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Nachricht vom 30.07.2017    

Feuerwehr Neuwied feiert 150 Jahre Schutz und Hilfe

Es war ein langer Weg, so die Verantwortlichen, von der Sammlung von historischen Unterlagen zum heutigen Fest. Am Samstag, den 29. Juli feierte die freiwillige Feuerwehr Neuwied das 150-jährige Bestehen. Die Organisatoren um Florian Bauer hatten sich viele Attraktionen einfallen lassen, um den Besuchern einen Überblick über die Arbeit ihrer Feuerwehr zu geben.

Fotos: kkö

Neuwied. Am Samstag, den 29. Juli, dominierte, ab 11 Uhr, im Bereich der Hafen- und Rheinstraße in Neuwied die Farbe Rot. Zahlreiche Feuerwehren, aber auch andere Hilfsorganisationen, aus Neuwied und darüber hinaus, kamen um der Feuerwehr zu ihrem 150-jährigen Bestehen zu gratulieren.

In seiner Eröffnungsrede bat Florian Bauer zuerst um ein Gedenken an den vor kurzem verstorbenen Oberbürgermeister Nikolaus Roth. Bauer nannte ihn einen der großen Unterstützer bei allen Fragen rund um die Feuerwehr. Danach zog Bauer ein kurzes Fazit über die Entwicklung der Wehr in den letzten Jahren und dankte allen Helfern, ohne die ein solches Fest nicht möglich sei. So sagte er: „An der Einfahrt steht der Turm mit dem Banner. Wir hatten gegen 14 Uhr überlegt, wo wir Material dafür bekommen könnten. Gegen 19 Uhr hörte man ein Rumoren. Als ich nachschaute hatten die Kameraden des THW den Turm so gut wie fertig. Das nenne ich mal tätige Nachbarschaftshilfe“.

Alle folgenden Redner, Vertreter aus Rat und Verwaltung sowie aus dem Bereich der Hilfsorganisationen überbrachten Glückwünsche und Geschenke. So erhielt die Wehr vom Vertreter des Landrates, Achim Hallerbach, eine Uhr, auf der die Wappen der noch bestehenden Verbandsgemeinden zu sehen sind. „Diese Uhr wird im Wert steigen“, sagte Hallerbach. „Wie wir alle wissen ändert sich die Zahl der Verbandsgemeinden zum 1. Januar 2018“, so Hallerbach weiter.

Der stellvertretende Wehrleiter, Kai Jost, bedankte sich ebenfalls bei den Kameradinnen und Kameraden, aber auch bei allen ungenannten Helfern.

Die Feuerwehr Neuwied wurde 1867, nach mehreren großen Schadensereignissen, durch Mitglieder des Turnvereins gegründet. Die Stadt überließ ihnen, nur zu gerne, die Ausrüstungen. 1887 wurde dann auch eine Feuerwehr in Heddersdorf gegründet. Aus den beiden freiwilligen Feuerwehren wurde, durch die Eingemeindung 1904 eine Feuerwehr.

Das, bereits seit 1926, bestehende System mit einer sogenannten Dienstwache, bildet auch heute noch die Grundlage für die Feuerwehr Neuwied. Hierbei handelt es sich um derzeit 28 Kameraden, die auf dem Gelände wohnen und im Wechsel die Dienstwache stellen. Während der „normalen“ Arbeitszeit stellen zehn hauptamtliche Kräfte, unterstützt von 14 Mitarbeitern der benachbarten Stadtwerke, den ersten Abmarsch sicher. Dieses Modell könnte Beispiel für viele Kommunen, auch kleineren, sein, um die Tagesalarmsicherheit der Feuerwehren zu gewährleisten. Des Weiteren unterstützen die Kameraden aus den Ortsteilen die Tagesbereitschaft sowie die Dienstwache.

Zum Jubiläum waren die verschiedenen Organisationen erschienen, um den Besuchern die Möglichkeiten im Bereich der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr zu zeigen. Aber auch die Polizei war mit einem Streifenwagen und einem Motorrad vor Ort. Das Motorrad war, wie immer, eine der Hauptattraktionen für die Kinder. Die Beamten erstellten vor Ort Bilder und daraus Buttons die Kinder stolz trugen. Das THW, die Unterkunft liegt in direkter Nachbarschaft zur Feuerwehr, zeigte unter anderem die Möglichkeit des Plasmaschneiders. Dieses Gerät erzeugt an der Schneidspitze eine Temperatur von rund 30.000 Grad Celsius. Damit so die Kameraden des THW lässt sich ein Doppel T-Träger in kurzer Zeit zerlegen. Genutzt wird dieses Einsatzmittel besonders nach Einstürzen von Gebäuden, um erschütterungsfrei Zugänge schaffen zu können.



Die Malteser, seit März 2017, in den Rettungsdienst in der Stadt integriert, zeigten mit einem Rettungswagen seine Möglichkeiten. Bei zwei Übungen zeigten, zuerst die Mitglieder der, in einer Gruppe für die Stadt Neuwied organisierte Jugendfeuerwehr, die Brandbekämpfung.

Dann war die Dienstwache, die auch während des Festes den Brandschutz aufrechterhielt, an der Reihe. Die Kameradinnen und Kameraden demonstrierten das Vorgehen bei einem PKW Brand. So konnten die Zuschauer sehen wie schnell sich ein Fahrzeug mit giftigen Brandgasen, hier Rauchpulver, füllt. Mit einem Spezialwerkzeug wurden die Seitenscheiben geöffnet und das Innere abgelöscht. Im Anschluss wurde der Innenraum mit der Wärmebildkamera kontrolliert. Weiter zeigten die Kräfte das Öffnen der Tür mit dem Spreizer. Im Anschluss konnten Interessierte, unter Anleitung, auch einmal mit der Rettungsschere arbeiten. Viele wussten wohl vorher nicht, dass dies kein Kinderspiel ist, wie oft zu hören war.

Zum Abschluss zeigte die Hundestaffel aus Lahnstein das Können ihrer vierbeinigen Helfer. Die Vorführung begeisterte naturgemäß besonders die Kinder. Bei allen gezeigten Übungen spendeten die Zuschauer den Akteuren den verdienten Applaus. Wie Kai Jost und Florian Bauer sagten, „möchten wir mit diesem Fest der Bevölkerung zeigen was ihre Feuerwehr leistet. Aber natürlich versuchen wir, und die anderen beteiligten Organisationen, auch immer neue Mitstreiter.“

Die Feuerwehr bot Wachführungen an und zeigte auch Filme zum Thema Hochwasserschutz, der just in diesen Tagen wieder intensiv in das Bewusstsein gelangt ist. Wie die Kameraden der FW Neuwied sagten, ist es im Moment kein Thema, aber das kann sich jederzeit ändern.

Am Abend wurde die Fahrzeughalle dann zum Strand und es entwickelte sich eine tolle Party bei Cocktails und Sekt. Die Anwesenden feierten bis in die frühen Morgenstunden. (kkö)


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