Werbung

Nachricht vom 21.12.2016    

Terroranschlag: Nicht unterkriegen lassen

Der Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin bewegt die Menschen und sorgt für Emotionen jeder Art. Je mehr Details berichtet werden, desto größer werden Trauer, Zorn, Angst aber auch der Trotz. Auf dem Weihnachtsmarkt in Neuwied, dem Einzigen in der Region der Kuriere der noch bis Freitag läuft, gab es am Dienstagabend eine Schweigeminute. Die Stände und Buden sind mit einer weißen Kerze und Trauerflor geschmückt. Mitgefühl und Trauer sind wichtig aber auch die Besonnenheit die da sagt: Wir lassen uns unser Leben nicht zerstören.

Weiße Kerzen mit Trauerflor und Symbolen des Mitgefühls findet man an den Ständen in Neuwied. Foto: Helga Wienand-Schmidt

Region. Zum Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin bekannte sich die Terrorgruppe Islamischer Staat auf einer ihrer Internet-Kanäle. Es traf am 19. Dezember mitten in das Herz der deutschen Bevölkerung. Denn Weihnachten und die Tradition der Märkte haben eine besondere Bedeutung. Trauer und Entsetzen machen sich breit. Aber auch der Zorn und der Trotz, und so besuchen die Menschen die Weihnachtsmärkte.

Auch der Knuspermarkt in Neuwied wird besucht. Es ist deutlich mehr Polizeipräsenz zu beobachten. Am Dienstagabend gab es eine Schweigeminute, man gedachte der Toten und der Verletzten. Am Mittwoch schmückten die Aussteller ihre Buden und Stände mit einer weißen Kerze und einem Trauerflor. Noch bis zum 23. Dezember wird es den Knuspermarkt in der Fußgängerzone geben. Ein Anschlag mit einem LKW ist hier kaum möglich, da das Markttreiben in der Fußgängerzone stattfindet.

Noch immer ringen schwer verletzte Personen mit dem Leben, wie die Charité-Klinikleitung mitteilte. Der neue Tatverdächtige ein 24-jähriger tunesischer Staatsangehöriger ist im Zusammenhang mit dem Anschlag in Berlin in ganz Europa zur Fahndung ausgeschrieben. Das teilte Innenminister Thomas de Maizière in Berlin mit. Er betonte: „Es ist ein Verdächtiger, nicht zwingend der Täter". Anis Amri kam nach Deutschland, die Papiere/Duldung stammt aus NRW. Die Dokumente wurden im LKW gefunden. In NRW hatte bereits das Landeskriminalamt gegen den Mann ermittelt, eine Abschiebung war nicht vollzogen worden. Anis Amri war von Kleve nach Berlin verzogen. Die öffentliche Fahndung nach Anis Amri bestätigte der Generalbundesanwalt. Für Hinweise, die zur Ergreifung von Anis Amri führen sind laut Agenturmeldungen 100.000 Euro Belohnung ausgesetzt.



Dieses grausame Verbrechen ist nur schwer erträglich, trifft es die Gesellschaft in der Weihnachtszeit. Es ist die Zeit wo eigentlich Freude, Geborgenheit, das Feiern im Mittelpunkt steht. Die infame Strategie der Terroristen und die Saat der Gewalt darf nicht aufgehen. Deshalb ist das Zusammenstehen einer Gesellschaft und das Mitgefühl mit den Opfern und ihren Angehörigen auch ein Teil der eigentlichen Weihnachtsbotschaft. Die Menschlichkeit einer Gesellschaft offenbart sich auch im Umgang mit den Leidenden und den Schwächsten.

Es passt nicht, wenn sich jetzt machtbesessene Politiker 14 Stunden nach dem Attentat aufschwingen und urteilen und verurteilen und den rechten Rand der politischen Gesinnung bedienen. Das geschah leider. Das sich ausgerechnet die Politiker der Parteien mit dem C im Namen da hervortun ist schon makaber. Es wäre fatal und grotesk wenn die Politik die Opfer von Berlin für den anstehenden Wahlkampf missbraucht, egal von welcher Partei.

Angst und Unsicherheit sind schon immer schlechte Ratgeber gewesen. Widerstand und Trotz gegen alle, die uns was anderes sagen wollen, sind angebracht. (hws)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Rebhuhn triumphiert: Vogel des Jahres 2026 mit Rekordbeteiligung gewählt

Die Wahl zum Vogel des Jahres 2026 hat einen neuen Teilnehmerrekord aufgestellt. Mit über 184.000 Stimmen ...

Herbstwetter in Rheinland-Pfalz: Es bleibt Mild und trüb

In den kommenden Tagen bleibt das Wetter in Rheinland-Pfalz herbstlich-trüb. Während sich im Süden am ...

Psychisch kranker Mann bedrohte Passanten und Kinder mit Spielzeugpistole – Landgericht Koblenz verhandelt

Vor der 6. Strafkammer des Landgerichts Koblenz wurde ein Sicherungsverfahren gegen einen 40‑jährigen ...

61-jähriger Mann aus Andernach vermisst

Seit dem 13. Oktober 2025 wird der 61-jährige Manfred E. vermisst. Er verließ die Rhein-Mosel-Fachklinik ...

BDH-Klinik Vallendar veranstaltete Gesundheitstag für das Personal

Am Donnerstag, 9. Oktober 2025, fand der diesjährige Gesundheitstag in der BDH-Klinik Vallendar statt. ...

Bürgerstiftung Unkel erwirbt Willy-Brandt-Gemälde von Malte Sonnenfeld

Ein bedeutender Moment für Unkel: Die Bürgerstiftung Unkel Willy-Brandt-Forum hat das zentrale Werk der ...

Weitere Artikel


Mank übernimmt Kerzencenter in Mülheim-Kärlich

Eheleute Münz geben ihr Unternehmen nach 20 Jahren weiter. Für das alteingesessene Kerzencenter im Gewerbepark ...

Neu im Gewerbegebiet Großmaischeid

Seit wenigen Wochen hat die ESD-Akademie sowie die CE-CE Technik & ESD-Protect GmbH ihren Firmensitz ...

PKW geriet an Tankstelle in Willroth in Brand

Am späten Mittwochnachmittag, den 22. Dezember gab es Alarm für die Feuerwehren Pleckhausen und Horhausen. ...

L275: Schwerer Verkehrsunfall - zwei Personen eingeklemmt

Am Mittwochmittag ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall, auf der L275 zwischen Asbach und Buchholz, ...

Beiratstreffen für Teilhabe von Menschen mit Behinderung

In der letzten Sitzung für das Jahr 2016 traf sich der Beirat für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung ...

Kirche, Kinder und Senioren - bei Marianne Lenau im Mittelpunkt

Marianne Lenau war und ist in vielen Bereichen in ihrer Ortsgemeinde Straßenhaus und darüber hinaus tätig. ...

Werbung