Werbung

Nachricht vom 08.03.2018    

Else: Jobsuche schwer gemacht

Seit einiger Zeit suche ich für meine Enkeltochter einen Job, wo man viel verdient und tolle Arbeitszeiten angeboten bekommt. Endlich finde ich ein Stellenangebot bei einer öffentlichen Verwaltung. „Hier, das ist es“, rufe ich spontan meiner Enkeltochter Theresa zu. „Genau Dein Profil, wo Du doch alles erfüllst und eine qualifizierte Ausbildung nachweisen kannst“.

Grafik: Rosemarie Moldrickx

Region. Theresa ist zunächst begeistert. Sie hat auch ein eigenes Auto, das sie - so die Voraussetzungen in der Ausschreibung - zur Verfügung stellen muss. „Dann bewerbe dich mal schnell, bevor sich auch andere Arbeitssuchende um den Traumjob bemühen!“ „Nee, das ist doch nichts für mich!“, reagierte Theresa sauer und sie hat Recht.

Nun stellt Euch mal vor, da wird ein Job für höchste Ansprüche angeboten, jedoch nur für 17 Wochenstunden: 68 Stunden im Monat. Man müsste also fast drei dieser Jobs finden und zeitlich bedienen können, um mit dem Verdienst leben zu können. Und solche Angebote bei einer Behörde? Blättert man in den Tageszeitungen und Wochenblättern, dann fallen einem viele Stellengesuche aller Branchen ins Auge, die nur in Teilzeit ausgeschrieben sind.

Manche Unternehmen und auch öffentliche Arbeitgeber gehen so weit, eine Vollzeitstelle in zwei Halbtagsstellen zu splitten. Hintergedanken? Na klar, fällt ein Mitarbeiter aus, dann sieht sich der zweite verpflichtet für den Kollegen einzuspringen und seine Arbeit mitzumachen. Urlaubszeit, das Gleiche. Die Stelle ist nie ganz verwaist. Ich frage mich: „Ist das rechtens?“ Von der Gesetzeslage ja, vom Moralischen ein klares Nein.



Bin mal gespannt, ob es unter der neuen/alten Regierung mit den Zeitverträgen besser wird. Denn da war bislang auch die öffentliche Hand sehr findig. Auch bei uns im Westerwald, so berichtete mir eine Bekannte. Sie hatte sechs Jahre lang solche Verträge. Geht nicht? Doch: Es werden einfach immer neue Verträge auf unterschiedliche Abteilungen geschrieben. Bei Lehrern ist dieses Phänomen bei uns in Rheinland-Pfalz sehr verbreitet. Da wird am Ort A ein Lehrer mit Zeitvertrag als Vertretung für eine Lehrkraft im Ort B eingesetzt. Ich kenne einen, der arbeitet schon seit ganz vielen Jahren mit Zeitverträgen und dies ist wahr. Weder Gewerkschaft noch Hauptpersonalrat schreiten dagegen ernsthaft ein. Aber ab sofort wird es besser, steht schließlich im Koalitionsvertrag.

„Für Zeitarbeitsverträge ist mir meine Theresa zu schade!“, ärgert sich Eure Else. Ich werde weiter suchen.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Wichtige Änderungen für Verbraucher im Mai 2025

Im Mai 2025 treten in Deutschland viele neue Regelungen und Gesetze in Kraft, die Verbraucher betreffen. ...

Wirbelwind mit Kuschelgarantie: Fiona sucht Spaß, Spiel und Sofa

Sie flitzt durch das Gras, die Ohren im Wind, das Herz voll Neugier - und im nächsten Moment steht sie ...

Ehemalige Reiter des Vereins Neuwied treffen sich zum zweiten Mal

In Neuwied-Oberbieber kamen ehemalige Mitglieder des Reitervereins Neuwied erneut zusammen. Bei diesem ...

Desinformation im Netz: Workshop in Neustadt bietet Aufklärung

In Zeiten rasanter digitaler Kommunikation wird der kritische Umgang mit Informationen immer wichtiger. ...

Schwerer Unfall auf der A3 bei Dierdorf: Lkw-Fahrer eingeklemmt

In den frühen Morgenstunden des 1. Mai ereignete sich auf der Autobahn A3 in Fahrtrichtung Köln ein schwerer ...

Es geht los: Luisenplatz Neuwied wird schöner

Es geht endlich los: Ab 5. Mai beginnen die Bauarbeiten zur Umgestaltung des Luisenplatzes. Kernstück ...

Weitere Artikel


Für jeden etwas dabei: Truck-Grand-Prix am Nürburgring

Der Internationale ADAC Truck Grand Prix bietet neben packendem Motorsport auch ein unvergleichliches ...

Sportlerehrung in der VG Rengsdorf-Waldbreitbach

Leibhaftige Landes-, Europa- und Weltmeister zu treffen war in Rengsdorf am Dienstag ganz einfach. Eine ...

Karate: Zehn Medaillen beim Barbarossa Cup in Kaiserslautern

Der Barbarossa Cup ist mittlerweile fester Bestandteil des Turnierkalenders für das KSC Karate Team, ...

CDU Rheinbreitbach lädt zur Kandidaten-Kür

Zur Wahl des CDU-Kandidaten für die Neuwahl des Ortsbürgermeisters lädt der Rheinbreitbacher CDU-Vorsitzende ...

Neuwieder Deichwelle feiert 10-jähriges Bestehen

Neuwied ohne Deichwelle? Unvorstellbar. Das Allwetterbad feiert nun schon seinen 10. Geburtstag. Mit ...

Monte-Mare-Firmenlauf wächst weiter

Kontinuierlich entwickelt sich der monte mare-Firmenlauf in Andernach zu einer echten Breitensportmarke ...

Werbung