Ein offener Bücherschrank für Bendorf
Schon kurz nach seiner Aufstellung erregte der neue öffentliche Bücherschrank am Bendorfer Stadtpark das Interesse zahlreicher Bürger, nun wurde er am 28. Juni auch offiziell von Rathauschef Michael Kessler und den beteiligten Literaturfreunden eröffnet.
Bendorf. Die Idee der „Leseinsel“ ist denkbar einfach: Jeder kann sich ein Buch herausholen, es direkt vor Ort lesen oder mit nach Hause nehmen und später zurückbringen. Wie in einer Bibliothek, nur ohne Mitgliedsausweis und Ausleihfristen, kostenfrei und anonym.
Viel Arbeit und eine lange Anlaufzeit hat es benötigt, bis alle Formalitäten und die nötigen Vorbereitungen abgeschlossen waren. Das Projekt lebt vom Zusammenwirken vieler Akteure: Den Vorschlag, einen Bücherschrank in Bendorf zu eröffnen, hatte Annette Bossmann an Bürgermeister Michael Kessler herangetragen. Unterstützung erhielt sie dabei von Kristian Hörstel, der eine ausgediente Telefonzelle im Allgäu kaufte und sich um das Knüpfen eines Netzwerkes in Bendorf bemühte sowie Heiko Gloystein, der in der Bachstraße ein Hobby-Antiquariat betreibt.
Den Transport übernahm die Spedition Normann, die „Zwischenlagerung“ wurde von der Katholischen Kirchengemeinde ermöglicht. Auch das Bendorfer Bauunternehmen Schmidt war mit im Boot. Unter der Leitung von Carsten Liedtke und Felicitas Flöthner kümmerten sich Jugendliche im Rahmen eines Workshops der Familienbildungsstätte Koblenz um die Gestaltung des Objekts. Unterstützt wurde das Ganze durch Fördergelder vom Deutschen Bibliotheksverband.
Auf der Telefonzelle ist nun in 13 Sprachen das Wort „lesen“ verewigt - die Wände sind vollgeklebt mit Bücherseiten und Zeichnungen. Passend zur Umgebung im Stadtpark wurde die Rückseite mit einem Baum verziert. Nachdem Mitarbeiter des städtischen Bauhofs den Bücherschrank aufgestellt und befestigt hatten, wurde er von Annette Bossmann und Heiko Gloystein bestückt, die ab sofort für die Pflege des Bücherschranks verantwortlich zeichnen.
Rathauschef Kessler bedankte sich bei allen Beteiligten und sprach von einer tollen Bürgerinitiative: „Ich bin stolz, dass es Menschen in unserer Stadt gibt, die etwas nicht aus Eigennutz tun, sondern dabei an andere denken.“ Er hofft, dass der kostenlose Buchverleih auch Nicht-Leser animiert, hin und wieder zum Buch zu greifen.
Von Romanen über Sachbücher bis hin zu Fachliteratur - die „Leseinsel“ hält für jeden Geschmack das Richtige bereit.
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