Raiffeisenbank plant Leuchtturmprojekte
Auf ein bemerkenswertes Jahr konnten Vorstand und Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Neustadt im Rahmen der Vertreterversammlung in der Wiedparkhalle zurückblicken. Bemerkenswert nicht nur aufgrund der soliden Geschäftsentwicklung in einem schwierigen Marktumfeld, sondern vor allem wegen der zahlreichen Aktivitäten. Im Namen des Aufsichtsrats nannte Axel Schülzchen in diesem Zusammenhang das von der Bank initiierte Raiffeisen-Musical und lobte dieses als „grandios“. Schülzchen: „Nicht nur deshalb wird uns dieses Jahr noch lange in guter Erinnerung bleiben.“
Neustadt. Die beiden Bankvorstände Martin Leis und Konrad Breul konnten den rund 200 anwesenden Mitgliedervertretern eine Geschäftsentwicklung präsentieren, die in Zeiten der anhaltenden Nullzins-Politik der Europäischen Zentralbank nicht selbstverständlich ist: Die Summe der Kundeneinlagen wuchs um 6,3 Prozent, das Kreditgeschäft verzeichnete durch starke Zuwächse im privaten Hausbau ein Plus von 10,5 Prozent, und unterm Strich fiel die Bilanzsumme mit 389 Millionen Euro um 5,7 Prozent höher aus als 2017.
Die europäische Zinswüste hat auch Folgen für die Raiffeisenbank Neustadt: Martin Leis bezeichnete das Zinsergebnis als „Problemzone“ – es ging um 4,8 Prozent auf 8,4 Millionen Euro zurück. Ein bitterer Effekt trat dann kurz vor dem Jahreswechsel ein: „Wir mussten aufgrund von Turbulenzen an den Zins- und Aktienmärkten Wertberichtigungen in Höhe von 1,2 Millionen Euro vornehmen, die uns die Ernte etwas verhagelt haben“, sagte Konrad Breul. Das Erfreuliche: „Zum 30. März hatten sich die Märkte wieder vollständig erholt.“
Dass die heimische Raiffeisenbank auch in Zeiten niedriger Zinsen solide Ergebnisse abliefert, hängt nach Ansicht des Aufsichtsvorsitzenden Hans-Werner Breithausen mit der Strategie des Hauses zusammen: „Die Raiffeisenbank konzentriert sich auf die Bedürfnisse ihrer Kunden und Mitglieder und geht verantwortungsvoll mit den Finanzen um.“ Das versetzt die Bank auch in die Lage, weiterhin von ihren Privatkunden keine Negativzinsen zu verlangen, wie Martin Leis erklärte.
Und es gab und gibt genügend Luft für Investitionen: So wurden im vergangenen Jahr die Geschäftsstellen in St. Katharinen, Asbach und Anhausen modernisiert. Sie verfügen nun unter anderem über „Wohlfühl“-Beratungsbüros.
Früchte trägt die Zukunftswerkstatt, bei der im Oktober 70 Kunden, Mitarbeiter und Vertreter von Unternehmen und Institutionen 63 Ideen für die Bank, die Region und die Unternehmen erarbeitet hatten. Wie Konrad Breul berichtete, stehen drei Themen aktuell im Fokus: regionale Leuchtturmprojekte wie der geplante Wohnpark Asbach, finanzielle Bildung in Schulen und die Gründung von Regionalbeiräten. Mit den Bauarbeiten für den Wohnpark mit einer Gesamtwohnfläche von 2.500 Quadratmetern soll es noch dieses Jahr losgehen: „Wir befinden uns in der finalen Abstimmung der Kaufverträge mit der Ortsgemeinde und wollen im Herbst den ersten Spatenstich setzen“, informierte Konrad Breul.
Die Vertreter der rund 11.000 Mitglieder waren am Ende sehr zufrieden mit den Jahresberichten und stimmten dem Vorschlag zur Gewinnverwendung zu. So erhalten die Mitglieder eine Dividende in Höhe von 4 Prozent, was in der Summe eine Ausschüttung von 305.000 Euro ausmacht. 550.000 Euro werden in Rücklagen eingestellt. Auf der Tagesordnung standen auch Neuwahlen: Die Amtszeit der beiden Aufsichtsratsmitglieder Lothar Eckloff und Axel Schülzchen war abgelaufen; beide wurden einstimmig wiedergewählt.
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