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Nachricht vom 17.10.2019    

Mila Röder – Das filmreife Leben der schönen Sängerin

Der Zufall kam bei der Suche in Archiven und Bibliotheken so manches Mal zur Hilfe. Deshalb ist Autorin Catrin Möderler auch überzeugt, dass es ihre Bestimmung war, die Biographie der schönen Sängerin Mila Röder zu schreiben. Auch heute noch werden in Bad Honnef Geschichten über Mila erzählt. Sie wurde nicht nur hier zur Legende.

Im Bad Honnefer Rathaus: Journalistin Catrin Möderler mit der Marmorbüste der schönen Sängerin Mila Röder, die im 19. Jahrhundert gelebt hatte. Foto: Stadt Bad Honnef

Bad Honnef. Die Biographie, die im Buchhandel
oder Internet erhältlich ist, stellt vieles richtig, dennoch ist Milas Leben ungewöhnlich und spannend. Autorin Catrin Möderler hat sachkundig und gewissenhaft recherchiert und ein großartiges Buch über eine einzigartige Karriere geschrieben. Zugleich gibt das Buch Einblicke in den Musik- und Kulturbetrieb im 19. Jahrhundert.

Mila Röder lebte von 1847 bis 1887 und ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie in Bad Honnef. Sie wohnte in dem „Röderschen Haus“ am Ende der Austraße, das abgerissen wurde. Einst gekauft hatte das Haus Milas Stiefvater Ferdinand Röder, der als Musikmäzen und mit glücklicher Hand gute Geschäfte gemacht hatte. Er hatte mit Leidenschaft die Karriere seine Stieftochter als Sängerin gefördert und sie in der Öffentlichkeit bekannt gemacht.

Mila Röder war wohl außergewöhnlich schön gewesen. Ihre Schönheit erwähnten so gut wie alle Journalisten, die über ihre Auftritte in den Zeitungen berichteten. Milas Garderoben waren ausgesucht vorteilhaft und reizend. Jacques Offenbach war fasziniert von Mila und schrieb zwei Operetten exklusiv für sie. In der Operette "Fleurette oder Näherin und Trompeter" spielte Mila auf der Harfe, ihrem Lieblingsinstrument. Sie sang dazu, so dass das Publikum ihre musikalische Begabung bewundern konnte.

Milas kaum ausgebildete Stimme hielt allerdings den großen Partituren nicht stand. Die seit der Kindheit angegriffene Gesundheit wurde durch die vielen und unbequemen Reisen in die Auftrittsorte Wien, Paris, London oder ihrer geliebten Heimatstadt Berlin nicht besser.

Nachdem Mila mit 40 Jahren gestorben war, ließ die Mutter für ihre Tochter und ihren Mann eine Grabkapelle im byzantinischen Stil auf dem Alten Friedhof in Bad Honnef bauen, die heute noch steht. Darin wurde eine Marmor-Büste der schönen Mila verwahrt. Die Büste ist heute witterungssicher im Rathaus aufgestellt.

Die Autorin Catrin Möderler studierte Gesang und absolvierte ein Aufbaustudium im Fach Kulturmanagement. Sie arbeitet als Journalistin. Fasziniert ist sie von der Kultur und Musik des 19. Jahrhunderts und den damaligen Persönlichkeiten. Der Startschuss zur Biographie hatte eine "Carte de Visite" gegeben, die Autorin Catrin Möderler im Internet ersteigert hatte. Auf der Visitenkarte stand kein Hinweis auf die abgebildete Schöne.



Durch einen Artikel in einer Tageszeitung, den Catrin Möderler auch wiederum zufällig las, kam Licht ins Dunkle. Das Abbild auf der Visitenkarte offenbarte sich als das der Mila Röder. Das Interesse der Autorin war geweckt. Aufgrund der profunden Kenntnisse über das 19. Jahrhundert beantwortet die Autorin viele Fragen, aber zum Glück nicht alle. Die Legende Mila Röder behält ihre Faszination.

Das Buch mit den Illustrationen fesselt auf jeder Seite. Einen Bräutigam, so wie es in Bad Honnef erzählt wird, hatte Mila Röder wohl nie, was wohl auch die Mutter zu verhindern gewusst hatte. Der Bad Honnefer Heimatdichter Franzjosef Schneider, der im Jahr 1940 die Geschichte "Das Sterben der Unsterblichen" über das Leben der Mila herausgegeben hatte, hatte sich viele dichterische Freiheiten herausgenommen. Aber auch er beschreibt einmal mehr mit ausgesuchten Worten Milas wunderbare Schönheit.

Autorin Catrin Möderler sagt über die Schattenseiten von Milas Leben: "Sie ist gnadenlos ausgebeutet und von Anfang an heillos überfördert worden. Ihr Stiefvater hat sie herumgereicht wie ein dressiertes Äffchen." Das nächste Projekt der Autorin wird eine Biographie über den Stiefvater Ferdinand Röder sein. Als Musikagent hatte er 30 Jahre lang bestimmt, wer auf den Bühnen Europas auftreten konnte. Schon damals gab es Musikagenten, die die Musik als Geschäft verstanden und immer wieder neue Superstars kreierten.

Im Buchhandel und im Internet erhältlich:

Catrin Möderler, Mila Röder - Ein bühnenreifes Leben", tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
236 Seiten
25 Euro
ISBN 978-3-7482-9394-1

Am Sonntag, 20. Oktober, 16:00 Uhr, findet in der Rhöndorfer Heimatstube, Löwenburgstraße 28, eine Lesung der Autorin Catrin Möderler statt: „Die Rätsel der schönen Mila Röder“.


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