Werbung

Nachricht vom 10.12.2017    

Heizkraftwerk Dierdorf bleibt noch ein Sorgenkind

Die Energie GmbH war ein Thema in der letzten Sitzung des Rates der Verbandsgemeinde (VG) Dierdorf. Das Unternehmen ist auf dem Weg der Besserung, aber noch nicht über den Berg. In der Sitzung galt es die Bilanz 2016 abzusegnen und den Wirtschaftsplan 2018.

Die Zukunft des Heizkraftwerkes hängt von der Kooperationsbereitschaft der Verbraucher ab. Foto: Wolfgang Tischler

Dierdorf. Einen entscheidenden Schritt in Richtung Gesundung konnte die Energie GmbH in diesem Jahr machen. Die Stadtwerke Neuwied (SWN) sind mit 51 Prozent der Anteile eingestiegen und haben 150.000 Euro mitgebracht. Zum 31. Dezember 2016 hatte die Energie GmbH nur noch ein Eigenkapital von 1,85 Euro. Die Gewinn- und Verlustrechnung wies zwar einen Gewinn von 12.948,14 Euro aus, aber dieser kam nur zustande, weil die Verbandsgemeinde vorläufig auf 55.000 Euro Pachtzahlung verzichtete und auf der Habenseite ein Sonderposten von gut 60.000 Euro aus einer Versicherungsleistung zu verbuchen war.

Auf der Einnahmenseite machte sich zu allem Überfluss auch die fehlende Befreiung von der Energiesteuer von rund 7.000 Euro bemerkbar. Sie wurde nicht gewährt, weil das Unternehmen zu dem Zeitpunkt als „Notleidend“ galt. Nachdem durch die Einlage der SWN die Gesellschaft vom Eigenkapital her wieder auf gesunden Füßen steht, kann die Befreiung für 2017 beantragt werden.

Klar ist, dass auf der Ertragsseite dringender Handlungsbedarf besteht. Es wurden mit den Abnehmern Gespräche mit dem Ziel geführt, die Preise zu erhöhen. Viele zeigten sich einsichtig und sind bereit neue Verträge zu unterschreiben. Etliche Verträge sind schon unterschrieben zurück. Rasbach verhehlte nicht, dass es auch Absagen gibt. Auch stehen die endgültigen Verhandlungen mit den Großabnehmern noch aus.



Der vorgelegte Wirtschaftsplan weist auf der Habenseite rund 20 Prozent höhere Abnahmepreise aus. Die Zahlen basieren auf den Verträgen, die mündlich zugesagt oder schon da sind. Der Wirtschaftsplan weist ein ausgeglichenes Ergebnis aus. Aber auch nur deshalb, weil die VG noch auf rund 30.000 Euro Pachtzahlung gegen Besserungsschein verzichtet. Rasbach sagte in der Sitzung auch ganz klar, dass die Energie GmbH an sich noch höhere Preise bräuchte.

Fraktionssprecher Markus Wagner (CDU) fand deutliche Worte: „Wir sind darauf angewiesen, dass die Abnehmer auf das aus meiner Sicht faire Angebot eingehen. Es muss klar sein, dass es sich nicht lohnt zu pokern. Dass die VG und damit die Bürger die Nutzer teilweise finanzieren ist keine Dauerlösung.“ Ratskollege Hans-Dieter Spohr zeigte für die uneinsichtigen Kunden Verständnis: „Schließlich haben die damaligen Geschäftsführer aggressiv mit günstigen Preisen für den Beitritt an das Nahwärmenetz geworben.“

Rosi Schneider (SPD) hofft, dass viele Kunden einsichtig sind und mitziehen. Sie bezeichnet die jetzigen Konditionen immer noch als günstig. Denn es entfallen zum Beispiel Wartungskosten für die Heizung und Leistungen für den Schornsteinfeger. (woti)


Lokales: Dierdorf & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

NR-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Politik


CDU zieht wegen unzureichender Antworten der Landesregierung vor Gericht

Die CDU-Fraktion in Rheinland-Pfalz sieht sich durch die Landesregierung im Recht auf umfassende Auskunftspflicht ...

Neuwied verabschiedet langjährige Senioren-Sicherheitsberater

Nach 13 Jahren ehrenamtlichen Engagements treten die Neuwieder Senioren-Sicherheitsberater Horst Protz, ...

Pendlerpauschale steigt: Entlastung für 70.000 Berufspendler in Neuwied und Altenkirchen

Die Bundestagsabgeordnete Ellen Demuth zeigt sich erfreut über die Erhöhung der Pendlerpauschale, die ...

Niederhofen: Landtagskandidat Markus Seemann besucht Mutwerk im Westerwald

Am 16. Dezember besuchte der Landtagskandidat Markus Seemann (Bündnis 90/Grüne) das Mutwerk in Niederhofen ...

Führungswechsel im Rathaus Puderbach - Mendel geht, Schür kommt

Am Donnerstag, dem 18. Dezember wurde im Rahmen der neunten Sitzung des Verbandsgemeinderats im Dorfgemeinschaftshaus ...

FDP und CDU-Spitzenkandidat Schnieder im Dialog: Neue Bündnisse möglich?

Der FDP-Kreisverband Neuwied lud den CDU-Spitzenkandidaten Gordon Schnieder zu einem Kaminabend nach ...

Weitere Artikel


DMSG Selbsthilfegruppe empfing Ministerin

Die DMSG Selbsthilfegruppe Dierdorf, Puderbach und Selters hatte ihr Mitglieder und die Politik zum Gedankenaustausch ...

Else friert nicht

Wir Westerwälder lieben die vier Jahreszeiten und auch den Schnee mit Minustemperaturen. Wintererprobten ...

Hausfrauenbund ehrt seine langjährigen Mitglieder

Wenn sich zum Jahresende der Ortsverein Neuwied des deutschen Hausfrauenbundes zur traditionellen vorweihnachtlichen ...

Bußgelderhöhung bei Behinderung von Einsatzfahrzeugen

Am 6. Oktober hatte der Bundesrat die 53. Verordnung zur Änderung straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften ...

Heimbach-Weis: Ehrenamtliche Helfer bringen Weihnachtsglanz

Die Projektgruppe „Ortsgestaltung“ des Bürgervereins Pro Heimbach-Weis ist das runde Jahr aktiv. In den ...

Lebendiger Adventskalender mit Gebärdensprache

In Neuwied-Oberbieber ist es schon Tradition, dass vom ersten bis 23. Dezember jeden Abend an einem anderen ...

Werbung