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Nachricht vom 08.06.2017    

Bei den 25. Wolfswinkeler Hundetagen geht es um Motivation

Die Motivation beim Hund ist das Thema, um das sich in diesem Jahr die Wolfswinkeler Hundetage drehen. Die Veranstaltung findet von Freitag 8. bis Sonntag 10. September in Wissen statt. Dabei soll es um Motivation und die Wechselwirkung von Hund und Halter gehen. Veranstalter ist die Gesellschaft für Haustierforschung Wolfswinkel.

Foto: Veranstalter

Region/Wissen. Die Motivation beim Hund ist immer wieder ein breiteres Thema in den einschlägigen Fachzeitschriften. Beispielsweise wird die Rolle der Futterbelohnung leidenschaftlich diskutiert und zum Teil drastisch befürwortet und von anderen Teilen rigoros abgelehnt. Ebenso sind "Will to Please" und die 'kritische Hinterfragung von psychischem Druck' immer wieder Themen, die mehr zu spalten als zu einen scheinen.

Bei dem Seminar soll es zum einen um Möglichkeiten der aktiven Motivation gehen, in der Absicht, den Hund zu irgendetwas zu bewegen. Zum anderen geht es aber auch um Motivation aus der Perspektive des Hundes, mit der Fragestellung, was dem Hund eigentlich wichtig ist aufgrund seiner artlichen Grundvoraussetzungen. Auch Aspekte wie Wohlbefinden, Stress und Aggression sollen beleuchtet und die Wechselwirkung von Halter und Hund aufgegriffen werden.

Eberhard Trumler hat in einem seiner vielen Bücher den Satz geprägt: "Dressur ist noch keine Erziehung" und legte damals den Grundstein zu einem grundsätzlich anderem Verständnis in der Hundeerziehung und -ausbildung als bis dahin üblich. Statt Abrichtung und Beherrschung im Umgang mit dem Hund hat er sich Zeit seines Lebens dafür eingesetzt, den Hund und seine grundlegenden Bedürfnisse als Ganzes zu sehen. Dies war auch die Motivation zur Gründung der Trumler-Station.

Wie kann ein Hund sinnvoll und artgerecht für verschiedene Arbeiten ausgebildet oder in den menschlichen Familienverband integriert werden? Was hat er seinen wilden Vorfahren, den Wölfen, voraus? Welche Bedürfnisse für ein erquickliches Miteinander sind notwendig und welche theoretischen Grundkenntnisse sind für einen Trainer und für einen Hundehalter unumgänglich zu wissen?

Diesen Fragen soll auf dem Seminar nachgegangen werden. Die Gesellschaft für Haustierforschung hat dazu wieder Experten aus dem Bereich Wissenschaft, Naturforschung und Praxis eingeladen.

Referenten und Beiträge:
Frank Rosenbaum: „Motivation - Segen und Fluch zugleich“
Frank Rosenbaum ist seit 1999 Diensthundeführer bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen. Derzeit betreut er einen aktiven Diensthund mit trialer Ausbildung als Schutzhund, Rauschgiftspürhund und Personenspürhund. Er ist Ausbilder und Prüfer im Polizeidiensthundewesen und betreibt eine Hundeschule in Viersen. Rosenbaum ist mehrfacher Teilnehmer an Kreis-, Landes- und an deutschen Meisterschaften nach Internationaler Prüfungsordnung (IPO) - Fährte, Unterordnung, Schutzdienst).

Er ist Dozent und Mitglied der Prüfungskommission am Deutschen Institut für Tierpsychologie & Tiernaturheilkunde (DIFT) und amtlich anerkannter Sachverständiger des Landesamtes für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz - für Sachkundenachweise sowie für Leinen- und Maulkorbbefreiung.

Micha Dudek: Die unstillbare Neugier der Wildcaniden - Motivation und Neugierverhalten von freilebenden Wölfen, Kojoten und Rotfüchsen.

Micha Dudek ist Tierökologe. Seine Diplomarbeit schrieb er „Über das Wiederauftreten stabiler Wolfspopulationen in Mitteleuropa“ (1994). Er arbeitet heute als freiberuflicher Buchautor, Fotograf, Gutachter, Referent, Umweltpädagoge und Exkursionsleiter von Hamburg bis Yellowstone. Als Ökologe und Säugetier-Spezialist gilt sein Hauptmerk den Wildcaniden, also Wölfen, Kojoten und ihrer Verwandtschaft.
Aktuell arbeitet er an einem Tierökologischen Fachgutachten in Hamburg mit besonderem Schwerpunkt auf bewertungsrelevante Säugetierarten wie Fischotter und Fledermäuse. Als Landespfleger verfolgt er dabei stringent das Ziel, Säugetierbedürfnisse in der Landschaftsplanung zu berücksichtigen, als Umweltpädagoge biologische Grundkenntnisse möglichst frühzeitig in den Köpfen von Kindern zu verankern.

Iris Schöberl: Der Spiegel am anderen Ende der Leine – wie wir über unsere Stimmung Hunde (de)motivieren können

Iris Schöberl ist Verhaltensbiologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsgruppe Mensch-Tier-Beziehung, Universität Wien. Im Zentrum Ihrer wissenschaftlichen Arbeit stehen die Themen Stressmanagement und Mensch-Hund-Beziehung. In der Praxis arbeitet sie seit über 10 Jahren als selbstständige Hundeverhaltensberaterin mit den Schwerpunkten Bindungs- und Beziehungsaufbau, Stressmanagement, Angst und Aggression.
Schöberl ist Mitbegründerin und Präsidentin der Vereinigung Österreichischer Hundeverhaltens-Trainer/innen und Prüfungskommissionsmitglied für den tierschutzqualifizierten Hundetrainer in Österreich. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Familienberaterin und zum systemischen Coach, da der Hundehalter eine wesentliche Rolle in der Arbeit mit Mensch-Hund-Teams spielt.

Robert Mehl: Die Rolle der Motivation in der Lernpsychologie aus neurobiologischer Sicht

Robert Mehl ist Diplom-Psychologe und Kriminologe (M.A.). Er ist Dozent und inhaltlicher Leiter bei 'dogument' und Dozent bei 'D.O.G. People', beide sind Ausbildungszentren für Hundetrainer. Seit 2016 ist er zudem freiberuflich als Referent sowie Coach und Berater tätig.
Er studierte in Magdeburg, Tucson (Arizona, USA) und Hamburg und war anschließend Mitarbeiter an der Universität Magdeburg im Fachbereich Klinische Psychologie mit dem Forschungsschwerpunkt „Neurobiologische Grundlagen von Aggression". Mehl ist Autor von neurowissenschaftlichen Fachartikeln und leitete Seminare zum Thema Diagnostik und Forschungsmethoden.
Mit therapeutischen Zusatzausbildungen als 'Systemischer Berater und Familientherapeut' und für den „Professionellen Einsatz von Hunden in der Therapie“ arbeitete er als Psychologe und Therapeut mit seiner von „dogument“ zertifizierten Therapiehündin in einer Jugendanstalt mit jungen Straftätern.



Dag Frommhold: Füchse - soziale Überlebenskünstler
Dag Frommhold ist beruflich als Informatiker tätig, engagiert sich aber seit vielen Jahren im Tierschutz insbesondere für Füchse. Er ist Autor von Büchern, die sich kritisch mit der Jagd auseinander setzen, verfasst Artikel und arbeitet an entsprechenden Broschüren mit.
Sein Interesse für Füchse begann bereits im Kindesalter, wo er früh damit begann die Tiere zu beobachten und auch über sie zu schreiben. Frommhold arbeitet heute als Ansprechpartner für die Themenbereiche Füchse, andere Beutegreifer, Pelztiere und Jagd mit Tier- und Naturschutzorganisationen zusammen. Im Internet betreibt er die Informationsseite www.fuechse.info.

Detlef Busse: Das 90 Sekunden Spiel
Detlef Busse war von 1972 bis 2016 Tierpfleger und Tiertrainer im Zoo Hannover. Er ist einer der wenigen Referenten, der einen großen praktischen Erfahrungsschatz sowohl mit Wildtieren der unterschiedlichsten Gattungen als auch mit Haustieren, insbesondere von Hunden hat. Im Zoo Hannover hat er 20 Jahre lang die Showarena geleitet, in der verschiedene Tierarten trainiert wurden. 15 Jahre war er dort Cheftiertrainer und 10 Jahre Mitglied im Aufsichtsrat des Zoos.
Heute gibt er Seminare für Tierparks. Daneben ist er aber auch als Verhaltensberater und Trainer für Hundeschulen tätig und betreibt auch selbst eine Schule für Hundehalter. Neben Säugetieren gehören auch Reptilien zu seinem Wissensgebiet. Busse ist Experte und Sachkundeprüfer für Terraristik und Aquaristik.

Jan Nijboer: Motivation oder Motivieren
Jan Nijboer ist Dozent, Hundeerziehungsberater und Autor einer Vielzahl von Büchern. Seit 1984 befasst er sich professionell mit Hundeerziehungsberatung und bildete in den Niederlanden Servicehunde und Trainer aus. Nijboer ist Begründer des Natural Dogmanship, einer Erziehungsmethode, die sich verpflichtet, sich an den Bedürfnissen des Hundes zu orientieren. Er war und in zahlreichen Funktionen Tätig, unter anderem war er Vorstandsmitglied im Kynologenverein in den Niederlanden und ist Gründungsmitglied, des 2015 gegründeten "Europäischen Verbands der Hunde-Erziehungsberater/innen.
Von 1992 bis 1996 war er Gastdozent an der Universität Groningen (Niederlande) für die Studienrichtung Tiermanagement. Seit 1998 bietet Jan Nijboer das Studium Hundeerziehungsberatung beziehungsweise die Fachausbildung zum Hundeerziehungsberater an. Dieser Studiengang ist einer der ersten berufsbegleitenden Fachausbildungen in dem Fachgebiet Hundeerziehung in Deutschland, wo er als Dozent tätig ist. Seit 2006 wird das Studium auch in der Schweiz angeboten. Zudem hat Jan Nijboer 1998/1999 auch in Israel Hundeerziehungsberater ausgebildet.

Stefan Kirchhoff: Was motiviert Straßenhunde, sich dem Menschen anzuschließen?
Stefan Kirchhoff wurde bekannt durch sein Buch über Südeuropäische Straßenhunde und durch seine Tätigkeit im Tuscany Dog Projekt als stellvertretender Projektleiter neben Günther Bloch. Er betreibt eine Hundeschule in Achim. Kirchhoff begann seine Tätigkeiten mit Hunden mit einer Ausbildung zum staatlich anerkannten Tierpfleger und betreute vor allem eine Vielzahl von Problemhunden. Fünf Jahre lang war er Leiter eines Tierheims und in dieser Zeit Beiratsmitglied im Bund gegen Missbrauch der Tiere e. V., Ausbilder für das Tierheim und Mitglied im Prüfungsausschuss der Tierpfleger.
Von Anfang 2005 bis Ende 2007 war er stellvertretender Leiter des Tuscany Dog Projekt - besser auch Bekannt als "Pizzahunde-Projekt". Drei Monate lang war Stefan Kirchhoff mit seinem VW-Bus und seiner Kameraausrüstung über 8.000 km weit in Süd- und Südosteuropa unterwegs, um das Leben der Straßenhunde zu dokumentieren.

Moderation: Dr. Frank Wörner

Veranstaltungsort: Schützenhaus Wissen-Schönstein, Schützenstraße 9, in 57537 Wissen-Schönstein

Am Sonntag findet eine Führung auf der Trumler-Station statt oder alternativ für alle, die mit Hund angereist sind, eine Wanderung mit Hunden durch die Wälder um die Station.

Seminargebühren für die Wolfswinkeler Hundetage:
normale Gebühr: 120 Euro, teilnehmende Partner: 110 Euro, Mitglieder der GfH: 90 Euro, Studenten, Azubis, Rentner, Arbeitslose: 80 Euro, Studenten, Azubis, Rentner, Arbeitslose und zusätzlich Mitglied der GfH: 60 Euro.

Anmeldungen und weitere Infos: www.trumler-station.de
Gesellschaft für Haustierforschung e.V.
Wolfswinkel 1
57587 Birken-Honigsessen
Telefon: 02742-6746
Fax: 02742-8523



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