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Nachricht vom 27.03.2018    

Michael Mahlert im Gemeindepsychiatrischen Zentrum

Bei seinem Antrittsbesuch im Gemeindepsychiatrischen Zentrum Neuwied konnte sich der 1. Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent, Michael Mahlert, gemeinsam mit der Leiterin der Sozialabteilung, Agnes Ulrich, einen Einblick in die Arbeit der AWO Gemeindepsychiatrie am Standort Neuwied verschaffen.

(V.l.n.r.): Michael Mahlert, 1. Kreisbeigeordneter, Jürgen Borniger, Geschäftsführer, Volker Langenbahn, Agnes Ulrich, Marion Schaust. Foto: privat

Neuwied. Mahlert betonte, dass es ihm ein persönliches Anliegen sei, die soziale Infrastruktur des Landkreises Neuwied genau kennenzulernen und mit den Kooperationspartnern in einen engen Austausch einzutreten.

Im Gemeindepsychiatrischen Zentrum erhalten Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen ein umfassendes Unterstützungsangebot. Tagesstrukturierende Maßnahme in der Tagesstätte, Betreutes Wohnen und ambulante Leistungen zur Teilhabe können als Leistungen der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung in Anspruch genommen werden. Dem Personenkreis wird eine geregelte Tagesstruktur mit arbeitstherapeutischem Schwerpunkt, alltagspraktisches Training, Hilfe beim Wohnen, der Haushaltsführung und bei administrativen Aufgaben geboten. Feste Bezugspersonen bieten psychosoziale Begleitung in der Tagesstätte oder im häuslichen Umfeld. Die Finanzierung erfolgt über den überörtlichen beziehungsweise örtlichen Sozialhilfeträger auf der Grundlage einer Bedarfsfeststellung und Teilhabeplanung.

Für Bewohner des Landkreises Neuwied ist die Sozialabteilung der Kreisverwaltung Neuwied der relevante Ansprechpartner.

Die AWO Gemeindepsychiatrie nimmt außerdem bei der Eingliederung von psychisch beeinträchtigten Menschen in den Arbeitsmarkt eine wichtige Funktion ein.

Integrationsfachdienst und Berufsbeleitender Dienst (BBD) sind Fachdienste für Menschen im Berufsleben, die behindert, gleichgestellt oder psychisch erkrankt sind und sie dienen der Beratung von interessierten Arbeitgebern. Zum Leistungsangebot gehören Vermittlung in Arbeit und begleitende Unterstützung nach Arbeitsaufnahme. Die Berater verstehen sich als neutrale Vermittler zwischen Arbeitgeber und Beschäftigten und übernehmen vernetzende Funktion mit anderen Leistungsträgern und Hilfesystemen.

Der Geschäftsführer der AWO Gemeindepsychiatrie, Jürgen Borniger, und weitere Vertreter der Fachdienste konnten dem 1. Kreisbeigeordneten von einer erfolgreichen und intensiven Kooperation mit anderen Akteuren in diesem Arbeitsfeld, insbesondere auch mit dem Jobcenter Landkreis Neuwied berichten.




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Innovative Konzepte verfolgen das Ziel Vermittlungshemmnisse abzubauen und die Integration in den Arbeitsmarkt und somit berufliche und soziale Teilhabe zu fördern. Dazu gehören beispielsweise die Projekte „Mobilé-Bewegung verändert“ und „IWAA Individuelle Wege in Ausbildung und Arbeit“, beides Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung. Die Projektinhalte werden individuell zugeschnitten und reichen von aktivierenden und stabilisierenden Maßnahmen über Vermittlung in Arbeit bis zur Nachbetreuung nach Aufnahme einer Arbeit.

Die Fachkräfte der AWO Gemeindepsychiatrie stellten den Vertretern des Landkreises eindrucksvoll die Inhalte, Zielsetzungen aber auch die Grenzen der Angebote dar. Bedauert wurden die oft übliche enge zeitliche Befristung der geförderten Maßnahmen und die damit einhergehende unklare Perspektive für Teilnehmer und Mitarbeiter. Allen Projektvorstellungen war gemeinsam, dass ein deutlicher Bedarfsanstieg für aktivierende und begleitende Angebote für Menschen mit psychischen Belastungen oder Erkrankungen sowohl in quantitativer als auch qualitativer Hinsicht gesehen wird. „Ihre Ausführungen bestätigen mich in meiner Auffassung, dass wir einen betreuten oder beschützten Arbeitsmarkt benötigen, der auch den Menschen die Teilhabe am Erwerbsleben ermöglicht, die das heute erwartete Tempo beziehungsweise die geforderte Belastbarkeit noch nicht oder nicht mehr mitgehen können“, hielt Mahlert fest.

Der 1. Kreisbeigeordnete nahm das Fachgespräch zum Anlass, sich bei den hoch motivierten Beschäftigten und beim AWO Kreisverband, der Träger der AWO Gemeindespsychiatrie ist, für die engagierte Sozialarbeit zu bedanken. (PM)


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