Werbung

Nachricht vom 28.11.2019    

Abschied aus dem Schloss

Nicht ganz 20 Jahre hat das Rheinische Eisenkunstguss-Museum sich im Schloss Sayn mit zahlreichen Ausstellungen, Veranstaltungen und Führungen präsentiert. Nun zieht die Sammlung auf das Denkmalareal Sayner Hütte – eine gute Gelegenheit, um Rückschau zu halten.

Barbara Friedhofen blickte auf 19 erfolgreiche Jahre „Eisenkunstguss-Museum“ im Schloss Sayn zurück. Foto: Stadt Bendorf

Bendorf. Zum Abschied im Schloss fand in der vergangenen Woche eine kleine „Umzugsfeier“ mit Freunden und Wegbegleitern des Museums statt. Neben einem Rückblick auf die vergangenen Jahre lieferte Museumsleiterin Barbara Friedhofen auch einen Vorgeschmack auf die Pläne am neuen Standort.

Bis in das Jahr 1987 bestand das ehrenamtlich geführte Museum der Stadt Bendorf. Es präsentierte sich als klassisches Heimatmuseum mit Darstellung der Ortsgeschichte von der Vorgeschichte bis in die Neuzeit am Kirchplatz 9b. Nach einer Umgestaltung rückten unter dem neuen Namen „Fachmuseum für Industriegeschichte, Eisenhüttenkunde und Eisenkunstguss“ bereits die heutigen Schwerpunkte in den Fokus.

Im Mai 2000 wurde das Stadtmuseum mit der Tourist-Information aus der Innenstadt Bendorfs in das wieder aufgebaute Schloss Sayn verlagert, mit der neuen Museumsleiterin Barbara Friedhofen begann eine Neuprofilierung und Neupositionierung mit dem Ausstellungsschwerpunkt „Preußischer Eisenkunstguss“, die sich auch im heutigen Namen „Rheinisches Eisenkunstguss-Museum“ widerspiegelt.

„Bei der Ausstellungskonzipierung und –Gestaltung wurde großer Wert auf die Beteiligung und das kreative Einbinden von Besuchern und Institutionen Wert gelegt“, so Barbara Friedhofen. Es wurde eine Vielzahl von Methoden angewandt, um den Besuchern das Thema Eisenkunstguss näherzubringen. In zahlreichen Sonderausstellungen wurden die überregionale Bedeutung der Sammlung und die vielschichtigen Verbindungen von einzelnen Sammlungsgegenständen herausgearbeitet.

Feste Bestandteile des jährlichen Museumsprogramms waren außerdem Führungen und Spezialführungen, Vorträge, Lesungen, Kinder-, Jugend-, Erwachsenen- und Seniorenprogramme, geführte Wanderungen, Museumsnacht in Sayn, das Museumstheater, Abendveranstaltungen sowie die Teilnahme mit eigenen Beiträgen an größeren Veranstaltungen.

In den zwei Jahrzehnten im Schloss zählte das Museum mehr als 550 000 Besucher – eine großartige Bilanz. Barbara Friedhofen nutzte ihre Ansprache, um sich bei dem Team von Museum und Tourist-Information, der Stadtverwaltung, ihren Kooperationspartnern, den Gästeführerinnen und Gästeführern, Künstlerinnen und Künstlern, Helferinnen und Helfern, Vereinen und Gruppierungen zu bedanken.



„Ganz wichtig war es in all den Jahren, dass wir bei allem, was wir hier im Hause geplant und durchgeführt haben natürlich den „Segen“ der Hausherrin und des Hausherrn bekamen. Ein allerherzliches Dankeschön gilt hier Fürstin Gabriela zu Sayn-Wittgenstein-Sayn und Fürst Alexander zu Sayn-Wittgenstein-Sayn“, betonte die Museumsleiterin.

Mit dem Umzug auf das Denkmalareal Sayner Hütte beginnt ein neues Kapitel in der erfolgreichen Geschichte des Eisenkunstguss-Museums. Am neuen Standort sollen im sogenannten Arkadengebäude unterschiedliche Themenbereiche rund um den Eisenkunstguss und die Arbeitswelt in der Sayner Hütte eingerichtet werden. Das Spektrum reicht von der Materialkunde und der Verarbeitung von Metallen über den frühindustriellen Eisenkunstguss bis hin zu Bezügen in unsere Gegenwart.

Bis die Museumssammlung im Laufe des Jahres 2021 die neuen Ausstellungsräume im Arkadenhaus auf der Sayner Hütte bezieht, soll die Sammlung in Teilen weiterhin präsentiert und verschiedenen Besuchergruppen auf eine überraschende, kreative und interaktive Art, nämlich durch das von der Künstlerin Anna Heidenhain und der Designerin Carlotta Werner Werkstatt- und Ausstellungs-Projekt „Die Sammlung in Zucker“ nahegebracht werden. In Workshops können große und kleine Besucher ausgewählte gusseiserne Exponate aus Zucker nachgießen, aus denen dann Objekte und Installationen geschaffen werden.

Die Interimsausstellung wird wenige ausgewählte Sammlungsstücke des Rheinischen Eisenkunstguss-Museums zeigen, die das einstige Produktrepertoire der Sayner Hütte repräsentieren. Dabei werden auch filigrane Eisenkunstgussobjekte neu kreierten Zuckergüssen in ein und derselben Vitrine gegenübergestellt.



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Neuwied & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Westerwaldwetter: Regen, Schnee und Sonne – am Wochenende ist alles dabei

Region. Das kommende Wochenende (20. und 21. April) hat von allem etwas. Nur die frühlingshaften Temperaturen wollen sich ...

Polizeieinsatz in Neuwied: Aggressiver Mann mit Messer im Stadtzentrum festgenommen

Neuwied. Am Freitag, 19. April, gegen 15 Uhr, wurden bei der Polizeiinspektion Neuwied mehrere Meldungen über eine aggressive ...

Amtliche Warnung: Starkes Gewitter zieht über Kreis Neuwied

Kreis Neuwied. Die Warnung wurde um 16.38 Uhr ausgesprochen und gilt voraussichtlich bis 17.30 Uhr desselben Tages. Laut ...

Großeinsatz der Polizei Rheinland-Pfalz bei länderübergreifendem Sicherheitstag

Mainz/Region. Im Rahmen des Sicherheitstages wurden am vergangenen Mittwoch in Rheinland-Pfalz mehr als 2.500 Personen kontrolliert, ...

Leserbrief: "Ist die Demokratie auf dem linken Auge blind?"

LESERBRIEF. "In den letzten Wochen gab es zahlreiche Demonstrationen in der Region gegen den Rechtsextremismus und die politische ...

"Leidenschaft - Kunst - Textil": Kuratorinnen-Führung am 5. Mai in Neuwied

Neuwied. Die Exponate sind beeindruckend vielfältig: Da gibt es Genähtes, Gefilztes, Gesticktes, Gewebtes und allerlei Kombinationen ...

Weitere Artikel


Hingehört: Was brauchen die Menschen?

Neuwied. Das Projekt „Die Kita als Ort von Kirche für Familien“ in Neustadt/Wied zählt dazu. „Wir wollen zum einen Kitas ...

Weihnachtsklatsch mit Sidewalk in Bendorf

Bendorf. Mit dem „Weihnachtsklatsch“ hat Gemina Pelikan vom Café Klatsch gemeinsam mit der Stadt Bendorf, der Werbegemeinschaft ...

CDU Asbach wählt neuen Gemeindeverbandsvorstand

Asbach. Die Neuwahl brachte einen zukunftsorientierten Vorstand hervor, an dessen Spitze Marco Vida aus Buchholz steht. Vida ...

Seniorenbeirat: Neue Mitglieder, neue Beauftragte

Neuwied. Sandra Mette weist Berufsabschlüsse als Bauzeichnerin sowie als Gesundheits- und Krankenpflegerin auf. Vor fünf ...

In der NähWerkstatt kleine Geschenke aus Stoff herstellen

Neuwied. Ob selbstgenähtes Duftkissen oder ein Lesezeichen, kleine Geschenkanhänger oder wiederverwendbare Stofftüten: Selbst ...

Bürgerpark in Unkel ist eine Station weiter

Unkel. Um alle Unkeler/innen mit einzubeziehen und anderen Vereinen die Chance zu geben, sich mit zu verantworten, wurde ...

Werbung