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Nachricht vom 08.08.2018    

7. Kreiszeltlager der Jugendfeuerwehren

Rund alle fünf Jahre findet im Landkreis Neuwied ein einwöchiges Zeltlager aller Jugendfeuerwehren statt. Passend wurde daher der 35. Geburtstag des Kreisjugendfeuerwehrverbandes im 7. Kreiszeltlager gefeiert. Am Samstagmorgen, den 14. Juli ab 10 Uhr wurden die letzten Zelte aufgebaut. Ab dann war alles startklar und spätestens seit der offiziellen Begrüßung durch Kreisjugendfeuerwehrwart Matthias Lemgen war der Sportplatz auf dem Gelände der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte in der Hand der Jugendfeuerwehr.

Fotos:. Heumann, Loth, Lemgen, Wiest, KJFV, Schwabe und KFV Neuwied.

Neuwied-Feldkirchen. Vom Samstag bis Samstag (14. bis 21. Juli) verbrachten rund 180 Teilnehmer aus den neun Jugendfeuerwehren (JF) hier eine spannende Zeit. Die Schirmherrschaft über das Zeltlager hatte Landrat Achim Hallerbach übernommen. Neben dem Geburtstag des Kreisjugendfeuerwehrverbandes wurde auch das 40-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr Stadt Neuwied im Festakt am Freitagabend gefeiert. Unter der Woche erwartete die Kinder und Jugendlichen sowie ihre Betreuer/innen ein abwechslungsreiches und spannendes Programm.

Programm
Traditionell fand zur Lagereröffnung eine Feldmesse statt, gehalten von Pfarrerin Julia Arfmann-Knübel. Bei bestem Wetter konnte die Lagermesse am Rande des Sportplatzes stattfinden. Das Kreuz aus Steckleiterteilen versinnbildlichte hier den Bezug zur Feuerwehr. Thema des kurzen Gottesdienstes war die Zusammenarbeit in der Gemeinschaft und auch ganz konkret der Zusammenhalt in der Jugendfeuerwehr. Die Wünsche nach bestem Wetter und einer tollen Zeit wurden erhört.

Nach dem gegenseitigen Kennenlernen und Erkunden des Zeltplatzes stand am Samstagabend die Nachtwanderung auf dem Programm. Im Dunkeln ging es über die Wanderwege zu verschiedenen Stationen. Schlauchkegeln, Gegenstände ertasten oder der heiße Draht forderte die Kinder und Jugendlichen. Nur als Team konnten die Aufgaben gelöst werden. Den ersten Platz holte die JF VG Asbach, gleichplatziert den zweiten Platz holten die Jugendfeuerwehren der VG Linz und Stadt Neuwied, den dritten Platz machten die JF VG Bad Hönningen mit der JF VG Unkel.

Der Sonntagmorgen startete mit einem ausgiebigen Frühstück, am Sonntag auch mit Rührei. Im Anschluss wurden dann T-Shirts selbst gestaltet. Wetterbedingt wurde das geplante Fußballturnier auf den Abend verschoben und das ganze Zeltlager verbrachte den Nachmittag im Freibad.

Nach der Siegerehrung bei den Profis der Fußball-Weltmeisterschaft ging es in Feldkirchen los. Auf dem kleinen Feld traten die Teams gegeneinander an. Drei Pokale standen bereit und konnten ergattert werden. Den ersten Platz belegte die Jugendfeuerwehr VG Asbach, den zweiten Platz die JF Breitscheid und den dritten Platz die JF VG Linz.

Montag und Mittwoch standen Workshops auf dem Programm. Jedes Kind konnte sich im Vorfeld seine Workshops aussuchen und so das eigene Programm gestalten. Die Listen wurden bei der Lagerleitung ausgelegt und am Sonntagnachmittag konnte man sich eintragen.

Bei der Deichführung beschäftigten sich die Kinder und Jugendliche mit dem Hochwasser in der Stadt Neuwied und dem Deich als Schutzwall. Wer gut aufpasste, hatte bei den späteren Aktionen einen Vorteil. Gemeinsam mit dem THW Neuwied konnten jeweils zwei Gruppen ein Floß aus vielen Einzelteilen zusammenbauen und anschließend, begleitet von Rettungsschwimmern und Schlauchboot, auf der Wied testen.

Wie arbeiten eigentlich die „Großen“ und wie erfolgt die Ausbildung an der Feuerwehrschule? Beste Gelegenheit diese Fragen zu stellen hatte man bei der Besichtigung der Berufsfeuerwehr Bonn und der Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule Rheinland-Pfalz in Koblenz. Großes Interesse fand hier das Übungsgelände mit eigener Bahnstrecke, dem Übungshaus und dem Flugzeug.

Traumberuf Feuerwehrfrau / Feuerwehrmann? Für viele Jugendliche aus der Jugendfeuerwehr eine Option. Im Workshop Feuerwehrsport wurde durch zwei Berufsfeuerwehrmänner der Einstellungstest durchgespielt. Sportliche und geistige Fitness sind da gefragt und der ein oder andere war doch erstaunt, dass die ungeliebten Themen wie Dreisatzrechnung oder Sozialkunde für den Weg zur Feuerwehr doch notwendig sind.

Wie wird eigentlich Klebeband hergestellt und welche Aufgaben hat eine Werkfeuerwehr? Bei der Firma Lohmann in Neuwied gab es interessante Einblicke und im Labor durfte auch mal selbst Hand angelegt werden. Der Besuch der Polizeiinspektion Neuwied rundete die Workshops ab. Als zusätzliche Besichtigung konnten am Donnerstagabend einige Teilnehmer das Druckhaus der Rhein-Zeitung besichtigen.

„Mein Wehrleiter kann…“ stand am Montagabend auf dem Abendprogramm. Bekannt aus der Fernsehshow „Mein Mann kann…“ sollten die Jugendlichen beispielsweise schätzen wie viele Treffer ihr Wehrleiter auf der Torwand erzielt.

Besuch im Tierpark oder doch lieber in den Freizeitpark? Zum Glück mussten sich unsere Lagerteilnehmer nicht entscheiden. Der Wild- und Freizeitpark Klotten bietet nämlich beides an und war am Dienstag Ziel des Tagesausflugs. Mit zwei Bussen und zusätzlichen Mannschaftstransportfahrzeugen ging es an die Mosel. Besonders beliebt bei den Temperaturen war die Wildwasserbahn.

Rund 30 Teilnehmer/innen besichtigten am Dienstag den Militärflughafen Köln-Wahn. Dort ist die Flugbereitschaft der Bundeswehr stationiert.

Sonne, Sand, Musik vom DJ und alkoholfreie Cocktails – die richtige Mischung gab es bei der Beachparty des Jugendforums am Dienstagabend. Auch wenn es bei dem Gewitter am frühen Abend zunächst nicht danach aussah. Bis in den späten Abend wurde gefeiert. Als Dekoration dienten selbst gebaute Lampions.

Nach den Workshops am Mittwoch wurde abends das Lagergericht verhandelt. War der Eimer Wasser ein tätlicher Angriff oder die notwenige Abkühlung vor drohender Überhitzung und damit eine gerechtfertigte Erste-Hilfe-Maßnahme? Wird der Angeklagte freigesprochen, oder muss er zur Strafe dem Opfer am nächsten Tag die Brötchen schmieren? Mit diesen elementaren Fragen des Lagerlebens beschäftigte sich Lager-Richter Oliver Wiest, unterstützt von Lager-Staatsanwalt Tobias Dittrich und wechselnden Verteidigern.



Bei der Wanderrallye am Donnerstag wurde gleichzeitig der Wanderpokal des Kreisjugendfeuerwehrverbandes ausgespielt. Vom Lagerplatz in Feldkirchen ging es durch die Innenstadt, an Schloss und Rhein vorbei, zur Feuerwache Neuwied. Spannende Aufgaben warteten an den Stationen. Viele Fragen rund um Menschen und Geschichte der Stadt Neuwied wurden mussten in einem Fragebogen geantwortet werden. Am Schloss mussten Sandsäcke für ein drohendes Hochwasser gefüllt werden, natürlich auf Zeit. Am Deich musste Wasser über eine Hindernisstrecke transportiert werden.

Zwei Stationen warteten auf dem Luisenplatz, ein Löschangriff nach FWDV 3 und eine technische Hilfeleistung mit dem THW. Ein LKW musste wurde mit Lufthebern auf eine genaue Höhe angehoben werden. „Wasserentnahmestelle offenes Gewässer, Verteiler eine B-Länge in diese Richtung, Angriffstrupp zur Brandbekämpfung mit 1. C-Rohr über die linke Seite zum brennenden Haus vor!“, schallte es über den Platz. Saugleitungen wurden gekuppelt, Schläuche ausgeworfen und viele Passanten schauten dem Treiben interessiert zu.

Wer wollte konnte selbst einmal Feuer löschen, denn am Info-Stand des Kreisjugendfeuerwehrverbandes stand der Feuerlöschtrainer mit den Übungsfeuerlöschern bereit. In den Goethe-Anlagen musste ein Hochwasser-Steg zusammengebaut werden. Dieser ermöglicht den Zugang zu den Häusern, wenn die Straßen bereits unter Wasser stehen.

Mittagessen gab es an der Feuerwache. Gestärkt von Currywurst mit Pommes konnte dort auch direkt die nächste Station abgearbeitet werden. Ein Tank musste mit Keilen und Stopfen schnellstmöglich abgedichtet werden. Nachdem alle Stationen abgearbeitet wurden kehrten die Teilnehmer/innen wieder ins Zeltlager zurück.

Platzierungen der Wanderrallye:
Den ersten Platz machte die Jugendfeuerwehr VG Asbach, den zweiten die JF VG Puderbach und der dritte Platz ging an die JF VG Linz. Somit geht der neue Wanderpokal im ersten Jahr in die VG Asbach.

Freitag war der letzte Zeltlagertag, mit der Abnahme der Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr. Staffellauf, Kugelstoßen, Schnelligkeitsübung, Löschangriff nach FWDV 3 und das Beantworten von Fragen, für die trainierte Gruppe kein Problem. Für die anderen Lagerteilnehmer stand der Tag zur freien Verfügung. Der Zoo Neuwied sowie die umliegenden Freibäder wurden besucht. Spontanen Besuch gab es am Nachmittag, die Sparkasse Neuwied hatte einen Eiswagen geschickt und sorgte so für eine kurze Abkühlung.

Festakt
Mit dem Festakt am Freitagabend wurden offiziell der 40. Geburtstag der Jugendfeuerwehr der Stadt Neuwied und der 35. Geburtstag des Kreisjugendfeuerwehrverbandes gefeiert. Moderator Oliver Wiest konnte zahlreiche Ehrengäste in der Aula begrüßen. Dieter Mees dankte der Jugendfeuerwehr der Stadt Neuwied für ihre Arbeit. Schirmherr Landrat Achim Hallerbach und Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Böcking betonten das wichtige Engagement der Jugendfeuerwehren, welches weit über die feuerwehrtechnische Ausbildung hinausgeht. Jörg Dickenschied berichtete von der Historie der Jugendfeuerwehr Neuwied und Oliver Wiest ergänzte zur Geschichte des Kreisjugendfeuerwehrverbandes.

Neben der Verleihung der Pokale aus Nachtwanderung und Wanderrallye wurde auch ein Pokal für besonderes soziales Engagement vergeben. Den hatte sich die Jugendfeuerwehr VG Bad Hönningen verdient. Seitens des Kreisjugendfeuerwehrverbandes wurden Jérémie Fallait und Luca Hatzmann (beide JF Stadt Neuwied) mit dem Ehrenzeichen, für besondere Verdienste, ausgezeichnet. Stephan Schneider erhielt vom stellvertretenden Landesjugendfeuerwehrwart Jörg Michel das Ehrenzeichen der Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz in Bronze. Er hat als Gründungsmitglied bei der Jugendfeuerwehr Neuwied mitgewirkt und setzt sich bis heute noch für die Jugendfeuerwehr ein. Ein ganz besonderes Dankeschön zum Abschluss des Zeltlagers galt Andreas Dittrich. Seit Jahren unterstützt er die Jugendfeuerwehr. Als gelernter Koch hat er in diesem Jahr die Zeltlagerküche übernommen und für bestes Essen gesorgt. Auch er erhielt von Jörg Michel das Ehrenzeichen der JF RP in Bronze.

Dennis Gerhard und Dennis Haberer wurden für ihr besonderes Engagement als Jugendwart und Stellvertreter der Jugendfeuerwehr Stadt Neuwied, aber für die Arbeit bei der Planung des Zeltlagers, mit dem Ehrenzeichen der JF RLP in Silber geehrt.

Zum Abschluss dankte die Lagerleitung allen Beteiligten, Unterstützern und Sponsoren für die Hilfe, aber auch allen Teilnehmer und Betreuer für die tolle Woche im Zeltlager. Bei bestem Wetter konnte 2018 in Neuwied wieder einmal gezeigt werden was Jugendfeuerwehr bedeutet: Spaß & Action, Vielfalt & Mitbestimmung sowie Freundschaft & Anerkennung. Matthias Lemgen



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