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Nachricht vom 02.12.2019    

Bären-Comeback sichert verdienten Derby-Punkt

Als ob das Derby zwischen dem EHC „Die Bären" 2016 und der EG Diez-Limburg schon alles erlebt hätte - hat es nicht. Am Sonntagabend ging das heiße Nachbarschaftsduell in der Eishockey-Regionalliga West erstmals in den ultimativen Showdown einer Overtime, die der Tabellenführer und Meisterschaftsfavorit für sich entschied und somit das Spiel mit 4:3 gewann.

Egal ob im Stehen, Knien oder Liegen: Bären (links: Sven Schlicht) und Rockets (rechts: David Lademann) streckten sich nach jedem Puck. Foto: Verein

Neuwied. Die Neuwieder Spieler bekamen schon in den Sekunden, als die Rockets den Siegtreffer von Tobias Schwab bejubelten, das Gefühl vermittelt, dass sie Großartiges geleistet hatten. Mit stehenden Ovationen und Sprechchören feierten die EHC-Fans ihre Mannschaft trotz der knappen Niederlage, für die es immerhin einen Zähler gab. Diesen verdienten sich die Gastgeber redlich. Die Moral, die die Bären nach dem 0:3-Rückstand nach 40 Minuten demonstrierten, aber auch schon die Leistung im zweiten Drittel verdiente Respekt und Anerkennung. Auch seitens des EGDL-Trainers Frank Petrozza: „Ihr seid besser als Hamm", sprach der Franko-Kanadier nachdem das Pressekonferenz-Mikrofon von „on" auf „off" gestellt worden war. „Unser Sieg war ein hartes Stück Arbeit."

Beginnen, sich auf mehr als nur aufs Verteidigen zu konzentrieren, durften die Gastgeber erst nach zehn Minuten. Schiedsrichter Markus Eberl legte etwas übermotiviert los und schickte bis zur achten Minute schon drei Neuwieder auf die Strafbank. Selbst Gäste-Trainer Petrozza sprach von „kleinlichen Entscheidungen". Drei Unterzahlsituationen kurz nacheinander gegen geballte Torgefahr wie Tobias Schwab, Ross John Reed oder Kevin Lavallee sind fast gleichbedeutend mit einem Rückstand. „Gegen solche Top-Regionalligaspieler ist es dann normal, dass du einen Gegentreffer kassierst", so EHC-Trainer Leos Sulak. Reed traf von der rechten Seite in den Winkel (9.) - soweit alles wie erwartet angesichts der frühen Hinausstellungen.

Bei gleichem Kräfteverhältnis sahen die offiziell 895 Zuschauer nicht im Geringsten einen Leistungsunterschied, und im zweiten Drittel schließlich eine Neuwieder Mannschaft, die das Geschehen vor das Tor von Jan Guryca verlagerte. Etliche Großchancen vereitelte der ehemalige Bad Nauheimer DEL2-Keeper, und bei Sam Aulies Schuss stand ihm obendrein er Querbalken zur Seite. „Wir waren am Drücker", beschrieb Leos Sulak die Phase, in der der Ex-Neuwieder André Bruch eine doppelte Zeitstrafe kassierte, Petrozza Böses schwante, aber sein Team das nicht unbekannte Faible für Offensive trotz Unterzahl packte. Binnen 39 Sekunden verwandelten Tobias Schwab (39.) und Kevin Lavallee (40.) zwei Konter zum 0:3. „Wir wussten, dass Diez in Unterzahl immer einen Spieler hochschickt und auf Konter lauert - verhindern konnten wir es nicht", sagte Sulak.



Nicht viele dürften noch ernsthaft auf die Gastgeber gesetzt haben, die es selbst sehr wohl taten. „Wir haben versucht ruhig weiterzuspielen", verriet Sulak seine Marschrichtung für den Schlussabschnitt. Die Mischung aus Ruhe und Moral sowie konsequentem Nachsetzen zahlte sich aus. Der längst überfällige Anschlusstreffer gelang Schahab Aminikia (42.), der kurzerhand nachlegte (45.). „Wir haben nicht mehr clever gespielt", sagte Frank Petrozza zum dritten Drittel seiner Rockets, die den sicher geglaubten Vorsprung in der 49. Minute aufgebraucht hatten. Maximilian Herz verlagerte das Spiel im Aufbau von links nach rechts und vollendete selbst Sam Aulies Vorlage zum Ausgleich.

Das Icehouse bebte, der Favorit wankte wie selten in dieser Saison. „Wir waren kaputt und platt", sah Petrozza das Inter-Regio-Cup-Spiel vom Freitag gegen Herentals (8:0) noch in den Knochen der Raketen stecken. Hüben wie drüben gab es danach in einer offenen Schlussphase Möglichkeiten, die Partie vor der Verlängerung zu entscheiden. Zwei starke Torhüter mit Guryca und Felix Köllejan bei den Bären bescherten den Zuschauern jedoch das komplette Programm mit kurzer Zusatzschicht.

In der Verlängerung, die seit dieser Saison mit drei gegen drei Feldspielern bestritten wird, ging Neuwied mit den ersten beiden Wechseln zunächst in die Offensive, aber das Tor erzielte die EGDL. Tobias Schwab schoss flach ein (62.), sicherte seinem Team den Zusatzpunkt in einem Derby, das mit der Overtime ein neues Kapitel schrieb.

Neuwied: Köllejan - Pering, Hellmann, D. Schlicht, Klingsporn, Morys, Neumann - Fröhlich, Bruns, Asbach, Litvinov, Aminikia, Herz, Wasser, Smith, Etzel, Aulie.
Diez-Limburg: Guryca (Stenger) - Seifert, Naumann, Günther, Ewald, Krämer, Mörschler, Wex - Piwowarczyk, Maier, Mainzer, Gimenez, Firsanov, Bruch, Lademann, Schwab, Lavallee, Reed, Grund, Luft.
Schiedsrichter: Markus Eberl.
Zuschauer: 895.
Strafminuten: 10:14.
Tore: 0:1 Ross John Reed (Luft, Lavallee) 9', 0:2 Tobias Schwab (Piwowarczyk) 39', 0:3 Kevin Lavallee (Reed) 40', 1:3 Schahab Aminikia (Wasser, Fröhlich) 42', 2:3 Schahab Aminikia (Wasser, Köllejan) 45', 3:3 Maximilian Herz (Aulie, Smith) 49', 3:4 Schwab (Piwowarczyk, Seifert) 62'.


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