Werbung

Nachricht vom 26.12.2016    

Appell: Helfende Hände schlägt man nicht

Der Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz und die Unfallkasse RLP steuern dagegen: Gewalt gegen Einsatzkräfte geht nicht und muss verhindert werden. Es darf nicht sein, dass die zunehmende Gewaltbereitschaft die Menschen trifft, die Leben retten, Verletzungen und weitere Straftaten und Eskalationen verhindern und das Leben aller Menschen sicherer machen. Die meisten der Einsatzkräfte in unseren Regionen sind ehrenamtlich im Dienst.

Das Foto zeigt ein Deeskalationstraining in der Praxis, das im Auftaktseminar „Helfende Hände schlägt man nicht“ in der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule auf dem Programm stand. Foto: Unfallkasse RLP

Region. Der zunehmenden Gewalt gegen Einsatzkräfte zu begegnen ist ihr Fachgebiet: Neun Multiplikatoren, Einsatzkräfte verschiedener Organisationen, trafen sich jetzt zum Erfahrungsaustausch. Sie alle waren zuvor im Seminar „Helfende Hände schlägt man nicht“ geschult worden, ein gemeinsames Projekt des Landesfeuerwehrverbandes Rheinland-Pfalz und der Unfallkasse Rheinland-Pfalz.

Hintergrund ist, dass immer häufiger über die wachsende Gewaltbereitschaft gegen Einsatzkräfte der Feuerwehren, Rettungsdienste und Polizei berichtet wird. Ziel des Seminares war es, Einsatzkräfte der verschiedenen Organisationen auf eventuelle Gewaltangriffe vorzubereiten und ihnen zu vermitteln, wie sie deeskalierend auftreten und Gefahren frühzeitig erkennen können.

In einem Workshop sprachen die Multiplikatoren jetzt über die in den vergangenen zwei Jahren durchgeführten Maßnahmen und Veranstaltungen. Die Ergebnisse des Austausches waren unterschiedlich und zeigen, dass das Thema noch nicht überall präsent ist. Festgestellt werden konnte: Die Politik hat gleichfalls auf die ansteigende Tendenz der Gewalt gegen Bedienstete, zu denen auch die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer gehören, reagiert.

In einer gemeinsamen Erklärung mit dem DGB (Deutsche Gewerkschaftsbund) Rheinland-Pfalz/Saarland und dem DBB (Beamtenbund und Tarifunion) erklären sie, dass sie Gewalt gegen die im öffentlichen Dienst arbeitenden Menschen in keiner Form tolerieren und Maßnahmen fördern wollen, um derartigen Entwicklungen mit Nachdruck entgegenzutreten. Es soll eine Anti-Gewalt-Kultur etabliert und ausgebaut werden. Wenn es im Sinne der Betroffenen ist, sollen Vorfälle bei den Strafverfolgungsbehörden angezeigt und Strafanträge gestellt werden.



NR-Kurier Newsletter: So sind Sie immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Der Landesfeuerwehrverband und die Unfallkasse wollen in den nächsten Jahren an der weiteren Ausbildung von Multiplikatoren arbeiten. Ziel ist ein Anwenderseminar, welches genau auf die Bedürfnisse der jeweiligen Organisation zugeschnitten ist.

Anmerkung der Redaktion:
Unsere Mitarbeiter/innen erleben in Einsätzen oft genug hautnah mit wie Einsatzkräfte der Polizei, der Feuerwehr und des Rettungsdienstes beschimpft, bespuckt oder geschlagen werden. Häufig genug entziehen sich solche Vorfälle der Berichterstattung, weil die Betroffenen dies nicht wünschen. Viele der ehrenamtlichen Helfer, die zum Beispiel an den Karnevalstagen oder bei Volksfesten für die Sicherheit sorgen, und dort auch den Betrunkenen helfen, werden oftmals in unsäglicher Art und Weise traktiert. Es betrifft Feuerwehreinsatzkräfte, die eine Unfallbergung absichern müssen, ebenso wie die Rettungskräfte. Natürlich auch die Polizei. Allerdings, und auch das wissen wir aus eigener Erfahrung: Bestraft werden die Täter eher selten, die Beleidigungen, Tritte, Schläge oder Sonstiges im Vollrausch ausführen eher nicht. Da heißt es dann lapidar von den Staatsanwaltschaften: Einstellung des Verfahrens. Da wäre ein sinnvolles Betätigungsfeld für die Politik, um Gesetze zu schaffen, die auch solche Täter bestraft. Es ist lobenswert wenn sich Unfallkasse und Landesfeuerwehrverband mit der Thematik beschäftigen und Menschen schulen die deeskalierend eingreifen, aber muss sich nicht auch in der Justiz etwas ändern? (hws)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Zwei besondere Führungen im Roentgen-Museum Neuwied

Am zweiten Novemberwochenende öffnet das Roentgen-Museum Neuwied seine Türen für zwei besondere Führungen. ...

Kinder trauern anders - Infoabend der Kreisvolkshochschule in Asbach

Trauer ist ein unvermeidlicher Teil des Lebens, der auch Kinder betrifft. Doch wie gehen die Jüngsten ...

Robert-Krups-Schule zeigt klare Haltung gegen Rassismus

Die Robert-Krups-Schule in Neuwied-Irlich hat sich offiziell dem Netzwerk "Schule ohne Rassismus - Schule ...

Schnutenmarkt in Orscheid: Ein Flohmarkt für Tierfreunde

Am 9. November lädt der Tierschutz Siebengebirge zum Schnutenmarkt auf dem Orscheider Tierschutzhof ein. ...

Forum für Angehörige: Unterstützung bei erworbener Hirnschädigung

Die BDH-Klinik Vallendar bietet gemeinsam mit der Inklusa gGmbH ein monatliches Treffen für Angehörige ...

Film ab: Die 23. SchulKinoWoche in Rheinland-Pfalz beginnt

Die "SchulKinoWoche" Rheinland-Pfalz öffnet von Donnerstag bis Freitag, 20. bis 28. November 2025, ihre ...

Weitere Artikel


Fortbildungsprogramm für pädagogische Fachkräfte

Die drei Kreisvolkshochschulen Neuwied, Altenkirchen und Westerwald präsentieren erneut gemeinsam ihr ...

Bürgerverein Lichtenberg sagt Danke

Der Bürgerverein Lichtenberg blickt auf ein ereignisreiches und zugleich erfolgreiches Jahr zurück. Der ...

Augen auf beim Kauf von Silvesterfeuerwerk

Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord macht auch in diesem Jahr auf die gesetzlichen Bestimmungen ...

Heimische Wirtschaft trotzt Krisen auf Auslandsmärkten

Die rheinland-pfälzischen Wirtschaftsunternehmen mit Außenhandelsbeziehungen blicken verhalten optimistisch ...

Bücherei Bendorf ist am Puls der Zeit

Sie ist die Anlaufstelle für Bücherwürmer in Bendorf - die von der Stadt und den kirchlichen Gemeinden ...

Schöwer Musiker spielten an Heiligabend Konzert für das Dorf

Ortschef und Musiker Wilfried Ehrenstein hatte in 2014 die spontane Idee, am Heiligabend die Schöwer ...

Werbung