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Nachricht vom 02.11.2018    

Achte landesweite Präventionswoche in Schulen startet

Im November wird an den weiterführenden und berufsbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz wie in jedem Jahr über HIV/AIDS und andere sexuell übertragbare Infektionen (Sexual Transmitted Infections - STI) aufgeklärt. Fachkräfte aus den Gesundheitsämtern und den AIDS-Hilfen informieren Schülerinnen und Schüler vom 5. bis 9. November darüber, wie im Bereich der Sexualität die Gesundheit erhalten und geschützt werden kann.

Region/Neuwied. Angesichts guter Behandlungsmethoden droht das Wissen junger Leute über HIV und AIDS an Bedeutung zu verlieren. Das verleitet zu unbedachtem und unnötig riskantem Verhalten. Die Schulpräventionswoche will mit Informationen über HIV/AIDS und andere sexuell übertragbare Infektionen präventiv dagegen steuern.

Viele HIV-positive Menschen können heute mithilfe wirksamer Medikamente im Sinne einer chronischen Erkrankung ein normales Leben führen. Einige andere sexuell übertragbare Infektionen, über die junge Menschen informiert sein sollten, treten inzwischen stärker in den Fokus der Präventionsarbeit. Mit den Schulveranstaltungen werden junge Menschen frühzeitig dafür sensibilisiert, dass es wichtig ist, sich zu schützen – nicht nur gegen HIV, sondern auch gegen weitere sexuell übertragbare Infektionen.

Die LZG gehört gemeinsam mit dem Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, den AIDS-Hilfen Rheinland-Pfalz sowie den Gesundheitsämtern zu den Initiatoren der Aktionswoche, die in diesem Jahr zum achten Mal stattfindet. Durch ihre zeitliche Nähe ermöglicht die Schulpräventionswoche einen Brückenschlag zum Welt-AIDS-Tag, der jährlich am 1. Dezember begangen wird.

Sich schützen – erkennen – behandeln
Sexuell übertragbare Infektionen (STI), auch Geschlechtskrankheiten genannt, zählen neben HIV zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen in Deutschland. Dazu gehören zum Beispiel die Chlamydien-Infektion, HPV, Tripper (Gonorrhoe), Syphilis, Herpes, Trichomoniasis und Hepatitis B. Genaue Zahlen können vom Robert-Koch-Institut nicht für alle Erkrankungen genannt werden, da nicht alle Infektionen meldepflichtig sind. Die STI sind leichter und teilweise auf anderen Wegen als HIV übertragbar, etwa durch Schmierinfektionen, Küssen oder Oralsex. Unbehandelt können solche Infektionen zu Schädigungen des zentralen Nervensystems, zu Unfruchtbarkeit oder zu anderen langfristigen Gesundheitsproblemen führen. Zudem machen sie den Körper anfällig und können das Risiko einer HIV-Infektion steigern. Kondome sind wichtig, schützen allerdings nicht vor allen STI.

Mit welchem Verhalten man sich im Einzelfall vor sexuell übertragbaren Infektionen schützt – das werden die Fachleute der AIDS-Hilfen und Gesundheitsämter den Jugendlichen nahebringen. Sie werben außerdem für Solidarität: Immer noch begegnen Menschen mit HIV Diskriminierungen und Sonderbehandlungen – bei der Arbeit, im Sport, im sozialen Miteinander. Die Aktionswoche sensibilisiert dafür, Menschen mit HIV vorurteilsfrei zu begegnen und ihnen ein ungehindertes Leben zu ermöglichen.

Informationsangebot vor Ort
Während der Präventionswoche kooperieren die AIDS-/STI-Beratungsstellen der Gesundheitsämter mit den AIDS-Hilfen in Rheinland-Pfalz und realisieren an verschiedenen Orten lokale Aktionen für Schülerinnen und Schüler/Auszubildende.
Im Landkreis Neuwied führt das Gesundheitsamt Präventions- und Informationsveranstaltungen an folgenden weiterführenden sowie berufsbildenden Schulen durch: Ludwig-Erhard-Schule in Neuwied und Berufsbildungswerk in Heimbach-Weis.

„Bei der Veranstaltung gibt es die Möglichkeit, die Angebote der „Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit einschließlich Aids“ des Gesundheitsamtes kennen zu lernen und sich mit dem Thema sexuell übertragbare Infektionen auseinander zu setzen“, erklärt Gerhard Wermter. „Wir wollen ein Bewusstsein für die Ansteckungsgefahren schaffen, über Warnzeichen und Symptome informieren und die Eigenverantwortung der Jugendlichen stärken. Keiner soll den Gedanken an eine Geschlechtskrankheit abwehren nach dem Motto: Das betrifft mich nicht“, sagt Beate Kölb, Leiterin des Gesundheitsamtes Neuwied.

Unterstützung für Lehrkräfte und Schulen
Ein landesweites Fortbildungsangebot ermöglichte Lehrkräften bereits im Oktober, sich über den aktuellen Stand von HIV/AIDS und STI zu informieren sowie methodisch aufzuarbeiten, wie das Thema im Unterricht umgesetzt werden kann. Zudem wurde auf die Kooperation mit den AIDS-Hilfen und Gesundheitsämtern in Rheinland-Pfalz hingewiesen, die nicht nur im Rahmen der Aktionswoche, sondern das ganze Jahr hindurch Schulen als regionale Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Neben Informationsangeboten oder personal-kommunikativen Angeboten unterstützen sie auch bei schuleigenen Aktionen, zum Beispiel am Welt-AIDS-Tag.

Informationsmaterial der LZG
Ein Flyer der LZG mit dem Titel „Infektion kennt keine Grenzen“ ist ein wichtiger Ratgeber für die sexuelle Gesundheit. Er informiert über verschiedene sexuell übertragbare Infektionen und nennt Ansteckungsmöglichkeiten, Verlauf, Behandlung, Symptome, Vorbeugung und Risiken.

Die LZG hat zudem für Mädchen und Jungen, die in die Pubertät kommen, einen Flyer zum Thema Intimhygiene entwickelt. Der Flyer gibt in jugendgerechter Form Tipps für die eigene Gesundheit und vermittelt grundlegende Informationen zur richtigen Körper- und Intimhygiene.

Die Materialien können auf der Homepage der LZG heruntergeladen oder bestellt werden: www.lzg-rlp.de/de/infektionspraevention.html

Veranstaltungsliste
Weitere Informationen und eine Liste der Veranstaltungen, die im Rahmen der der Präventionswoche stattfinden, sind auf der LZG-Homepage zu finden unter
www.lzg-rlp.de/de/veranstaltungen-und-termine-295.html

Ansprechpartner für die regionale Aktion im Landkreis Neuwied: Gerhard Wermter, Kreisgesundheitsamt Neuwied, Telefon: 02631/803-713. (PM)



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