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Nachricht vom 24.10.2017    

Reformationsfest baut am Frieden

Den 500. Reformationstag am 31. Oktober feiern die Neuwieder Innenstadtgemeinden zusammen – und zwar erstmals evangelische, katholische und Christen der Herrnhuter Brüdergemeine gemeinsam. Der Auftakt um 17 Uhr ist ein ökumenischer Festgottesdienst in der evangelischen Kirche Heddesdorf mit dem Motto „Healing of Memories“.

Foto: Veranstalter

Neuwied. „Dieses Reformationsjubiläum ist das erste, bei dem die Christen die Ökumene preisen“, sagt der Superintendent des Kirchenkreises Wied und Heddesdorfer Pfarrer Detlef Kowalski. Zuvor habe der Reformationstag immer der Profilierung der christlichen Kirchen gegeneinander gedient. Kriege, Verletzungen, Mauern und gespaltene Familien sind daraus entstanden.

Das bewusste „Healing of Memories“ hatte eine große Bedeutung für den Versöhungsprozess nach dem Ende der Apartheid in Südafrika: Täter und Opfer begegneten sich, sprachen ihre Erfahrungen aus und ließen einander daran teilhaben. So konnte Erinnerung Heilung bewirken und zugleich den Blick erweitern auf den, der dieselbe Geschichte aus einer anderen Perspektive erlebt hat als ich.

Die Erinnerungen an die Trennung der Christen dürfen jetzt heilen. Die Christen bauen gemeinsam am Frieden. So vollzieht der Festgottesdienst eine besondere Liturgie nach dem bundesweiten Vorbild im März 2017 in Hildesheim: Den Buß- und Versöhnungsakt hatten der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, und der Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, Dr. Heinrich Bedford-Strohm, gemeinsam geleitet.

Das „Healing of Memories“ in Neuwied führen die evangelischen Pfarrer Detlef Kowalski und Werner Zupp, der katholische Pastor und Dechant des Dekanats Rhein-Wied, Thomas Darscheid, und die Pfarrerin der Herrnhuther Brüdergemeine Karen Wilson gemeinsam durch. Die Predigt hält die Niederbieberer Pfarrerin Marion Obitz. Der Gospelchor „Sing on“ der Marktkirche bereichert den Gottesdienst mit Stimme und Bewegung und wird der Gemeinde ein Friedenslied mit auf den Weg geben.



Anschließend sind alle Besucher zu einem Abendbuffet ins Gemeindehaus eingeladen. Um 20 Uhr kann man den 500. Reformationstag mit dem Satire-Film „Ich fürchte nichts“ ausklingen lassen. Diese Produktion über das Luther-Stück des nn-Theaters Köln hilft witzig und tiefgründig, diese 500 Jahre Geschichte zu verstehen. Der Film unterhält mit Revue-Nummern, unternimmt dabei eine Zeitenreise und fragt auch, was wir mit der Luther-Reformation heute wirklich anfangen – jenseits des Jubiläums. Wer die Tournee des nn-Theaters verpasst hat, kommt hier in den Genuss der Aufführung.

Weitere besondere Veranstaltungen am 31. Oktober im Kirchenkreis Wied
10 Uhr, Rengsdorf, Ev. Kirche:
Die Predigtstafette des Kirchenkreises zum Jubiläumsjahr kommt in ihr Ziel. Pfarrer Friedemann Stinder erklärt das „Viermal solus“ der Reformation: „allein Jesus Christus, allein die Bibel, allein der Glaube und allein aus Gnade“

10 Uhr, Linz, Ev. Kirche:
Festgottesdienst mit Predigt von Superintendent Detlef Kowalski

15 Uhr, Feldkirchen, Ev. Kirche:
Festgottesdienst mit der Bachkantate zum Lutherlied „Eine feste Burg ist unser Gott“ mit Solisten, Chören aus Altwied und Feldkirchen und Barock-Orchester

17 Uhr, Engers, Ev. Kirche:
Evensong mit rund 300 Sängern und Sängerinnen unter Leitung von Katharina Foelster, Sektempfang



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