Werbung

Nachricht vom 23.08.2018    

Klimaschutz im Westerwald: „Werden Sie zum Held Ihrer Enkelkinder!“

Das vierte Regionalforum „Energiewende & Klimaschutz im Westerwald“ diskutierte Handlungsmöglichkeiten für Kommunen im Bereich Elektromobilität. as Forum wurde in Kooperation mit der Gemeinschaftsinitiative „Wir Westerwälder“ der Landkreise Altenkirchen, Neuwied und des Westerwaldkreises veranstaltet. Den Schwerpunkt des Abends bildete die Auseinandersetzung mit dem Thema Elektromobilität und dem Zusammenspiel zwischen Mobilitätswende, Stromwende und Wärmewende als Beitrag zum Klimaschutz, eben auch in einer eher ländlich geprägten Region wie dem Westerwald.

Die (E)-Mobilitätswende im Westerwald gestalten wollen (von links) Pascal Stocké (Klimaschutzmanager VG Leiningerland), Landrat Achim Hallerbach (Kreis Neuwied), Landrat Achim Schwickert (Westerwaldkreis), Peter Müller (Energieagentur Rheinland-Pfalz), Frank Repovs (Rabenkopf Bürgerenergie), Professor Dr. Volker Quaschning (HTW Berlin), Florian Strunk (Elektromobilität im ländlichen Raum) und Günter Knautz (Kreisbeigeordneter Kreis Altenkirchen). (Foto: Veranstalter)

Wirges. Das Regionalbüro Westerwald der Energieagentur Rheinland-Pfalz hatte zum Regionalforum 2018 „Energiewende und Klimaschutz im Westerwald – Die (E)-Mobilitätswende in unserer Region gestalten!“ nach Wirges eingeladen. Das Forum wurde in Kooperation mit der Gemeinschaftsinitiative „Wir Westerwälder“ der Landkreise Altenkirchen, Neuwied und des Westerwaldkreises veranstaltet. Den Schwerpunkt des Abends bildete die Auseinandersetzung mit dem Thema Elektromobilität und dem Zusammenspiel zwischen Mobilitätswende, Stromwende und Wärmewende als Beitrag zum Klimaschutz, eben auch in einer eher ländlich geprägten Region wie dem Westerwald.

Enormes Tempo des Klimawandels
„Bleiben wir auf dem Weg, den wir („Wir Westerwälder“, a.d.R.) eingeschlagen haben, die Richtung ist die richtige!“, begrüßte Landrat Achim Schwickert die rund 100 Gäste im vollbesetzten Tagungssaal in der Stadthalle Wirges. Mehrere kommunale Verwaltungen aus der Region haben bereits damit begonnen, Elektrofahrzeuge in ihre Fuhrparks zu integrieren und werden das Thema auch mit Unterstützung des Projekts „Elektromobilität im ländlichen Raum“ der Energieagentur Rheinland-Pfalz weiter angehen. Eine Vorbildfunktion beim Klimaschutz sieht auch Professor Dr. Volker Quaschning, einer der renommiertesten Wissenschaftler aus dem Fachgebiet regenerative Energiesysteme, bei den Kommunen. Quaschning führte in den Abend ein und nahm die Gäste mit auf eine Reise durch die Geschichte des Klimas. Dabei wurden das enorme Tempo des Klimawandels und seine radikale Entwicklung in den letzten 120 Jahren deutlich. Um das globale 1,5-Grad-Ziel bei der Eindämmung der durch den Menschen verursachten Erderwärmung einzuhalten, genügten keine kleinen Korrekturen, sondern es brauche ein ganz neues Verständnis von Klimapolitik, so Quaschning. Er sieht die konsequente Umsetzung der Stromwende als elementar für das Gelingen der Energiewende an. Die Steigerung des Ausbaus der Solarenergie um den Faktor zehn bzw. der Windenergie um den Faktor zwei bis drei seien für den Kohleausstieg und eine 100-prozentige Stromversorgung mit regenerativen Energien bis 2040 notwendig. „Werden Sie zum Held Ihrer Enkelkinder! Stehen Sie auf, wir haben einen Planteten zu retten!“, animierte Quaschning in seiner Schlussbotschaft.



Elektromobilität für den Klimaschutz
Die Praxisbeispiele stammten an diesem Abend aus der Pfalz und aus Rheinhessen. Pascal Stocké, Klimaschutzmanager der Verbandsgemeinde Leiningerland, stellte die Erfahrungen seiner Gemeinde vor – Elektromobilität bildet hier ein Schwerpunktthema im Rahmen der kommunalen Klimaschutzstrategie. Nach einer Bestandsaufnahme hat man, auch mit Hilfestellung von „Wir Westerwälder“, Elektrofahrzeuge für den kommunalen Fuhrpark angeschafft und schnell festgestellt: Elektromobilität in der Kommune funktioniert und ist finanzierbar. Die Kommune übernimmt eine Vorreiterrolle und auch die Mitarbeiter nehmen es gut an. „Elektromobilität macht einfach Spaß. Das ist ein ganz anderes Fahrgefühl als mit einem Verbrennerfahrzeug“, fasst Pascal Stocké seine persönlichen Eindrücke zusammen. Ein Car-Sharing mit Elektroautos praktiziert seit mehreren Jahren die Rabenkopf Bürgerenergie eG in den Ortsgemeinden Heidesheim und Wackernheim. Frank Repovs, Vorstand der Energiegenossenschaft, stellte das Rabemobil vor und gab Tipps aus der Praxis, die er und seine Mitstreiter in den vergangenen Jahren im Rahmen des genossenschaftlichen Elektro-Car-Sharings sammeln konnten. Das Projekt hat inzwischen weitere Energiegenossenschaften und Kommunen im Land angeregt, das Thema selbst anzugehen.

Für Kommunen und Unternehmen gibt es aktuell (Antragsfrist bis 31. August) die Möglichkeit sich die Beschaffung von Elektrofahrzeugen und der dazugehörigen Ladeinfrastruktur fördern zu lassen, außerdem wird die Erstellung von Elektromobilitätskonzepten gefördert. Weitere Informationen unter www.energieagentur.rlp.de/elektromobilitaet. (PM)



Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Neue Küchen für Bürgerhäuser in Altwied und Segendorf

Die Stadt Neuwied hat in die Modernisierung der Bürgerhäuser in Altwied und Segendorf investiert. Mit neuen Küchen sollen ...

Ernst Krakenberger: Ein Zeitzeuge des Holocausts spricht in Neuwied

Der Holocaust-Überlebende Ernst Krakenberger teilte an vier Berufsschulen in Neuwied seine bewegende Lebensgeschichte. Seine ...

Prinz Andy I. übernimmt das Erpeler Rathaus

Mit viel Humor und karnevalistischem Elan hat die Große Erpeler Karnevalsgesellschaft 1905 unter der Führung von Prinz Andy ...

Konzert im Roentgen-Museum: "Die schöne Müllerin" neu interpretiert

Am 12. März erwartet die Besucher des Roentgen-Museums Neuwied ein besonderes Konzert. Der Bariton Konstantin Paganetti und ...

Schwerer Unfall in Koblenz: Polizeifahrzeug verwickelt

Am Montagmittag ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall in der Hohenzollernstraße in Koblenz. Ein Streifenwagen der Polizei ...

Deichkrone Neuwied soll zum "Originalzustand" wieder hergestellt werden

Neuwied wird nicht umsonst Deichstadt genannt. Und kaum ein Gebäude in der Stadt stiftet mehr Identität als die Deichkrone. ...

Weitere Artikel


TuS Horhausen: Frank Schultheis absolvierte den Ultramarathon in Monschau

Mit einer Zeit von 6:52:20 Stunden lief Frank Schultheis vom TuS Horhausen seinen zehnten Ultramarathon in Monschau. 56 Kilometer ...

Deutschland Tour der Radprofis rollte durch Westerwald

Um 11.45 Uhr setzte sich der Tross der Radprofis in Koblenz am Deutschen Eck in Bewegung. Den Start vollzog der Koblenzer ...

Prinz Maximilian zu Wied Halle im Zoo Neuwied feierlich eröffnet

Riesenandrang unter und neben dem Festzelt am Restaurant im Zoo von Neuwied. Alle Liebhaber, Gönner, Sponsoren und Politiker ...

Kleinbus-Kontrolle: Zu lange Lenkzeiten, technische Mängel, verdorbene Ladung

Zwei Kleinbusse mit technischen Mängeln, deren Fahrer die Lenk- und Ruhezeiten nicht nachweisen konnten, dazu keine Genehmigung ...

C-Mädchen starten mit einem 2:2 in die Saison

In der ersten Partie der noch jungen Saison reiste das junge Team des SV Ellingen nach Borod Mudenbach. In der ersten Halbzeit ...

Fahrt ins Berufsleben mit den Neuwieder Zukunftskisten

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Bald schon flitzen die bunten Seifenkisten wieder rasant durch den Sayner Schlosspark. ...

Werbung