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Nachricht vom 02.10.2017    

15. Schul-Kino-Woche geht auf „Expedition Zukunft"

Sie ist ein Projekt mit Geschichte: Die Schul-Kino-Woche Rheinland-Pfalz findet in diesem Jahr zum 15. Mal statt. Vom 20. bis 24. November öffnen sich die Kinosäle des Landes wieder für Schulklassen aller Altersstufen und laden dazu ein, Filme zu sehen und zu verstehen. „Expedition Zukunft!" lautet das Motto, zu dem die Schul-Kino-Woche zahlreiche aktuelle Filme versammelt, die sich mit Themen von heute beschäftigen, die unser Morgen beeinflussen werden.

Das Cinnex in Hachenburg ist auch dabei. Foto: Helmi Tischler-Venter

Koblenz. So blickt man auf soziale Netzwerke, Online-Gaming, den Umgang mit persönlichen Daten im Netz und neue Lernformen wie „Maker Education". Das diesjährige Programm umfasst außerdem Filme einer Sonderreihe zum Reformationsjahr, zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, sowie eine Filmauswahl zum „Wissenschaftsjahr Meere und Ozeane 2016/2017". Veranstaltungen der Schul-Kino-Woche finden auch in den Landkreisen Altenkirchen, Neuwied sowie im Westerwaldkreis statt; Veranstaltungsorte sind das Cine5 in Asbach, das Cinexx in Hachenburg, die Wied-Scala in Neitersen, das Metropol und die Schauburg in Neuwied sowie das Capitol in Montabaur.

‚„Kurz-Film" – Filmen im und für den Unterricht' – so heißt ein neues Format von Lehrerfortbildungen der Schul-Kino-Woche Rheinland-Pfalz. Angeleitet von professionellen Filmschaffenden erhalten Lehrkräfte Anregungen für die Produktion von eigenen Kurzfilmen oder Videos und lernen, wie sie Kameraeinstellungen, Blickwinkel und Farbkonzepte einsetzen können, um eigene Geschichten in Szene zu setzen. Darüber hinaus bietet die Schul-Kino-Woche wieder viele Filmgespräche und Kinoseminare sowie Kurzeinführungen von Filmschaffenden zu verschiedenen Produktionen.

Landesweit nehmen 45 Kinos an der Schul-Kino-Woche Rheinland-Pfalz teil. Sie zeigen Filme zum ermäßigten Eintrittspreis von 3,50 Euro. Ansprechpartner für Schulen ist das Filmbüro im Pädagogischen Landesinstitut, das bei der Filmauswahl berät, Unterrichtsmaterialien bereitstellt und Fortbildungen für Lehrkräfte sowie Kinoseminare für Schulklassen organisiert.

Das Programm der Schul-Kino-Woche ist jetzt online http://Schul-Kino-Woche.bildung-rp.de.
Ab sofort ist die Anmeldung möglich unter 0261-9701-400, online auf http://anmeldung.Schul-Kino-Wochen.de/index.php/bundesland/rp/kinoprogramme-rp.

Mehr als ein Projekt


Über 500.000 Teilnehmer in über 5.900 Vorstellungen – das ist die Bilanz der bisherigen Schul-Kino-Wochen. „Wir freuen uns über das große Interesse: Inzwischen ist die Schul-Kino-Woche ein fester Bestandteil der Medienbildung in Rheinland-Pfalz und ein wichtiger Ort außerschulischen Lernens", so Sarah Duve, Geschäftsführerin von VISION KINO. Andrea Müller-Goebel, Koordinatorin des Referates Medienbildung im Pädagogischen Landesinstitut, betont: „Die stetig wachsende Zahl der teilnehmenden Schulen bestärkt uns in dem Konzept, ausgewählte Filme und ein breit gefächertes pädagogisches Rahmenprogramm anzubieten. So ist die Schul-Kino-Woche nicht nur ein punktuelles Erlebnis, sondern Teil einer nachhaltigen Medienbildung."

Das bestätigt auch Markus Bender, Lehrer an der Carl-Zuckmayer-Realschule plus und Fachoberschule Nierstein, der seit 2010 an der Schul-Kino-Woche Rheinland-Pfalz teilnimmt. Die filmpädagogische Initiative biete eine Vielzahl von Möglichkeiten, da sie dazu anrege, das Kino als kulturelle Einrichtung zur erleben und Film als Kulturgut zu untersuchen. Vom didaktischen Begleitmaterial mit vielen Unterrichtsideen und Vorlagen in print- oder digitalen Formaten, könnten Lehrkräfte sehr profitieren, ist Bender überzeugt.

Filmbildung hält er für wichtig: „Film ist Teil unseres kulturellen Erbes. Außerdem bietet der Film Möglichkeiten den Schülern schwierige oder abstrakte Themen und die Sprache der bewegten Bilder näher zu bringen."

Filme von heute und die Welt von Morgen
Wie wird die Welt von Morgen aussehen? Wie werden wir leben, arbeiten und lernen? Danach fragen die Filme zum Schwerpunktthema „Expedition Zukunft". Der digitale Wandel ist heute schon prägend für unser (Zusammen-)Leben – wie wird die digitale Gesellschaft in Zukunft aussehen? Einer der Filme zum Schwerpunkt ist der Politthriller „Snowden". Er erzählt die Geschichte des amerikanischen Programmierers Edward Snowden, der Widerstand gegen die unbeschränkte Ausspähung der Bevölkerung durch westliche Geheimdienste leistete und wirft die Frage auf, ob wir im Alltag verantwortungsvoll mit unseren privaten Daten umgehen. „Nerve", ein Film der unsere Online-Kultur unter die Lupe nimmt und auch der Dokumentarfilm „National Bird", der zur Auseinandersetzung mit High-Tech-Drohnenkriegen anregt, sind Produktionen die zum Nachdenken anregen. Für die jüngeren Schülerinnen und Schüler im Programm ist „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt", die Verfilmung des Kinderbuchklassikers von Boy Lornsen, die Bezugspunkte zur Bewegung der „Maker Education" herstellt.



In diesem Jahr zeigt die Schul-Kino-Woche Rheinland-Pfalz darüber hinaus wieder viele aktuelle Filme: für die Primarstufe etwa „Hilfe, unser Lehrer ist ein Frosch" und „Nur ein Tag", ein Film von Martin Baltscheid nach seinem gleichnamigen Kinderbuch, für Schülerinnen und Schüler ab der 3. Klasse „Nomaden der Lüfte" und „Auf Augenhöhe".

Im Programm für die Älteren ist das Drama „Der Himmel wird warten". Es zeigt, wie zwei junge Mädchen für den Dschihad in Syrien angeworben werden, aber veranschaulicht am Beispiel einer Sozialarbeiterin auch, dass es mit sachkundiger Aufklärung und familiärem Rückhalt gelingen kann, radikalisierte „Jugendliche" in ein selbstbestimmtes Leben zurückzuholen.

Sonderprogramme zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung
Armut, Hunger, Flucht, Migration und Klimawandel sind Themen, die uns alle etwas angehen. Was kann unser Beitrag zur Bewältigung der globalen Herausforderungen sein?

Überzeugt davon, dass sie sich nur gemeinsam lösen lassen, haben alle Staaten der Erde einen Welt-Zukunfts-Vertrag geschlossen: Die Agenda 2030. In 17 Zielen wurde festgehalten, auf welche Veränderungen wir angewiesen sind, damit im Jahr 2030 allen Menschen ein gutes Leben in einer nachhaltigen, gerechten Welt möglich ist.

Acht ausgewählte Filme beschäftigen sich mit dem Ist-Zustand der Erde, mit Bedürfnissen heutiger und kommender Generationen – im Hinblick auf die Umsetzung der Ziele und eine lebenswerte Zukunft. Ein Angebot von VISION KINO – Netzwerk für Film- und Medienkompetenz in Kooperation mit Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Anlässlich des 500-jährigen Reformationsjubiläums zeigen VISION KINO und die Bundeszentrale für politische Bildung im Rahmen der Schul-Kino-Woche ein Filmprogramm zum Themenfeld „Reformation". Der Historienfilm „Luther" erzählt vom Wirken Martin Luthers, „Storm und der verbotene Brief" zeigt, welche revolutionäre Kraft Martin Luthers Gedanken hatten: Storm, der zwölfjährige Sohn eines Buchdruckers in Antwerpen, flieht mit der Druckplatte eines verbotenen Briefes von Luther vor der Inquisition und entfacht mit dem Druck einen Volksaufstand.

Das Filmprogramm zum Wissenschaftsjahr beleuchtet die Bedeutung der Meere und Ozeane im Ökosystem Erde. In diesem Jahr erstmals zu sehen sind beispielsweise der Animationsfilm „Findet Dorie" oder „Deepwater Horizon", ein Drama um die Explosion der gleichnamigen Ölbohrplattform im Golf von Mexiko.

Organisation der Schul-Kino-Woche
Die Schul-Kino-Woche Rheinland-Pfalz wird vom Filmbüro im Pädagogischen Landesinstitut Rheinland-Pfalz organisiert und findet seit 2003 statt. Veranstaltet wird die filmpädagogische Initiative von VISION KINO – Netzwerk für Film- und Medienkompetenz – in Kooperation mit dem rheinland-pfälzischen Ministerium für Bildung, dem Pädagogischen Landesinstitut Rheinland-Pfalz und der Bundeszentrale für politische Bildung. VISION KINO ist eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung der Film- und Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen. Sie wird unterstützt von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Filmförderungsanstalt, der Stiftung Deutsche Kinemathek sowie der „Kino macht Schule" GbR, bestehend aus dem Verband der Filmverleiher e.V., dem HDF Kino e.V., der Arbeitsgemeinschaft Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V. und dem Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V. Die Schirmherrschaft über VISION KINO hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übernommen.



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