Erneut Kleinbus-Gespann aus Südosteuropa stillgelegt
Am Dienstag, 12. März gegen 12:20 Uhr kontrollierte die Schwerverkehrskontrollgruppe der Verkehrsdirektion Koblenz auf der Autobahn A 3, Rastplatz "Sessenhausen" ein aus dem südosteuropäischen Raum stammendes Kleinbus-Gespann, mit welchem der Fahrer auf der Rückfahrt von England in seinen Heimatstaat war. Die Mängelliste war riesig.
Sessenhausen. Bedauerlicherweise mussten die Beamten auch bei dieser Kontrolle feststellen, dass Personen gegen Entgelt befördert wurden, ohne dass hierfür eine Genehmigung vorlag. Auf dem Anhänger befand sich ein Unfallfahrzeug, das ausgeführt werden sollte. Da die Ausfuhr gewerblich erfolgte, hätte hierfür eine entsprechende Lizenz vorliegen müssen. Auch diese fehlte. Ein vorgeschriebener Fahrtenschreiber war nicht im Fahrzeug verbaut. Über die Fahrertätigkeiten konnten keinerlei Nachweise vorgelegt werden.
Wie schon bei mehreren vorangegangenen Kontrollen mussten die Beamten auch im aktuellen Fall feststellen, dass in dem Transporter nachträglich Sitze eingebaut wurden, um Personenbeförderungen durchführen zu können. Auch war anstelle des Einzelsitzes des Beifahrers in dem Kleinbus eine Bank mit zwei Sitzplätzen eingebaut, so dass der Fahrer nahezu keine Möglichkeit mehr hatte den Handbremshebel zu erreichen und die Handbremse zu nutzen.
Aufgrund weiterer direkt festzustellender Mängel, unter anderem an Reifen und Anhängerdeichsel, und optischen Warnhinweisen bezüglich Airbag und Bremse im Gerätedisplay des Kleinbusses, wurde das Gespann bei einer Prüforganisation vorgeführt.
Die Betrachtung der Bodengruppe des Kleinbusses war für die Kontrolleure ernüchternd. Es konnte ein nicht unerheblicher Frontschaden festgestellt werden, welcher augenscheinlich schon einen längeren Zeitraum zurücklag. Bei diesem Unfall wurde die gesamte Front eingedrückt und auch die Vorderachse erkennbar verschoben. Anstatt das Fahrzeug ordnungsgemäß zu reparieren, wurde lediglich eine neue Stoßstange mit Spoilern angebracht, um die darunter vorhanden Schäden zu überdecken. Die Ursache für die eingeschaltete Airbag-Kontrollleuchte konnte ebenfalls ermittelt werden. Die Airbags waren schlichtweg aus dem Fahrzeug ausgebaut worden. Möglichenfalls hatten diese im Zusammenhang mit dem Unfall ausgelöst und waren danach komplett ausgebaut worden, um eine kostenintensive Instandsetzung zu umgehen.
Weiterhin war im Unterbodenbereich des Fahrzeugs unerlaubterweise ein selbstgebauter Zusatztank mit einem Fassungsvermögen von circa 300 Liter eingebaut, welcher unter anderem das Zurücklegen von großen Reichweiten ohne Fahrtunterbrechungen ermöglichte. Fehlende Teile an Brems- und Auspuffanlage und gebrochene Achsfedern rundeten das katastrophale Gesamtbild ab.
Das als verkehrsunsicher eingestufte Gespann wurde direkt stillgelegt und sowohl Zulassungsbescheinigungen, als auch Kennzeichen zur Verhinderung einer weiteren Nutzung eingezogen. Fahrer und Fahrzeughalter erwarten nunmehr Anzeigen und es wurden zur Verfahrenssicherung Sicherheitsleistungen in Höhe von insgesamt 4.300 Euro angeordnet.
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