Werbung

Nachricht vom 11.12.2017    

Outsourcing-Pläne bei ZF-TRW – 300 Angestellte betroffen

Die Unternehmensführung von ZF-TRW, ein führender Technologiekonzern in der Antriebs- und Fahrwerktechnik will die komplette Logistik auslagern. Betroffen in Neuwied sind mehr als 300 der insgesamt 540 Beschäftigten. Zu welchen Bedingungen? Völlig unklar.

Foto: IG Metall Neuwied

Neuwied. Beate Elingshausen, Betriebsratsvorsitzende, zu diesen Plänen: „Wir hatten ein Gespräch mit der Geschäftsleitung und da hieß es, dass alles ergebnisoffen ist. Aber das Vorgehen sieht ganz anders aus. Das Unternehmen erhöht den Druck ohne Ende und wollen das durchpeitschen. Das geschieht alles ohne Not. Wir sind ein hochprofitabler Standort.“ Hinzu kommt, dass ZF ein stiftungsgeführter Konzern ist, der sich eigentlich dem guten Zweck verschrieben hat.“

In einer Mitgliederversammlung am 2. Dezember gaben die Teilnehmer eindrucksvoll dem Betriebsrat und der IG Metall Neuwied den Auftrag, für alle Arbeitsplätze des Unternehmens zu kämpfen. Dass die Beschäftigten des Neuwieder Werks verärgert und enttäuscht sind, wurde deutlich während einer Betriebsversammlung am 5. Dezember. Als der Vertreter der Geschäftsleitung das Wort ergreifen wollte, stand der Großteil der Belegschaft auf und verließ demonstrativ den Saal.

Der US-Konzern TRW ist vor zwei Jahren komplett von der ZF Friedrichshafen AG übernommen worden. Schnell wurde klar, dass der damals bestehende Werksvertrag für den Logistikbereich nicht haltbar ist. Es gab zu viele Schnittstellen, die Kollegen waren vollkommen im Haus integriert, die Übergänge fließend und der Werksvertrag somit nicht rechtskonform. Die Folge war eine Umwandlung in ein Arbeitnehmerüberlassungsmodell. Die Hälfte der derzeit Beschäftigten ist jetzt bei den Leiharbeitsfirmen Randstatt, Adecco und der insolventen ITN angestellt. „Das ist für uns schon ein Stück weit ein Skandal, dass mehr als die Hälfte der Leute in prekärer Beschäftigung ist. Noch schlimmer ist aber, dass die Unternehmensführung nichts anderes vorhat, als den vorherigen Zustand wieder herzustellen!“, so Markus Eulenbach, Geschäftsführer der IG Metall Neuwied.



Für dieses neue Modell müssten zusätzlich 57 tarifgebundene ZF Mitarbeiter ausgelagert werden. Markus Eulenbach kritisiert: „Ein Konzern mit einem guten Ruf und keinerlei wirtschaftlichen Nöten will seine Gewinne auf Kosten der Belegschaft erhöhen. Wir fordern gemeinsam mit den Betriebsräten dringend Sondierungsgespräche, die zu einer zielführenden Lösung führen!“.



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Neuwied & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Wirtschaft


Hachenburger Osterhasen überraschen mit neuer Limmo aus der Westerwald-Brauerei

In der Osternacht erlebten viele Haushalte im Westerwald eine unerwartete Überraschung. Hunderte als ...

Raiffeisenbank Neustadt eG: Milchzahndosen für regionale Kindergärten

Die Raiffeisenbank Neustadt eG setzt auf regionale Förderung und überrascht Kindergärten mit einer besonderen ...

Kostenlose Steuerberatung für Existenzgründer in Neuwied

Die IHK-Regionalgeschäftsstelle Neuwied bietet eine wertvolle Unterstützung für Existenzgründer an. In ...

Frühjahrsauktion am 26. April 2025 bei Philippi-Auktionen in Moschheim

ANZEIGE | Die Frühjahrsauktion 2025 bei Philippi-Auktionen in Moschheim verspricht spannende Highlights: ...

Westerwälder Holztage 2025 - Ein Erlebnis für die ganze Familie

Die 6. Westerwälder Holztage stehen in den Startlöchern - und sie versprechen ein Event der Superlative ...

Vorbereitungen ISR-Gewerbeschau in vollem Gange

Die Vorbereitungen für die ISR-Gewerbeschau am 4. Mai schreiten zügig voran. Bei einer Informationsveranstaltung ...

Weitere Artikel


Männerchöre Niederbieber und Engers sind neu aufgestellt

Wie sich die traditionellen Männerchöre aus demographischen Gründen künftig präsentieren, konnte man ...

Drei Meistertitel für Taekwondo Scorpions der TSG Irlich

Den Taekwondo Scorpions, die Taekwondo-Gruppe der TSG Irlich gelang es zum Ende des Jahres drei weitere ...

Weihnachtsmarkt in Rheinbrohl

Am Wochenende 16. und 17. Dezember gibt es in Rheinbrohl wieder einen Weihnachtsmarkt. In den letzten ...

Michael Mahlert zum Ersten Kreisbeigeordneten gewählt

In der Kreistagssitzung am 11. Dezember in der David-Roentgen-Schule Neuwied ging es unter anderem auch ...

Tote bei Wohnhausbrand in Hümmerich

AKTUALISIERT. Am Montag, den 11. Dezember gegen 10.45 Uhr gab es Großalarm für die Feuerwehr Hümmerich, ...

ISR Windhagen stimmt sich auf den Jahresabschluss ein

Volles Haus im Ristorante Il Pozzo hieß es am 5. Dezember. Denn die ISR-Windhagen e.V. hatte ihre Mitglieder ...

Werbung