Werbung

Nachricht vom 17.10.2018    

„Fundus“ der Museumstraße: Leitungen, die in keinen Plänen sind

Gas, Wasser, Strom, Kanal und Hausanschlüsse. Die Versorgungsleitungen in der Museumstraße werden komplett erneuert. Doch wie man im Fundus eines echten Museums oft Werke findet, die nie katalogisiert wurden, ist der Straßenname auch für die Bauarbeiten Programm: Meter um Meter stößt man auf alte Leitungen, die in keinen Plänen verzeichnet wurden. Ein Geduldsspiel.

Fast täglich stimmt SWN-Bauleiter Michael Berger (rechts) die Arbeiten mit den ausführenden Firmen ab. Hier schaut er mit Pascal Bressan nach dem weiteren Verlauf für die Kanalbauarbeiten. Foto: SWN

Neuwied. Drei Bauabschnitte sollen bis Ende Mai 2019 bewältigt werden. Doch schon im ersten Abschnitt musste in der Bahnhofstraße eine Gas- und eine Wasserleitung verlegt werden. „Der neue Kanalschacht hat einen Durchmesser von zwei Metern“, erklärt Michael Berger, Bauleiter der Stadtwerke Neuwied (SWN). „Da mussten wir erst einmal den Platz schaffen, damit die Arbeiter Platz für den Einbau hatten.“ Hinzu kam, dass die Stromversorgung für das Ärztehaus verstärkt werden musste und das Altenheim neu mit Strom und Glasfaser angebunden wurde. Ein „Puzzlespiel“ nennt Berger das.

Die Querung der Bahnhofstraße in die Museumstraße wurde in den Sommerferien erledigt und ist inzwischen fertig, der Bauabschnitt bis zum DRK-Gebäude jedoch nicht. Hier liegen etliche Leitungen, die nicht in den Plänen verzeichnet waren. Ein Problem, das historisch gewachsen ist, wie Bereichsleiter Peter Dunkel von den SWN erklärt: „1981 wurden die Stadtwerke vom städtischen Eigenbetrieb zum Unternehmen, das 1984 von der Museums- in den Neubau der Hafenstraße umzog. Was zuvor in vielen Jahrzehnten in der Museumstraße verlegt worden ist, das sehen wir erst jetzt. Viele Leitungen wurden eben nicht so dokumentiert, auch die Messverfahren waren andere. Heute ist das undenkbar, aber wir müssen damit klarkommen.“



Mehr als 50 dieser Leitungen machen Bauleiter Berger zwar kein Kopfzerbrechen, aber sie kosten Zeit: „Jede Leitung muss geprüft werden.“ Bei Gas- und Wasserleitungen ist das relativ einfach: Sie werden angebohrt. Bei Strom ist der Aufwand größer. Es wird geprüft und in Archiven gesucht. Denn bei noch aktiven Leitungen ist immer die Frage: Woher kommt die Leitung, wohin führt sie?

Pascal Bressan, Geschäftsführer des beauftragten Tiefbauunternehmens, lässt sich durch die Verzögerungen dennoch nicht aus der Ruhe bringen: „Es hilft ja nichts. Wir kennen das von anderen Straßen, wenn auch nicht in der Menge wie hier.“ Wichtig seien die Abstimmungen untereinander: „Es sind mehrere Abteilungen von SWN und SBN im Boot, dazu Bauleiter und wir. Das funktioniert wirklich reibungslos.“

Die Museumstraße wird auch im weiteren Verlauf schwieriges Terrain für die Arbeiten bleiben. In regelmäßigen Abständen werden vor der eigentlichen Baustelle daher schon sogenannte Querschläge gemacht. Dazu wird ein schmaler Graben quer zur Straße ausgehoben: „Dann können wir sehen, was drin ist. Das können die Leitungen sein, die wir schon geprüft haben. Oder es kommen neue hinzu. Dann geht die Suche weiter.“


Lokales: Neuwied & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


JIM-Studie 2025: Künstliche Intelligenz prägt Jugendalltag, Smartphone bleibt Dauerbegleiter

Die aktuelle JIM-Studie 2025 zeigt: Künstliche Intelligenz ist aus dem Alltag Jugendlicher kaum mehr ...

Zahl überschuldeter Bürger in Deutschland steigt deutlich an

Nach Jahren rückläufiger Zahlen nimmt die Überschuldung in Deutschland wieder zu. Der SchuldnerAtlas ...

Diebstahl in Straßenhaus: Unbekannte dringen in Einfamilienhaus ein

In der kleinen Gemeinde Straßenhaus ereignete sich am Freitag (14. November 2025) ein Einbruch in ein ...

Nikolausmarkt in Unkel lädt zum Verweilen ein

Am 5. Dezember öffnet der Nikolausmarkt in Unkel seine Pforten. Auf dem festlich geschmückten Willy-Brandt-Platz ...

Neuwieder Knuspermarkt: Festlicher Start in die Vorweihnachtszeit

Am 21. November beginnt in Neuwied die besinnliche Zeit des Jahres mit der Eröffnung des Knuspermarktes ...

Genussvoll älter werden: Tipps für eine ausgewogene Ernährung ab 50

Mit zunehmendem Alter ändern sich die Bedürfnisse des Körpers. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz ...

Weitere Artikel


Manfred Pohlmann mit Bendorfer Kulturpreis ausgezeichnet

Er ist seiner Heimatstadt Bendorf innig verbunden und fühlt sich doch als Weltbürger. Seine Lieder singt ...

Konstruktives Bürgergespräch über den Stadtbusverkehr Neuwied

Nachdem Anfang September der Stadtbusverkehr Neuwied mit einem neuen Fahrplankonzept gestartet war, waren ...

Auch Westerwald ist von Kerosinablass betroffen

Landrat Achim Hallerbach fordert eine lückenlose Aufklärung über den so genannten Treibstoffschnellablass ...

Ein Meisterwerk früher Industriearchitektur

Am Sonntag, 28. Oktober, 15 Uhr wird die eiserne Geschichte des Denkmalareals Sayner Hütte zum letzten ...

Drei Chinchillas in Neuwied ausgesetzt

Am Sonntag, den 7. Oktober, gegen 18:30 Uhr, wurden an einem Kleidercontainer in der Marktstraße Neuwied, ...

Zwei Schwerverletzte bei Frontalzusammenstoß auf B 42

Am 17. Oktober gegen 12 Uhr befuhr der 77-jährige Unfallverursacher die B 42 von Leutesdorf in Richtung ...

Werbung