Werbung

Nachricht vom 04.07.2018    

IG BAU fordert mehr Kontrolle in der Landwirtschaft

In Sachen Arbeitszeit fordert die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mehr Kontrollen in der Landwirtschaft. Die Gewerkschaft geht davon aus, dass „grobe Verstöße in den Betrieben eher als ein Kavaliersdelikt" angesehen werden. Dies sei besonders besorgniserregend, da sowohl das Arbeitszeitgesetz als auch das Jugendarbeitsschutzgesetz bereits Ausnahmeregelungen für die Landwirtschaft vorsehen.

So läuft es:Tipps und Informationen der IG BAU zur Ausbildung in Landwirtschaft, Agrarservice, Pferdewirtschaft und Tierwirtschaft gibt es in einer aktuellen Broschüre. (Foto: IG BAU)

Region. Sommerzeit ist Erntezeit. Dann geht es nicht nur um die Frage der Einhaltung des gesetzlichen Mindestlohnes von derzeit t 8,84 Euro pro Stunde. Aus Sicht der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) müsste durch die Kontrolle des Lohnes noch eine weitere „Problembaustelle" in den Fokus der zuständigen Behörden geraten: Die Einhaltung der gesetzlichen Regelungen zur Arbeitszeit. Darauf weist die IG BAU per Pressemitteilung hin.

Die Gewerkschaft geht davon aus, dass „grobe Verstöße in den Betrieben eher als ein Kavaliersdelikt" angesehen werden. Dies ist besonders besorgniserregend, da sowohl das Arbeitszeitgesetz als auch das Jugendarbeitsschutzgesetz bereits Ausnahmeregelungen für die Landwirtschaft vorsehen. „Insbesondere Auszubildende beklagen sich immer wieder über zu lange Arbeitszeiten, ohne aber den Mut zu haben, Ross und Reiter zu nennen", stellt Walter Schneider, Bezirksvorsitzender der IG BAU Koblenz-Bad Kreuznach fest.

Die Erfassung beziehungsweise die Feststellung zur persönlich geschuldeten oder geleisteten Arbeitszeit gehört nach Gewerkschaftsmeinung eindeutig zu den Mindeststandards eines Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnisses. Dieses Selbstverständnis wird seitens der landwirtschaftlichen Betriebe immer wieder als ein „Problem" dargestellt. Angesichts der Tatsache, dass in vielen Betrieben die Akkordleistung der Beschäftigten per Scanner und persönlichem Strichcode festgehalten wird, spricht das aus Sicht der Gewerkschaft schon für sich.



In den Ausbildungsberufen zum Landwirt, Tierwirt, Pferdewirt und Winzer starten in Rheinland-Pfalz jährlich etwa 350 junge Menschen in das Arbeitsleben. Das Thema Arbeitszeit hatte über viele Monate hinweg die Tarifverhandlungen im Gartenbau und in der Landwirtschaft belastet. Den Arbeitgebern ging es um mehr Flexibilität, bis hin zum Zwölf-Stunden-Tag. Auf Basis der mit dem Gesamtverband der deutschen land- und forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände e.V. (GLFA) vereinbarten und seit Jahren üblichen „Bundesempfehlung" hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt zwischenzeitlich auch die Tarifverhandlungen in Rheinland-Pfalz aufgenommen. Dabei geht es um ein neues Arbeitszeitkonto sowie um die Erhöhung der Einkommen, für die Beschäftigten und Auszubildenden. Eine Tarifeinigung konnte bislang nicht erzielt werden. (PM)


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Politik


Pierre Fischer und Sven Schür gewinnen die Bürgermeisterwahl

Die Wähler in den Verbandsgemeinden Puderbach und Rengsdorf-Waldbreitbach haben entschieden. In Puderbach ...

Neuer Naturschutzbeirat des Landkreises Neuwied hat sich konstituiert

Nach Ablauf seiner fünfjährigen Amtsperiode hat sich kürzlich der neue Naturschutzbeirat des Landkreises ...

Gemeinsam Brücken bauen: ehrenamtliches Engagement in Neuwied

Am 10. April 2025 trafen sich engagierte Bürgerinnen und Bürger in Neuwied zu einem besonderen Austausch. ...

Gemeinsame Initiative zur Nutzung von Ausgleichsflächen in Neustadt

In der Ortsgemeinde Neustadt (Wied) stehen neue Bauprojekte an, die Ausgleichsmaßnahmen nötig machen. ...

Ministerin Dörte Schall spricht in Neuwied zum Tag der Arbeit

Am 26. April lädt der Deutsche Gewerkschaftsbund zu einem besonderen Empfang nach Neuwied ein. Ministerin ...

FWG unterstützt Sven Schür

Die FWG Verbandsgemeinde Puderbach unterstützt die Kandidatur von Sven Schür zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde ...

Weitere Artikel


Schimpansen-Aktionstag am 14. Juli im Zoo Neuwied

In diesem Jahr gibt es zum ersten Mal den Weltschimpansentag und zwar am 14. Juli. Mit diesem Tag möchten ...

Kindertagesstätte Wunderland besucht Hauptfeuerwache

Die städtische Kindertagesstätte „Wunderland“ aus Irlich hat einen ereignisreichen Ausflug zur Hauptfeuerwache ...

VfL Oberbieber traf sich zur Jahreshauptversammlung

Im vereinseigenen Bürgerhaus an der Gladbacher Straße, das die Stadt als Tagungsstätte vom VfL gemietet ...

„Vom Korn zum Brot“ - Projekt im Raiffeisenjahr

Zahlreiche Veranstaltungen würdigen in diesem Jahr den 200. Geburtstag von Friedrich-Wilhelm Raiffeisen. ...

Kulturstadt mit mehr als Schönheit

Mehr als Schönheit hat die Kulturstadt Unkel seit dem 1. Juli auch im Sinne der Fotokunst zu bieten: ...

„Soziale Jungs“ sind Stars an ihren Einsatzorten

Wer so gelobt wird, der kann nichts falsch gemacht haben: Sieben Jugendliche haben ihre „Soziale Jungs“-Zertifikate ...

Werbung