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Nachricht vom 09.03.2019    

Buchtipp: Der Kormoran-Krieg: Warum die Waffen nicht schweigen

Kein Vogel erregt Angler, Teichwirte und Berufsfischer auf der einen Seite und Natur- und Artenschützer auf der anderen so sehr wie der Kormoran. Für die einen ist er ein Hasstier, die schwarze Pest, eine Plage, für die anderen der Vogel des Jahre 2010, ein Sündenbock und Symbolvogel für einen erfolgreichen Artenschutz. In der Jagdsaison 2016/17 wurden in Rheinland-Pfalz landesweit 901 Kormorane getötet.

Buchtitel. Foto: Frank Schulenburg/Verlag

Region. Der Autor ist ein naturbegeisterter Fliegenfischer und Vogelfreund. Er begibt sich zwischen die Fronten von Naturschützern und Berufs- und Hobbyfischern, wagt einen Vermittlungsversuch. Die hohen Zahlen und der Fraßdruck des Kormorans führen zu schweren wirtschaftlichen Schäden in Teichwirtschaften und gefährden Fischarten wie die Äsche in Fließgewässern. Um die Schäden zu begrenzen, wird in fast in allen Bundesländern ausnahmsweise die tödliche Vergrämung der Vögel erlaubt. Die Folge: 19.000 in der Jagdsaison 2016/2017 geschossene Kormorane allein in Deutschland und 80.000 in Kerneuropa - zu viele nach Meinung des ehemaligen Chefredakteurs des Handelsblatts.

Abschüsse sollten die Ultima Ratio sein und auf Fälle begrenzt werden, in denen ein großer wirtschaftlicher Schaden zweifelsfrei nachgewiesen wird oder der Bestand einer Art in einem Gewässer bedroht ist. Sie entlasten die Gewässer nur für kurze Zeit, bis zugeflogene Kormorane die Lücken wieder füllen. Ein gesamteuropäisches Kormoranmanagement mit einer Reduzierung der Kormoran-Bestandszahlen hält der Autor für eine Illusion, politisch und gesellschaftlich nicht durchsetzbar. Die Brutdynamik der Kormorane würde zur Wiederholung von Verfolgungsaktionen führen, die in weiten Teilen der Bevölkerung Empörung auslösen würden.



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Der Autor plädiert für eine verstärkte Entwicklung und Förderung nichttödlicher Schutzmaßnahmen sowie Runde Tische zur Schaffung lokaler Friedenschlüsse. Er macht Vorschläge, wie sich das hohe Naturbewusstsein in Deutschland für den Artenschutz über und unter Wasser nutzen ließe. Deutschland ist auf dem Weg in eine von den sozialen Netzwerken befeuerte Empörungsgesellschaft. Wenn sich aber nur noch Wutbürger gegenüberstehen, ist der gesellschaftliche Friede in Gefahr.

Das Buch ist multimedial angelegt. QR-Codes und Weblinks führen zu Videos und Webcams. Sie veranschaulichen den Konflikt. Als Hardcover-Ausgabe im Verlag Tredition kostet das Buch 17,99 Euro, als Softcover 9.99 Euro und als E-Book 4,99 Euro. (PM)


Mehr dazu:   Buchtipps  


Kommentare zu: Buchtipp: Der Kormoran-Krieg: Warum die Waffen nicht schweigen

2 Kommentare

Zu diesem Kommentar gibt es 100%ige Zustimmung...dieser Vogel hat in unseren Regionen nichts..aber auch gar nichts zu suchen...vollkommem artfremdes Tier im Westerwald...daher sollte eine ganzjährige Bejagung erlaubt werden.
#2 von Rainer Walkenbach, am 12.03.2019 um 12:24 Uhr
Fliessgewässer haben im Laufe der Evolution hochkomplexe Lebensgemeinschaften gebildet , die nur eine Aufgabe haben ,einen Ausgleich zwischen Produzenten und Konsumenten herzustellen ,umso mit, die Eutrophierung in den Gewässern und in der
Folge die Verschlammung zu verhindern,dazu gehören auch Fische und nicht nur die bei den Anglern so beliebte Äsche . Natürlich gibt der Mensch sein bestes dazu
das dieses nicht immer gelingt ( z.B. Überdüngung,Wasserkraft,Überfischung ). Seit gut 20 Jahren fehlen nun 95% der Fischbestände in Deutschlands Fliessgewässern,ausgelöst durch den Kormoran. An vielen Gewässern wird sich der unbedingt wichtige Bestand gar nicht mehr von alleine erholen können,um die
Lebensnischen auch für Insekten wieder instandzusetzen. Auch das sollte man bei einem einseitigen Artenschutz bedenken.

#1 von Manfred Fetthauer, am 10.03.2019 um 00:17 Uhr

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