Werbung

Nachricht vom 28.07.2019    

Jusos Neuwied: Jugend muss gehört und eingebunden werden

Bei der konstituierenden Sitzung des Neuwieder Stadtrats wurden die unterschiedlichen Positionen aller vertretenen Parteien reichlich dargelegt. Das Hauptaugenmerk lag jedoch sicherlich bei den zwei Hauptpunkten der Tagesordnung. Zum einen wurde die Änderung der Hauptsatzung beantragt und zum anderen die Bildung, Größe und Zusammensetzung der städtischen Ausschüsse und Gremien. Manche Vorlage und manches Abstimmungsverhalten irritiert die Jusos.

Neuwied. Bei dem entsprechenden Antrag zur Änderung der Hauptsatzung ging es um nichts weniger als die Einrichtung eines zusätzlich hauptamtlichen Beigeordneten. Die SPD lehnte dieses Vorhaben ab, schließlich hat sie aus dem Bürgervotum von 2014 gelernt und ihre Haltung im Sinne der Bürgerinnen und Bürger verändert. Deutlich zeigt dies das Abstimmungsverhalten der Fraktion, die geschlossen gegen einen weiteren Hauptamtler im Stadtvorstand stimmte.

Nachdem der Koalitionsvertrag im Juni veröffentlicht wurde, waren es doch vor allem die Jungen Liberalen (JuLis), die sich über die dort aufgeführten Personal-Neuforderungen aufregten. So rechneten sie mit Recht in einer Pressemitteilung vor, dass die Einrichtung des neuen Beigeordneten über die Wahlzeit rund 1,64 Millionen Euro kosten würde und dass sie diese Mehrkosten strikt ablehnen. Die Neuwieder Stadt-Jusos stellen fest, dass die Jugend innerhalb der FDP scheinbar wenig Gehör findet.

Der Juso-Vorsitzende Janick Helmut Schmitz zeigt sich verwundert: „Die Stellungnahme der Jungen Liberalen zeigte uns, dass wir nicht die einzigen waren und sind, die diese Mehrkosten im Vergleich zum erprobten und bewährten Modell zweier ehrenamtlicher Beigeordneten für unverhältnismäßig und nicht zweckentsprechend halten. Nach wie vor erscheint es so, dass es nur um rein personelle Vorteile zum Leidwesen der öffentlichen Kasse geht. Und nicht, wie so oft in der Öffentlichkeit deklariert, um politische Inhalte. Besonders interessant für uns ist jedoch, dass die FDP entgegen der vehementen Ablehnung ihrer Jugendorganisation im Stadtrat fleißig zugestimmt hat. Da fragen wir uns schon, ob die JuLis in ihrer Mutterpartei überhaupt für voll genommen werden. Hier wurde deren Meinung nicht ansatzweise berücksichtigt und schlichtweg ignoriert. Das Abstimmungsverhalten hat uns mehr als irritiert.“

Die stellvertretende Vorsitzende der Jusos, Johanna Krumm, ergänzt: „Die FDP darf bei deren nächsten Abstimmungen gerne durch mehr Meinungsberücksichtigung ihres Nachwuchses überzeugen, da ist noch viel Luft nach oben“.

Bei dem Antrag der Koalitionspartner bezüglich der Bildung der Ausschüsse stach den Jusos insbesondere die Neubildung des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität ins Auge. Der Ausschuss, bei dem die Koalition noch nicht einmal gesagt hat, welchen Aufgabenbereichen er sich genau annimmt, gehört mit einer Mitgliederanzahl von 19 zu den stärksten innerhalb des städtischen Ausschussspektrums. Der Juso-Vorsitzende Janick Helmut Schmitz, betont: „Die Einrichtung eines Ausschusses, der sich den klima- und umweltpolitischen Belangen unserer Stadt annimmt, wird ausdrücklich von uns Jusos begrüßt. Im Sinne einer umweltbewussten Stadtpolitik, freuen wir uns darüber, dass dieses Themenfeld hoffentlich nun durch einen ständigen Ausschuss bearbeitet wird. Auf Konkretes darf gehofft werden. Dass die Jugend in der ursprünglichen Planung des Ausschusses durch CDU, Grüne und FWG keinerlei Berücksichtigung fand, ist für uns Jusos keineswegs nachvollziehbar.“ Der Juso-Geschäftsführer Celalettin Sarituc fügt hinzu: „Das Hinzuziehen der Jugend als beratende Stimme ist in vielen Ausschüssen normal. Das galt traurigerweise nicht für den neu einzurichtenden Klima-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss.“.



Nur dank eines Antrags der SPD konnten hier zwei beratende Stimmen aus dem Jugendbeirat eingerichtet werden. „Für uns ist es absolut unverständlich, wie das Einbinden der Jugend in einen Ausschuss, der für die Zukunftsausrichtung unserer Stadt stehen soll, ignoriert werden konnte. Gerade in solch einem Kontext gilt es die Stimme der Jugend ernsthaft und vollwertig mit einzubinden. Die Neuwieder Jungsozialistinnen und Jungsozialisten sind froh, dass der entsprechende Antrag der SPD-Fraktion durchgesetzt werden konnte. Somit ist auch die Jugend mit zwei beratenden Stimmen in diesem Ausschuss vertreten. Für uns Jusos ist klar, dass die Einbindung der Jugend im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität ohne die SPD nicht zustande gekommen wäre. Das ist mehr als traurig. Hier erwarten wir zukünftig mehr von der Koalition.“, so abschließend Janick Helmut Schmitz. (PM)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Neuwied & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Politik


Freie Wähler stellen erstmals Liste zur Kommunalwahl in Bad Hönningen auf

Bad Hönningen. Ehrengast Stephan Wefelscheid, MdL und parlamentarischer Geschäftsführer der Freien Wähler Landtagsfraktion ...

CDU Neuwied: Windkraft-Standorte sind ein guter Kompromiss aller Interessen

Neuwied. "Die Energie- und Klimakrise waren und sind ohne Frage ein Treiber. Wir brauchen ein tragfähiges Konzept, das wirtschaftlich, ...

Weeser: Bezahlkarte für Asylbewerber reduziert Anreize für irreguläre Migration

Region. Die Initiative zur Umstellung auf Bezahlkarten kam von den Freien Demokraten im Deutschen Bundestag. Zuvor hatte ...

Infoabend der CDU-Vettelschoß: "Miteinander reden - gemeinsam gestalten"

Vettelschoß. In der Veranstaltung stellen auch die CDU-Kandidaten aktiv Themen und Schwerpunkte ihrer Arbeit im nächsten ...

SPD Linz stellt Stadtratsliste für die Kommunalwahl 2024 auf

Linz. Dieter Lehmann, langjähriger Fraktionsvorsitzender der SPD im Linzer Stadtrat, führt die Liste an und kann auf eine ...

SPD-Ortsverein der VG Puderbach wählt Liste für Verbandsgemeindewahl

Urbach. Zu Beginn der Mitgliederversammlung begrüßte der Ortsvereinsvorsitzende Thomas Eckart ein neues Parteimitglied und ...

Weitere Artikel


Forum Hospiz: Die Widerstandskraft für Krisenzeiten stärken

Waldbreitbach. Bei der Veranstaltung wurde die Resilienz, also die psychische Widerstandskraft, in den Mittelpunkt gestellt. ...

„Von Liebe und Apotheose“ - Symphoniekonzert der JSWP

Bendorf. Die Junge Südwestdeutsche Philharmonie (JSWP) ist ein Klangkörper, der sich aus Musikstudenten und ambitionierten ...

Schwere Artillerie aus Linz beim 55. Bezirksmusikfest in Raisting

Linz/Raisting. Die Artilleristen gaben beim 55. Bezirksmusikfest in Raisting in vollem Zortier in ihrer schmucken Uniform ...

Aus Leerstand wird "Uhrturmcenter" Dierdorf

Dierdorf. Viele strahlende Gesichter waren am Sonntagmorgen (28. Juli) am Uhrturm-Plateau versammelt, denn die Betreiber ...

Die Krombachtalsperre, Erholungsfläche im hessischen Westerwald

Rehe. Heute (Samstag, 27. Juli 2019) statteten wir der Krombachtalsperre einen Besuch ab. Unser Plan sah eine Familienwanderung ...

Mischanlagen von B&K Wäge- und Anlagentechnik sind international gefragt

Hamm/Sieg. Wir als Verlag haben dem kaufmännischen und technischen Betriebsleiter Jens Bensch zwei wichtige Fragen zum Unternehmen ...

Werbung