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Nachricht vom 27.03.2017    

„Ich bin verwirrt, und nicht verrückt!“

„Stellen sie sich vor, sie springen mit einem Fallschirm über China ab. Sie landen in einer Welt, deren Sprache und Menschen sie nicht verstehen. Sie wissen nicht wo sie sind“, mit diesem Bild skizzierte die Referentin Waltraud Klein, Sozialpädagogin, Geschäftsführerin der Alzheimergesellschaft Nördliches Rheinland-Pfalz, wie Menschen mit Demenz sich fühlen. Zu der gut besuchten Veranstaltung waren eine Vielzahl von Informationsmöglichkeiten vorbereitet.

Von links: Karsten Fehr, Bürgermeister, Achim Hallerbach, 1. Kreisbeigeordneter, Waltraud Klein, Alzheimer Gesellschaft nördliches Rheinland-Pfalz, Dr. Ulrich Kettler, Psychiatriekoordinator und Dieter Borgolte. Foto: Kreisverwaltung

Unkel. Gemeinsam mit der Kreisverwaltung Neuwied hatte der Senioren- und Behindertenbeirat die Informationsveranstaltung organisiert. Dieter Borgolte, 1. Vorsitzender des Senioren- und Behindertenbeirates der Verbandsgemeinde Unkel und Karsten Fehr, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Unkel, begrüßten auch die zahlreichen Dienste und Einrichtungen, die an Informationsständen ihre Arbeit vorstellten: der Pflegestützpunkt Linz sowie Compass private Pflegeberatung, die Vertreterinnen des Projektes Gemeindeschwester plus, die Neuwieder Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (Nekis), den Hospizverein sowie weitere Dienste und Einrichtungen aus der Region.

In seiner Einführung unterstrich der 1. Kreisbeigeordnete und zuständige Dezernent Achim Hallerbach: „Die Lebenserwartung der Menschen ist in Deutschland in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen. Diese positive Entwicklung hat jedoch auch eine Kehrseite: je älter wir werden, umso mehr Menschen werden pflegebedürftig oder leiden an einer Demenz“. Derzeit leben schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen mit Demenz in Deutschland. Überträgt man die aktuellen Zahlen der Alzheimergesellschaft auf den Landkreis Neuwied, so sind dies etwa 9,1 Prozent der älteren Bürgerinnen und Bürger. „Dies entspricht einer Zahl von 3.500 Menschen.

Jährlich erkranken etwa 750 Bürgerinnen und Bürger an einer Demenz, sodass die Zahl der Demenzerkrankten im Landkreis Neuwied kontinuierlich ansteigt. Das Angebot an Hilfen für Menschen mit Demenz wird im Landkreis Neuwied deshalb kontinuierlich ausgebaut und verbessert“, so der 1. Kreisbeigeordnete Hallerbach. An alle Betroffenen, Angehörige und Freunde gibt es zwei wichtige Botschaften: zum einen ist eine gute Diagnostik unbedingt notwendig, um eine erfolgreiche Therapie einleiten zu können. Zum anderen ist es wichtig, dass Angehörige und Freunde Beratung und Unterstützung erhalten. Diese Beratungsangebote bieten die fünf Pflegestützpunkte im Landkreis Neuwied. Für Privatversicherte gibt es die Compass private Pflegeberatung als Ansprechpartner.

Im Hauptvortrag gelang es Waltraud Klein das Erleben und die Gefühlswelt von Menschen mit Demenz aufzuzeigen. Für Angehörige und Freunde ist es besonders wichtig zu verstehen, wie Menschen mit Demenz ihre Umwelt erleben. Hierdurch können Missverständnisse, Aufregung und Streitereien vermieden werden. Auch die Vielzahl von Nachfragen sowie die anschließende rege Diskussion verdeutlichten, dass es der Referentin gelungen war, umfangreich informativ ins Thema einzuführen und alltagstaugliche Instrumente mit auf den Weg zu geben.

Weitere Informationen und Veranstaltungen rund um die Themen gemeindenahe Psychiatrie und Menschen mit Demenz finden Sie im Internet unter www.psychiatrie-neuwied.de.


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