Werbung

Nachricht vom 07.12.2016    

Ärztliche Versorgung: Städter zufrieden, Frust auf dem Land

Welche Rolle spielt die medizinische Versorgung bei der Wohnortwahl der Deutschen? Wie oft gehen sie zum Arzt? Welche Erfahrungen machen sie dort? Das untersuchte die Pronova BKK in einer aktuellen Studie.

Die aktuelle Studie „Gesundheitsversorgung 2016" der Pronova BKK analysiert, wie oft die Deutschen zum Arzt gehen, welche Erfahrungen sie dort machen und wie die heutige und die zukünftige medizinische Versorgung eingeschätzt werden. (Grafik: Pronova BKK)

Ludwigshafen/Region. Zum Arzt muss fast jeder: 98 Prozent der Rheinland-Pfälzer wurden in den vergangenen fünf Jahren von Hausärzten behandelt, 91 Prozent von Fachärzten. Bei der Versorgung mit Arztpraxen besteht in Rheinland-Pfalz aber weiterhin eine deutliche Kluft zwischen ländlichen Gegenden und urbanen Zentren: Während sich 60 Prozent der Menschen in Städten ab 50.000 Einwohnern sehr zufrieden mit der Nähe von Arztpraxen zu ihrem Wohnsitz zeigen, sind es in Dörfern mit weniger als 5.000 Einwohnern nur 36 Prozent.

Befragte: Ärztliche Versorgung wird sich verschlechtern

Fast ein Drittel der Rheinland-Pfälzer befürchtet zudem, dass sich die ärztliche Versorgung an ihrem Wohnort in Zukunft verschlechtern wird. Das zeigt die aktuelle Studie „Gesundheitsversorgung 2016" der Pronova BKK-Krankenversicherung, für die 1.639 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt wurden, darunter 250 aus Rheinland-Pfalz. Die Pronova BKK ist aus Zusammenschlüssen der Betriebskrankenkassen großer Weltkonzerne wie z.B. Bayer, BASF, Ford, Continental oder Hapag-Lloyd entstanden. Die Studie analysiert, welche Rolle die medizinische Versorgung bei der Wohnortwahl spielt, wie oft die Deutschen zum Arzt gehen, welche Erfahrungen sie dort machen und wie die heutige und die zukünftige medizinische Versorgung eingeschätzt werden.

In den Praxen spüren die Patienten demnach vor allem eines: Den Zeitdruck, unter dem die Praxis-Teams arbeiten müssen. Nach negativen Erfahrungen bei ihrem letzten Arztbesuch gefragt, geben die meisten Patienten und Patientinnen aus Rheinland-Pfalz Probleme an, die durch Zeit knappheit entstehen: 33 Prozent ärgerten sich über lange Wartezeiten in der Praxis. 23 Prozent erlebten durch Zeitmangel gestresstes Personal. 20 Prozent zeigten sich unzufrieden, weil Arzt oder Ärztin sich zu wenig Zeit für sie genommen haben, als sie schließlich an der Reihe waren.



Lange Wartezeiten durch Facharztmangel

Schon vor dem Arztbesuch viel Geduld braucht, wer in Rheinland-Pfalz einer fachärztlichen Behandlung bedarf, heißt es in der Pressemitteilung der Pronova BKK, beispielsweise durch Haut- oder HNO-Ärzte, Internisten oder Radiologen. Denn jeder fünfte Facharztpatient musste hier einen Monat oder noch länger auf seinen letzten Termin warten. „Die langen Wartezeiten auf Facharzttermine haben einen einfachen Grund: Es gibt im Verhältnis zum tatsächlichen Bedarf zu wenig fachärztliche Praxen", erklärt Ulrich Rosendahl, Unternehmenssprecher der Pronova BKK. „Hinzu kommt, dass die Verteilung der Ärztedichte in den Ballungsgebieten eine Über- und in den ländlichen Regionen eine Unterversorgung für die Bevölkerung mit sich bringt. Hier müssen insbesondere die Kassenärztlichen Vereinigungen Abhilfe schaffen."


Feedback: Hinweise an die Redaktion

NR-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Sachbeschädigung an geparktem Pkw in Buchholz

In Buchholz im Westerwald kam es Mitte Dezember 2025 zu einem Vorfall von Vandalismus. Unbekannte Täter ...

Zwei Fahrzeuge brennen auf Rastanlage Urbacher Wald

Am Sonntagnachmittag (14. Dezember 2025) kam es auf der Tank- und Rastanlage Urbacher Wald zu einem Brand, ...

Kreativität ohne Grenzen: Intuitives Malen begeistert junge Künstler

Ein neues Kunstprojekt der Reinhold und Liesel Jung-Stiftung bringt Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen ...

Ein Joghurtbecher mit Botschaft: Präventionsprojekt in Kita St. Suitbert endet erfolgreich

In der Kita St. Suitbert endete ein mehrwöchiges Projekt zur emotionalen Selbstwahrnehmung der Kinder ...

Großzügige Spende stärkt Kinderschutz in Neuwied

Der Kinderschutzdienst Neuwied erhält eine bedeutende finanzielle Unterstützung. Eine großzügige Spende ...

Ladendieb in Horhausen festgenommen

Am Samstag, den 13. Dezember 2025, kam es in Horhausen zu einem Ladendiebstahl im LIDL-Markt. Ein 24-jähriger ...

Weitere Artikel


Überbetriebliche Friseurausbildung im neuen Gewand

Ab dem nächsten Jahr tritt die neue Überbetriebliche Friseurausbildung (ÜLU) in Kraft. Sie soll Betrieben ...

Erneut kleine Schwimmer in Asbach ausgebildet

Wieder wurde ein weiterer Schritt in Richtung Grundausbildung im Schwimmen in der Verbandsgemeinde Asbach ...

Besuch in der HTZ Förderstätte für Schwerstbehinderte

Neuwied gilt als Stadt, die bei der Inklusion sehr fortschrittlich ist. Dafür sprechen die große Anzahl ...

Schuppen mit 75 Heuquadern geht in Flammen auf

Die Feuerwehren aus der Verbandsgemeinde Asbach wurden am Mittwoch, den 7. Dezember gegen 11.30 Uhr zu ...

Aktionen gegen Stadtrat Hachenburg widerlich

Gewählte Volksvertreter, die ehrenamtlich ihr Amt ausfüllen, egal welcher Partei sie auch angehören, ...

Ortsgemeinde Rengsdorf stimmt gegen Fusion - Zwangsfusion droht

Am Nikolausabend, den 6. Dezember kam der Ortsgemeinderat Rengsdorf zusammen, um über das Fusionsgesetz ...

Werbung