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Nachricht vom 11.12.2016    

Leipziger Pfeffermühle gastierte in Bendorf

Ein kabarettistisches Schwergewicht holte der Kulturverein Bendorf in die Stadthalle: Das Kabarettensemble der Leipziger Pfeffermühle mit dem volksaufklärerischen Programm „Lügen, so wahr mir Gott helfe“. Denn laut Statistik lügt jeder von uns bis zu 200 Mal am Tag. Wer an die Wahrheit glaubt, belügt sich im Grunde auch nur selbst.

Fotos: Wolfgang Tischler

Bendorf. Die Stadthalle war voll besetzt, als am Sonntagabend, 11. Dezember die fünf Künstler (zwei Musiker und drei Schauspieler) der Leipziger Pfeffermühle ihre Lektionen zum Lügen erteilten. Die Lüge hat ein schlechtes Image, aber Lügner sind erfolgreicher, sie sind an der Spitze der Gesellschaft. „Schöner lügen lernen heißt siegen lernen.“ Daher lautete die erste Lektion: Lügen schaffen Harmonie. Alltagsbeispiele hierzu gibt es haufenweise. Ungelogen: „Die Welt ist absurd“. So der Titel des ersten Songs mit Keyboard- und Schlagzeugbegleitung.

Durch die Mühle gedreht wurde die bundesdeutsche Altenpflege. Das Fitness-Casting im „Haus Sonnenuntergang“ ergab: Der Senior der Zukunft macht jeden Blödsinn mit. Nur seine Vorurteile gegen die rumänische Altenpflegerin möchte er nicht aufgeben. „Ich habe nichts gegen Völkerverständigung – nur nicht mit Ausländern!“ Das „Friedhofsgemüse“, nach dem Vorschlag von Hannelore Kraft, von Arbeitslosen betreuen zu lassen, ist gemein, denn so werden den Armen von heute die Zustände gezeigt, die sie sich im Alter nicht mal werden leisten können.

Pfeffer hatte der Auftritt der Opernsängerin, die das kalte Buffet singen sollte. In Anpassung an die Umgebung gab sie im deutschen Bundestag die Zigeunerbaronin und sang ein Medley für Merkel und Gabriel aus dem Musical „Die Schöne und das Biest.“ Bei Frontbespielung in Krisengebieten wird sie von einer Stalinorgel begleitet, während sie – passend für Militär und Waffenlobby – einen Marsch singt: „Wir haben den Kanal noch lange nicht voll!“




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Ursula von der Leyen und Angela Merkel gerieten intensiv in das Mahlwerk der Leipziger. Ihrer rauen Schale entledigt, kam eine Angela Merkel zutage, die weibliche Vibrations dem amerikanischen Donald Duck entgegensetzen will und die vehement feststellt: „Ich will alles!“ Auch Ursula von der Leyen will das. Nach einem erfolgreichen Feldzug mit dem Slogan „Mit der Uschi in den Buschi!“, strebt sie die Kanzlerschaft an. Sie steht bereit.

Klein gemahlen wurde auch der Berliner Airport Willy Brandt, heraus kam der leiseste Flughafen der Welt. Die neuen Zuwanderungsregeln nach Seehofer funktionieren fein gemahlen wunderbar. Wenn alle Asylsuchenden ausgewiesen wurden, die nicht dem Status „politisch verfolgt“ entsprechen, bleibt keiner mehr da im Einreisezentrum und Merkel kann wieder rufen: „Wir schaffen das!“

Dass Islamisten freie Radikale sind und Lebensfreude ein Sicherheitsrisiko darstellt, dass Rausländer keine Rheinländer sind und das Mittelmeer ein Massengrab ist, brannte auf der Zunge. Fazit der Kabarettisten: „Die Wahrheit ist so hässlich, also lasst uns weiter lügen!“

Hintergründig-lustig können die Leipziger Pfeffermüller auch. Das bewies Hans-Jürgen Silbermann in einer verdrehten Ansprache an die Volksvertreter und bei der Zugabe, dem Gedicht „Die Palme“, in dem eine sächsische Palme den Freitod wählt. htv


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