Werbung

Nachricht vom 23.11.2017    

Erste Stolpersteine in Puderbach verlegt

Mit den Stolpersteinen soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. In Puderbach gab es schon lange Zeit die Diskussion um die Verlegung. Jetzt wurden die ersten neun Steine verlegt.

Verlegung der ersten Steine. Fotos: NR-Kurier

Puderbach. Die Stolpersteine sind in der Regel kubische Betonsteine mit einer Kantenlänge von zehn Zentimetern, auf deren Oberseite sich eine individuell beschriftete Messingplatte befindet. Sie werden vorzugsweise vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer niveaugleich in den Gehweg eingelassen.

Schon 2012 hatte sich in Puderbach eine Bürgerinitiative unter dem Motto „Stolpersteine in Puderbach – Jetzt!“ zusammengeschlossen, nachdem der Gemeinderat mehrmals ergebnislos über das Projekt debattiert hatte. Am 30. Oktober 2013 hatte der Ortsgemeinderat Puderbach dann endgültig die Verlegung der Steine abgelehnt.

Nach der Kommunalwahl 2014 hatte sich der neue Ortsgemeinderat mit den neuen Ortsbürgermeister Manfred Pees erneut mit dem Thema befasst und den Weg für die Verlegung freigemacht. Jetzt wurden die ersten neun Steine in der Mittelstraße verlegt. Die ersten Steine erinnern an die vierköpfige Familie Wolf, allesamt 1942 nach Minsk deportiert und ermordet, die Familie Bär, deportiert nach Krasnicyn und ins Ghetto Riga und ebenfalls ermordet, sowie Solomon Seligmann, der in Theresienstadt starb. Ortsbürgermeister Mandfred Pees erklärte bei der Verlegung der Steine: „Die Stolpersteine sollen das Andenken bewahren und uns mahnen, auch in einer noch so hektischen Zeit solche Gräueltaten nie wieder geschehen zu lassen.“



Rolf-Wüst vom Deutsch-Israelischen Freundeskreis Neuwied war für die Verlegung nach Puderbach gekommen. Er sagte: „Es muss in vielen Menschen einen unzerstörbaren Kern geben, der sie trotz allem zur Selbstbehauptung befähigt. Die Selbstbehauptung der Opfer soll uns heute zum entschiedenen und unermüdlichen Widerstand gegen Unmenschlichkeit und gegen die Anfänge der Barbarei aus der Mitte unserer Gesellschaft heraus befähigen.“

In Puderbach soll es am Ende rund 30 Gedenktafeln in den Bürgersteigen geben. Einen Zeitplan hierfür gibt es nicht, aber die ersten Schritte sind nun gemacht. (woti)


Lokales: Puderbach & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Einblick in das Leben palästinensischer Christen: Gesprächsabend in Neuwied

Ein besonderes Ehepaar berichtet in Neuwied über das Leben palästinensischer Christen in Israel. Einblicke ...

Großbrand in Gewerbehalle bei Oberraden – Feuerwehr verhindert Schlimmeres

Ein Brand in einer Gewerbehalle im Industriegebiet Oberraden löste am Dienstagmorgen (29. April) einen ...

"Wie et fröher wor": Sonntagsspaziergang über den Steimel zur Paffrather Eiche

Da steht sie noch, groß und stolz: Über Jahrzehnte hinweg gehörte die Paffrather Eiche zu einem markanten ...

PKW brannte auf der A 3 bei Willroth: Mehrere Freiwillige Feuerwehren im Einsatz

Am Dienstag (29. April) wurden die Freiwilligen Feuerwehren Horhausen und Pleckhausen, gegen 19.10 Uhr, ...

Gemeinsame Pläne für Windkraft: SWN und EVM gründen Projektgesellschaft

In Neuwied haben die Stadtwerke Neuwied (SWN) und die Energieversorgung Mittelrhein (EVM) eine neue Gesellschaft ...

BGW-Fotoausstellung beleuchtet den pädagogischen Alltag in Neuwied

In Neuwied wird der Marktplatz zur Bühne für eine besondere Fotoausstellung. Seit Freitag (25. April) ...

Weitere Artikel


Neuer Landesvorstand des Paritätischen gewählt

Der Landesverband des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, kurz Paritätische, wählte im Rahmen der Mitgliederversammlung ...

Frau mit Kinderwagen in Dierdorf fast von Auto angefahren

Am Dienstag, den 21. November zwischen 16.30 Uhr und 17.05 Uhr wollte eine 21-Jährige mit einem Kinderwagen ...

Zwei Neuwieder nach Verkehrskontrolle festgenommen

Überraschendes Ende einer Verkehrskontrolle der Polizei Metternich am frühen Morgen des Donnerstag, dem ...

Lothar Paulsen neuer Trainer des SV Windhagen

Die 1. Mannschaft des SV Windhagen durchläuft nach mehreren Jahren des Erfolges und dem im letzten Jahr ...

Klage gegen „Burschengesellschaft Heddesdorf" abgewiesen

Das Verwaltungsgericht Koblenz hat die Klage einer Anwohnerin abgewiesen, mit der diese gegen die Durchführung ...

Neuwieder Elisabeth-Tag im Zeichen der Synodenumsetzung

„Ehrenamt im Sinne der Synode – Schritte in die Zukunft wagen“ hat das Thema des Referats von Weihbischof ...

Werbung