Werbung

Nachricht vom 15.02.2019    

Die Rückkehr des Wolfes: Flächendeckende Schutzmaßnahmen nötig

Es ging um die Rückkehr des Wolfes nach Rheinland-Pfalz bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord. Im Rahmen der Reihe „Verwaltung trifft Wissenschaft" informierten und diskutierten Experten aus den Bereichen Naturschutz, Jagd und Schafhaltung sowie aus der Forst- und Naturschutzverwaltung. Da Wölfe die am leichtesten zu überwältigende Beute angreifen, seien flächendeckende Schutzmaßnahmen unabdingbar. Gastreferentin Michelle Müller studierte Physische Geografie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und widmete ihre Masterthesis der Rückkehr des Wolfes nach Deutschland. Für sie ist klar: Da Wölfe die am leichtesten zu überwältigende Beute angreifen, seien flächendeckende Schutzmaßnahmen unabdingbar.

Informierten und diskutierten über die Rückkehr des Wolfes nach Rheinland-Pfalz: (von links) Volker Hartmann und Stefan Hetger von der SGD Nord, Gastreferentin Michelle Müller und SGD-Nord-Präsident Ulrich Kleemann. (Foto: SGD Nord)

Koblenz/Westerwald. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord befasst sich in der aktuellen Auflage der Veranstaltungsreihe „Verwaltung trifft Wissenschaft" mit der Rückkehr des Wolfes nach Rheinland-Pfalz. Am Beispiel des Westerwaldes wurden die mit der Rückkehr des Wolfes verbundenen unterschiedlichen, oft widerstreitenden Interessen diskutiert. Zuletzt war erneut ein Wolf am Stegskopf bei Daaden im Kreis Altenkirchen gesichtet worden.

Wertvolle Hinweise zu Schutzmaßnahmen
Mit dem Veranstaltungsformat „Verwaltung trifft Wissenschaft" beleuchtet die SGD Nord im zweimonatigen Rhythmus jeweils ein Thema aus dem vielfältigen Aufgabenfeld der Struktur– und Genehmigungsdirektion Nord. Dazu begrüßte SGD-Nord-Präsident Ulrich Kleemann über 100 Interessierte aus den Bereichen Naturschutz, Jagd und Schafhalter sowie aus der Forst- und Naturschutzverwaltung. Die Experten gaben wertvolle Hinweise zu Schutzmaßnahmen, dem Wolfsmanagementplan Rheinland-Pfalz und dem flächendeckenden Großkarnivoren-Monitoring.

Geeignete Flächen für Wolfsansiedlungen
Gastreferentin Michelle Müller studierte Physische Geografie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und widmete ihre Masterthesis der Rückkehr des Wolfes nach Deutschland. Dabei untersuchte sie die Eignung des Westerwaldes als Lebensraum des Wolfes und dessen Schadenspotential. Abseits dicht besiedelter Gegenden in den Landkreisen Altenkirchen, Westerwald und Neuwied identifizierte sie geeignete Flächen für Wolfsansiedlungen. Insbesondere an Orten, an denen Nutztiere gehalten werden, hält Müller Übergriffe für wahrscheinlich. Auffällig sei, dass diese in relativ neu besiedelten Gebieten gehäuft auftreten. Da Wölfe die am leichtesten zu überwältigende Beute angreifen, seien flächendeckende Schutzmaßnahmen unabdingbar. Den höchsten Schutz bieten Elektrozäune und Herdenschutzhunde. Letztere haben sich seit Jahrtausenden bewährt. Bei allen Schutzmethoden bedarf es ausreichender Sachkenntnis.

Dreigeteilte Zuständigkeit
Diplom-Biologe Volker Hartmann, Artenschutzreferent der SGD Nord, erläuterte den Wolfsmanagementplan des Landes Rheinland-Pfalz und die dreigeteilte Zuständigkeit. Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz entschädigt Nutztierrisse und kümmert sich um die Prävention. Die Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft begutachtet alle sonstigen Hinweise, insbesondere Wildtierrisse, und betreibt ein demographisches Monitoring. Die SGD Nord ist Ansprechpartnerin in Sachen Artenschutz und für den Umgang mit Wölfen. Handlungen im Zusammenhang mit dieser streng geschützten Art bedürfen einer artenschutzrechtlichen Genehmigung durch die SGD Nord. Ergänzt wurden seine Ausführungen durch Diplom-Forstingenieur (FH) Stefan Hetger, der bei der SGD Nord unter anderem als koordinierender Ansprechpartner für forstliche Fragestellungen fungiert. Seit Mai 2018 ist der Wolfsexperte ehrenamtlich als Großkarnivoren-Beauftragter für ein Gebiet im landesweiten Großkarnivoren-Monitoring (Luchs/Wolf) aktiv. Er gab interessante Einblicke in die Abläufe der Dokumentation von Hinweisen auf den Wolf und informierte über bisherige Nachweise für dessen Aufenthalt in Rheinland-Pfalz. (PM)







Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Politik


Freie Wählergruppe Wiedtal-Rengsdorfer Land stellt Liste für Wahl zum Verbandsgemeinderat auf

Rengsdorf. Die 24 Frauen und Männer aus der gesamten Verbandsgemeinde bilden einen Mix jeder Altersgruppe und einen Querschnitt ...

Prof. Dr. Hendrik Streeck als Gastredner beim Erpeler Gespräch

Erpel. Als Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie sowie Mitglied des "Expertenrats Corona" der ...

Anhaltender Doppelbau im Glasfasernetz: Rheinland-Pfalz ohne effektive Gegenmaßnahmen

Mainz. "Im April 2023 haben wir das Problem des ineffizienten Doppelbaus im Glasfasernetz aufgegriffen, bei dem zwei Unternehmen ...

FWG Puderbach wählt Vorstand und stellt Kandidat für den Ortsbürgermeister auf

Puderbach. Durch die Aufnahme von zehn neuen Mitgliedern an diesem Abend wurde die FWG stark verjüngt und vertritt damit ...

Info-Abend: "Auf eine Brause zum Thema Balkonkraftwerk" mit den Grünen in Kalenborn

Vettelschoß. Zu dem kostenlosen Informationsabend unter dem Motto: "Auf eine Brause zum Thema... Balkonkraftwerk und Energieeffizienz" ...

SPD nominiert Sven Lefkowitz für Orstvorsteherwahl in Neuwied-Heddesdorf

Neuwied-Heddesdorf. Nachdem diese Initiative der Oppositionsparteien im Neuwieder Stadtrat erfolgreich war, gab es in Heddesdorf ...

Weitere Artikel


Der Hang am Marieneck wird "vernagelt"

Waldbreitbach. Ursprünglich wollten die Bauherren, die 3WI GmbH mit den Gesellschaftern Guido Eulenbach und Viktor Schicker, ...

Moderner und innovativer als der Ruf

Kreis Neuwied. „Die Fortbildung ist ein Baustein in unserem Bestreben ein effizient und effektiv arbeitender Dienstleister ...

Frauen-Power bei der FDP Linz

Linz am Rhein. Plätze 4-6 besetzen Christian Honnef, Benjamin Wildhirt und Dr. Tobias Kador. "Mit zwei Frauen vorneweg und ...

Zwei Urgesteine in den Ruhestand verabschiedet

Neuwied. „Mit Josef Stein und Dietmar Kurz gehen zwei Männer, die die Kreisverwaltung maßgeblich geprägt haben. Josef Stein ...

S-Clubber verbrachten Kinonachmittag

Neuwied. Bereits vor der ersten offiziellen Vorstellung in Neuwied hatten sie die Gelegenheit, die Vorgeschichte und neue ...

Einmischen und Mitgestalten - Grüne bieten Forum für Bürger

Windhagen. Gut 20 Bürgerinnen und Bürger - leider ohne jüngere Teilnehmer - nutzten das gebotene Forum, ihre Anliegen und ...

Werbung