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Nachricht vom 17.02.2018    

Verein Trotzdem-Lichtblick verurteilt Flyeraktion

Trotzdem-Lichtblick, der Verein gegen sexuellen Missbrauch/ Frauennotruf e.V. positioniert sich in einer Pressemitteilung zu Flyer-Verteilaktionen der Facebook-Gruppe Freundeskreis Westerwald. Berechtigte Angst für Propaganda zu missbrauchen ist kein neues Phänomen und bietet sich nicht nur in den sozialen Netzwerken an. Doch hier helfen zusätzlich Anonymität, Schnelligkeit und der hohe Verbreitungsgrad. Auf eine differenzierte Betrachtung oder gar Fakten kann dabei verzichtet werden. Dies passiert zurzeit im Puderbacher Land.

Laut Facebook-Seite Freundeskreis Westerwald wurden die Flyer auch in Dierdorf verteilt. Foto: Screenshot

Puderbach. Mit dem Slogan „Schützen Sie Ihre Kinder vor Sexualstraftätern!“ werden Facebook-Gruppen gegründet, Faltblätter verteilt, gegen einen verurteilten Sexualstraftäter eine Hexenjagd veranstaltet und ganzen Berufsgruppen Inkompetenz unterstellt, um selbst als die wahren Interessenvertreter der Bürger und Bürgerinnen dar zustehen.

Das Faltblatt beinhaltet bemerkenswerte Passagen, die viel über die Verfasser des Textes aussagen: „Selbst vor Jungen machen pädophile Täter keinen Halt“. Dass Jungen Opfer sexualisierter Gewalt werden, scheint der Gipfel zu sein. Sorry, aber sexuelle Gewalt, ganz gleich ob gegen Jungen oder Mädchen, erwachsene Frauen oder Männer, ist ein Kapitalverbrechen, das die Opfer lebenslänglich zeichnet. Und bei dem Passus: „Wir setzten uns für lebenslängliche und andere empfindliche Strafen ein.“ kann man sich fragen, was wohl empfindliche Strafen in den Augen der Verfasser sind?

Richtern, Pädagogen und Sozialarbeitern zu unterstellen. die Folgen für Opfer zu unterschätzen und mit Stuhlkreis und bunten Pillen zu experimentieren, zum Schaden der Opfer, zeugt von Unkenntnis und Unterstellung.



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Wer im Zusammenhang von sexualisierter Gewalt von kranken Trieben redet, verkennt, dass ein Mensch eben kein Tier ist und ausschließlich dem Instinkt und Trieb folgt, sondern eine Entscheidung über sein Handeln trifft. Wer von Trieben redet, entschuldigt letztendlich Verhalten - und sexuelle Gewalt ist nicht zu entschuldigen. Eine solche Argumentation legitimiert letztendlich sexualisierte Gewalt gerade von Männern gegen Frauen.

Allerdings ist bekanntlich die Höhe der Strafen selten ein Hinderungsgrund eine Straftat zu begehen. Über das Strafmaß von Sexualstraftäter kann man diskutieren, aber Kinder schützt man damit nicht - und schon gar nicht, indem man eine Hetzjagd auf verurteilte Straftäter macht. Der Missbrauch von Kindern erfolgt ganz überwiegend im unmittelbaren sozialen Umfeld des Kindes, das heißt leider auch in der Familie und im Freundeskreis. Schützen kann man nur, indem man Kinder stark macht. Sie lehrt „Nein“ zu sagen, ihnen zuhört, sie ernst nimmt und ihnen glaubt. (PM von Trotzdem-Lichtblick)



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