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Nachricht vom 20.08.2017    

Else erlebt ein Déjà-vu

Else geht während ihres Kuraufenthalts an der Ostsee auf Tour. Dabei erfährt sie erstaunliche Parallelen zum heimatlichen Rheinland-Pfalz. Der Reisebus aus Kühlungsborn sammelt Menschen für eine Fahrt nach Lübeck ein. Unterwegs gibt der Busfahrer einige informative und amüsante Informationen zu den Dörfern, der ehemaligen Zonengrenze und der direkt dahinter liegenden Stadt Lübeck.

Grafik: Rosemarie Moldrickx

Region. Nach Tipps zu empfehlenswerten Restaurants und obligatorischen Sehenswürdigkeiten entlässt er die Fahrgäste für vier Stunden freien Ausgang. Holstentor, Salzspeicher, Marzipanverkostung, Schabbelhaus, Markt und Rathaus, Buddenbrookhaus, St. Marienkirche, Theater, Schiffergesellschaft, Europäisches Hansemuseum, Burgkloster und Burgtor, Museum, Günter Grass Haus, Kunsthaus, Synagoge, Dom und sehr viel hanseatische Backsteinarchitektur und Bogengänge, die einst die Bediensteten der hohen Herrschaften benutzen mussten. Sogar eine „Interessengemeinschaft geschädigter Pfarrer Norddeutschlands“ hat sich in der Altstadt institutionalisiert. Auf der Trave tuckern Schiffe, die Touristen eine gemütliche Hafenrundfahrt und Sightseeingtour ermöglichen.

Vom Aussichtsturm St.Petri sind Ausdehnung und Struktur der Hansestadt gut zu sehen. Lübeck ist eine wirklich besuchenswerte Stadt, sie zählt mit Recht zu den Unesco-Weltkulturerbe-Städten.

Der Fahrer freut sich, dass seine Fahrgäste alle pünktlich wieder in den Bus einsteigen. Die Rückfahrt nimmt einen anderen Weg, sie führt durch das Universitätsviertel und am Lübecker Flughafen entlang. Dieser Flughafen, erklärt der Busfahrer, werde nur noch von einigen Privatpiloten mit kleineren Maschinen genutzt. Bis vor drei Jahren flog Ryan Air von Lübeck aus viele europäische Ziele an. Bis zu 700.000 Passagiere jährlich nutzten den Flugplatz. Bevor die Fluglinie Ryan Air kündigte, baute die Stadt Lübeck einen neuen Bahnhof mit gläsernem Aufzug und Glasbrücke über die Straße für die Fluggäste. Nun fährt eine Buslinie weiterhin zum Flughafen, aber keiner fährt mit. Das Sicherheitspersonal und die Aufrechterhaltung der Infrastruktur kosten die Stadt Lübeck jährlich 15 Millionen Euro.



Im letzten Jahr kaufte ein Chinese den Flugplatz. Aber der Käufer zahlte nicht. Der Busfahrer weiß nicht wie der Chinese heißt. Laut Internetzeitung kaufte der chinesische Geschäftsmann Chen Yongqiang den Flughafen. Er wollte eine Flugschule in Lübeck-Blankensee ansiedeln und chinesische Medizintouristen nach Lübeck holen. Doch nur ein Jahr später überwies er kein Geld mehr, der Flughafen musste zum zweiten Mal Insolvenz anmelden. Seither sucht Insolvenzverwalter Pannen - Nomen est Omen -einen neuen Investor und hat die Frist zum Vertragsabschluss bereits mehrfach verlängert.

Else glaubt nicht an Zufälle. Vielleicht steckt wie beim heimatlichen Flugplatz Hahn wieder einmal der dubiose Geldgeber Shanghai Guo Qing Investment Company aus Shanghai hinter der chinesischen Einkaufsmasche? Ob Herr Pannen seine Kompetenz nicht auch für die Flughäfen BER und Hahn einsetzt?


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