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Nachricht vom 27.11.2019    

Auf Gewalt gegen Frauen öffentlich in Neuwied hingewiesen

Seit 1981 organisieren Menschenrechtsorganisationen jedes Jahr zum 25. November Veranstaltungen, bei denen die Einhaltung der Menschenrechte gegenüber Frauen und Mädchen thematisiert wird. Im Jahr 1999 haben die Vereinten Nationen diesen Tag zum „Internationalen Tag zur Beseitigung jeder Form von Gewalt gegen Frauen“ deklariert.

Auch Bürgermeister Michael Mang informierte sich am Stand des Netzwerks in der Neuwieder Innenstadt.

Neuwied. Auch im Kreis Neuwied ist seit mehr als zehn Jahren ein Netzwerk gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen mit Infoständen in Neuwied, Asbach und Linz präsent, um wichtige Hilfsangebote vorzustellen und über das vielschichtige Thema aufzuklären. Mit dem Slogan „Frei leben – Nein zu Gewalt gegen Frauen“ wird der Standpunkt des Netzwerkes deutlich.

Dem Netzwerk gehören die Gleichstellungsbeauftragten und Jugendämter in Stadt und Kreis, der Caritasverband Neuwied, das Diakonische Werk im Evangelischen Kirchenkreises Wied, die Evangelische Frauenhilfe Kreisverband Wied, die Katholische Frauengemeinschaft Neuwied, Trotzdem/Lichtblick - Verein gegen sexuellen Missbrauch/Frauennotruf, die Frauenbegegnungsstätte „Utamara“, der Kinderschutzdienst Neuwied, die Lebensberatungsstelle des Bistums Trier, die Polizei mit der Koordinationsstelle gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen Neuwied und der Weisse Ring - gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten an.

Sie alle haben die allgemeine Stärkung von Frauenrechten zum Ziel. Dabei sollen vor allem Themen wie Zwangsprostitution, sexueller Missbrauch, Sextourismus, Vergewaltigung, Beschneidung von Frauen, häusliche Gewalt, Zwangsheirat, vorgeburtliche Geschlechtsselektion, weibliche Armut oder Femizid zur Sprache kommen. Neuwieds Bürgermeister Michael Mang verweist in diesem Zusammenhang auf die Instanbul-Konvention. „Dieses Anfang Februar 2018 in Deutschland in Kraft getretene rechtlich bindende Menschenrechtsinstrument will unter anderem einen Beitrag zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau leisten und mit umfassenden politischen und sonstigen Maßnahmen den Rahmen für die Gewährleistung von Schutz und Unterstützung der Betroffenen sowie der Strafverfolgung der Täter schaffen.“



Dass das auch im Kreis Neuwied weiterhin notwendig ist, betont Petra Michel, die die vom Land unterstützte Interventionsstelle (IST) beim Caritasverband Neuwied leitet. Die IST berät seit mehr als zehn Jahren Opfer häuslicher Gewalt und koordiniert das Neuwieder Netzwerk mit dem Ziel, die Arbeit gegen Gewalt vor Ort zu verbessern. Aktuelle Fallzahlen machen deutlich, wie wichtig das ist. 2018 wurden im Kreis 288 Fälle von Gewalt in engen sozialen Beziehungen polizeilich gemeldet. Michel weiß: „Es gibt eine hohe Dunkelziffer, denn wir sprechen hier von einem Tabuthema. Scham und Angst halten viele Frauen davon ab, sich bei der Polizei zu melden. Immerhin suchen einige Frauen direkt die Interventionsstelle auf.“ Die Beratung seitens der IST setzt ein, sobald sie die Information der Polizei über eine Gewalttat erhalten hat. „Die pro-aktive Beratung ist ein wichtiges Element unserer Arbeit“, berichtet Michel.

Doch es geht nicht nur um Betroffene. Das Netzwerk geht bewusst an die Öffentlichkeit. Denn: „Gewalt ist nie privat“, konstatiert Michel. „Von daher ist es wichtig, dass die Bevölkerung nicht wegsieht, wenn es zu Übergriffen im häuslichen Umfeld kommt. Unsere Stände sollen auch ein Signal für jene sein, die nicht betroffen sind: Sie finden hier Ansprechpartnerinnen und -partner, mit denen sie über Fälle in der Nachbarschaft reden können.“

Weitere Informationen dazu gibt es im Internet.


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