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Nachricht vom 22.02.2018    

Bahnlärminitiative zeigte Geschlossenheit bei 62. Demo

Der krankmachende Bahnlärm muss ein nachhaltiges Ende haben – so lautete die Hauptforderung der Initiative gegen Bahnlärm bei ihrer jüngsten Demonstration am Neuwieder Bahnhof. Zur mittlerweile 62. Dienstags-Demo hatten sich zahlreiche Mitstreiter gegen den Bahnlärm versammelt und demonstrieren gegen die Zunahme des Güterverkehrs im Mittelrheintal. Landrat Hallerbach fordert Bau einer alternativen Güterverkehrsstrecke.

Die 62. Dienstags-Demo am Bahnhof Neuwied. Foto:Kreisverwaltung

Neuwied. Gastredner war der Neuwieder Landrat Achim Hallerbach. Die Organisatoren der Initiative um Franz Breitenbach konnten Teilnehmer vom Rheingau bis zur Landesgrenze nach Nordrhein-Westfalen links und rechts des Rheins begrüßen. Der Landrat nutzte die Gelegenheit, sich bei allen für ihre Arbeit im Kampf für einen leiseren Bahnverkehr zu bedanken: „Sie haben mit Ihrem Engagement bis heute viel erreicht, indem Sie die Politik stetig auf die vom Bahnlärm ausgehenden Probleme aufmerksam gemacht haben und darum gekämpft haben, dass endlich etwas gegen den Bahnlärm unternommen wird.“

Der Landrat erinnerte an das vom Deutschen Bundestag in seiner letzten Legislaturperiode beschlossene Verbot lauter Güterzüge auf dem deutschen Schienennetz ab dem Jahr 2020. Ab dem Fahrplanwechsel 2020/2021 sollen somit keine lauten Züge mehr auf dem deutschen Schienennetz verkehren. Immerhin wird durch dieses Verbot eine Lärmminderung um rund 10 Dezibel erreicht, was vom menschlichen Gehör bereits als eine Halbierung des Lärms empfunden wird. Hallerbach: „Ich denke, dies ist ein beachtlicher Erfolg, der nicht zuletzt auch durch Ihre Anstrengungen erreicht werden konnte. Für Ihr Engagement an dieser Stelle meinen herzlichen Dank!“

Doch damit dürfe man sich noch lange nicht zufrieden sein, rief Hallerbach den Demonstranten zu und sagte: „Wir müssen gemeinsam für weitere Verbesserungen und damit verbundenen für ein lebenswertes – leises – Rheintal kämpfen. Insofern freue ich mich über die gute Nachricht aus Berlin, wonach wir auch mit klaren Festlegungen in der Koalitionsvereinbarung Unterstützung im Kampf gegen Bahnlärm erhalten werden. Wörtlich heißt es: „Lärm ist in unserem dichtbevölkerten Land ein großes Problem. Den durch Mobilität verursachten Lärm wollen wir deutlich reduzieren. Wir werden die Bürger frühzeitig bei Verkehrsprojekten beteiligen und eine Gesamtlärmbetrachtung einführen. Wir werden ein verkehrsträgerübergreifendes Lärmkonzept erstellen. …und… Wir wollen bei deutlicher Verkehrszunahme auch an Bestandsstrecken der Schiene und an den Fernstraßen in der Baulastträgerschaft des Bundes flexibel erhöhte Lärmschutzmaßnahmen ergreifen.“

Hallerbach forderte weiter für jede Ortslage ein konkretes Konzept, das alle technischen Maßnahmen umfasst, um den Schienenlärm auf Dauer zu reduzieren. Deshalb müsse es auch mit dem passiven Lärmschutz weitergehen. Und jedes Dezibel Lärm, das aufgrund einer technischen Veränderung reduziert werden kann, sei ein richtiger und wichtiger Schritt.

Ganz oben auf der Agenda sieht Achim Hallerbach den Bau einer alternativen Güterverkehrsstrecke: „Der Bau einer Alternativstrecke ist für mich unabdingbar, um die Bevölkerung im Mittelrheintal auf Dauer vor gesundheitlichen Schäden zu schützen. Meine Damen und Herren, lieber Mitstreiter, machen wir uns nichts vor: der Bahnverkehr wird – gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um die Zukunft des Straßenverkehrs im Zusammenhang mit dem Dieselskandal – in den nächsten Jahren deutlich zunehmen. Von daher sehe ich es als zwingend notwendig an, dass dieses wichtige Projekt im Bundesverkehrswegeplan vom derzeit „potentiellen Bedarf“ in den „Vordringlichen Bedarf“ hochgestuft wird und dann zügig mit der Planung zum Bau begonnen wird. Wir müssen gemeinsam unsere Anstrengungen bündeln und uns für dieses Projekt stark machen. Wir brauchen auch weiterhin die Geschlossenheit der Bürgerinitiativen und der Politik im gesamten Mittelrheintal - bis einschließlich der Bundesstadt Bonn. Danke an alle Mitstreiter! Wir als Landkreis Neuwied stehen auch weiterhin an eurer Seite!“


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