Werbung

Nachricht vom 14.11.2019    

"Von Mossul nach Palmyra" fördert interkulturelles Verständnis

Gemeinsam mit ihren Schützlingen besuchten die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer vom Café am Mittwoch in Neuwied-Gladbach die Ausstellung „Von Mossul nach Palmyra“. Insgesamt zwölf Personen, davon fünf Kinder, haben sich dafür auf den Weg zur Bundeskunsthalle nach Bonn gemacht.

Heribert Welter (1.v.re.) und Ingrid Winnen (3.v.re.) freuen sich über einen gut gelungenen gemeinsamen Ausflug zur Ausstellung nach Bonn. Foto: Privat

Neuwied. Die Gruppe setzte sich aus drei verschiedenen Nationalitäten und vier verschiedenen Religionsgemeinschaften zusammen, war also so bunt, wie der Mittwochstreff in Gladbach. Die Ausstellung war medial großartig aufbereitet, so dass auch die Kinder die Bildinformationen mit Interesse verfolgten und die 2,5 Stunden im Museum wie Flug vergingen.

Die Städte Mossul, Aleppo, Palmyra, Leptis Magna sind Symbole für das sagenumwobene Weltkulturerbe vergangener Zivilisationen, aber auch für die Zerstörung ihrer Denkmäler durch Fanatismus und Kriege. Mit Hilfe modernster virtueller Rekonstruktionen erweckte die Ausstellung diese heute zerstörten Stätten wieder zum Leben. Jeder dieser Städte wurde ein eigener Raum gewidmet. Auf einer riesigen Wandfläche wurden in kurzen virtuellen Videosequenzen die Städte in ihrer entsetzlichen Zerstörung gezeigt und dann computeranimiert teilweise wieder aufgebaut, so dass die einstigen Schönheiten von Straßenzügen, Märkten, Kirchen und Moscheen von den Besuchern erfassbar wurde. Jeweils auf den kleineren Stirnwänden der Ausstellungsräume wurden Hintergrundinformationen, Fotografien und Videos gezeigt.

Die Reiseroute verlief vom antiken Ninive, das heute innerhalb von Mossul (Irak) liegt, nach Aleppo (Syrien). Weitere Stationen waren Leptis Magna (Libyen), das von den Phöniziern gegründete "afrikanische Rom", und Palmyra (Syrien), die legendäre griechisch-römische "Perle des Orients". Natürlich war dies für alle Teilnehmer, besonders für unsere syrischen Migranten, keine leichte Kost. Die 75 jährige Mutter, einer seit 3 Jahren in Gladbach lebenden syrischen Frau, war vor 4 Wochen noch in Aleppo und konnte uns die entsetzlichen Zerstörungen lebhaft und emotional bestätigen. Dies führte dann auch zu einer ganz besonderen Qualität unseres Ausflugs: wir zogen Parallelen und sprachen auch über die gewaltigen Verwüstungen, die der 2. Weltkrieg, zum Beispiel, in den Städten Koblenz, Köln und Berlin, hinterließ.



Ingrid Winnen und Heribert Welter, die den Flüchtlingstreff mittwochs in Gladbach seit fast 4 Jahren für kfd- und Kolpingfamilie Gladbach leiten, haben die Fahrt gemeinsam geplant und durchgeführt. Beide waren vor der Fahrt unsicher, ob sie ihren Flüchtlingen mit dieser Ausstellung nicht zu viel zumuten würden, sagen aber nun: Es hat sich gelohnt, denn das gegenseitige Verständnis wurde gestärkt.

Die Fahrkosten wurden von der Staatskanzlei, Leitstelle Ehrenamt und Bürgerbeteiligung, im Rahmen des Förderprogramms „Dialogbotschafter“ gefördert. Ansprechpartnerin für das Förderprogramm in Neuwied ist die städtische Integrationsbeauftragte Dilorom Jacka, Tel.: 02631 / 802 284, E-Mail: djacka@neuwied.de.

(PM)





Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Neuwied & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Passkey: Sicheres Anmelden bei der Bundesagentur für Arbeit

Seit kurzem bietet die Bundesagentur für Arbeit ein neues Verfahren zur sicheren Anmeldung an ihrem Online-Portal an. Der ...

Neuwied trauert um Chronisten und Fotografen Josef Dehenn

Josef Dehenn, ein engagierter Chronist und leidenschaftlicher Fotograf, ist im Alter von 51 Jahren verstorben. Er hinterlässt ...

Autodiebstahl in Kretzhaus: Ford EcoSport spurlos verschwunden

Am Samstagvormittag, dem 8. Februar, ereignete sich in Kretzhaus ein dreister Diebstahl. Ein 76-jähriger Mann aus dem Rhein-Sieg-Kreis ...

Nicole nörgelt … über vermeintliche Stars im Dschungel und Reality-TV

Alle Jahre wieder ist es im Januar soweit: Diverse Promis oder wenigstens die, die sich für solche halten, ziehen nach Australien ...

Brisant: Verfolgungsjagd durch mehrere Ortschaften im Westerwald endet erst in Neuwied

Eine nächtliche Verfolgungsfahrt beschäftigte in der Nacht von Freitag auf Samstag (7. auf 8. Februar) die Polizei im Westerwald. ...

Nächtliche Verkehrskontrollen in Straßenhaus: Vier Verstöße festgestellt

In der Nacht zum Samstag (8. Februar) führte die Polizei in Straßenhaus Verkehrskontrollen durch. Dabei wurden mehrere Verstöße ...

Weitere Artikel


Planung zum Bau des Rheintal-Tunnelsystem rückt näher

Der Vorsitzende der Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn e.V. Willi Pusch und seine Mitstreiter, ...

Stadt Neuwied: Kandidaten für Sportlerehrung melden

Die Stadt Neuwied würdigt auch in diesem Jahr wieder die besonderen Leistungen von Sportlerinnen, Sportlern und Mannschaften. ...

Weihnachtsmarkt in Vettelschoß

Zum dritten Mal findet der „neue“ Weihnachtsmarkt am ältesten Gebäude der Ortsgemeinde Vettelschoß, dem aahle Schmitzhof, ...

„Oma, Opa, bitte lächeln…“

Unter dem Titel „Oma, Opa, bitte lächeln…“ hatte der Seniorenbeirat der Verbandsgemeinde Linz im Frühjahr aus Anlass seines ...

Informationstechniker-Innung zog Bilanz

Obermeister Frank Jonas aus Neuwied begrüßte die Mitglieder der Informationstechniker-Innung Rheinland-Pfalz und Gäste zur ...

VdK-Ortsverbände gehen auf Schiffstour

Auch in diesem Jahr hat die Arbeitsgemeinschaft der Neuwieder VdK-Ortsverbände zur Schifffahrt eingeladen. Rund 300 Mitglieder ...

Werbung