Lösung zu finden“, so Rinke-Oster abschließend. (PM)



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