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Nachricht vom 26.09.2018    

Älteren Migranten Gesundheitsförderung ermöglichen

„Gesundheitsförderung im Alter“: So lautete der Titel einer Informationsveranstaltung, zu der die Arbeitsgruppe „Senioren und Gesundheit“ des städtischen Beirates für Migration und Integration während der Interkulturellen Wochen 2018 in die VHS Neuwied eingeladen hatte.

Foto: Stadt Neuwied

Neuwied. Christa Reutelsterz ist als Neuwieder Gemeindeschwester plus Expertin in dieser Sache. Sie weiß in puncto Gesundheitsförderung nicht nur über Unterstützungs- und Informationsmöglichkeiten vor Ort bestens Bescheid, sondern nennt auch „zwölf spezielle Vitalitätsregeln“. Reutelsterz ist überzeugt, dass es möglich ist, sich auch im Alter wohl und gesund zu fühlen - und zwar durch aktives und gesundheitsbewusstes Verhalten. „Gesundheitsfürsorge und eine gesunde Lebensweise lohnen sich in jedem Alter, und das gilt auch für Menschen mit Migrationshintergrund“, ist sich Reutelsterz sicher.

Gerade bei älteren Menschen mit Migrationshintergrund sieht es jedoch eher problematisch aus. Die städtische Integrationsbeauftragte Dilorom Jacka berichtete nicht nur über Kommunikationsprobleme zwischen Ärzten und Migranten, sondern listete auch andere Schwierigkeiten auf. So halte ein besonderes Schamgefühl, Migranten häufig davon ab, Vorsorge-, Beratungs- oder Betreuungsangebote im Gesundheitsbereich in Anspruch zu nehmen. Oft werden gesundheitliche Probleme durch Familienmitglieder aufgefangen. Laut Jacka kümmern sich viele Töchter um ihre pflegebedürftigen Eltern oder Schwiegereltern. „Pflegende Angehörige sollen entlastet werden, und zwar unabhängig von ihrer Herkunft“, unterstrich Reutelsterz. „Entsprechende Unterstützungsangebote sind vorhanden.“

„Um erfolgreich zu sein, müssen Akteure und Einrichtungen im Gesundheitswesen und in der Integrationsarbeit, müssen professionelle Dienste und der Laienbereich in Kommunen und Migrantenvertretungen in vernetzten Strukturen agieren“, hielt Dilorom Jacka fest. Raffaele Zampella, stellvertretender Vorsitzender des städtischen Beirats für Migration und Integration, ergänzte: „Dabei könnten Beiratsmitglieder die Rolle von Multiplikatoren einnehmen und über Gesundheitsförderung und Möglichkeiten, Unterstützungsangebote für die Pflege in Anspruch zu nehmen, aufklären.“



Zampella und Jacka wünschen sich speziell für ältere Migranten und deren Familien niederschwellige Angebote, wenn es um Prävention und Gesundheitsförderung geht. So könnten beispielsweise die wichtigsten Informationsmaterialien in mehrere Sprachen übersetzt und verteilt werden, Projekte, die auf gesunde Ernährung abzielen, könnten verstärkt internationale Gerichte und insbesondere die Küche der Herkunftsländer von Migranten berücksichtigen. Der Zusammenhang zwischen Bildungsstand sowie sozialer Lage und Gesundheit ist laut Jacka auch bei Menschen mit Migrationshintergrund deutlich zu erkennen. „Insofern bedarf es für eine ,gesunde Integration‘ besonderer Anstrengungen, um Gesundheitschancen von Menschen mit Migrationshintergrund zu verbessern“, meinte die Integrationsbeauftragte abschließend.

Integrationsbeauftragte Dilorom Jacka und Raffaele Zampella, stellvertretender Vorsitzender des städtischen Beirats für Migration und Integration, danken Christa Reutelsterz (Mitte) für die gute Kooperation.


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