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Nachricht vom 23.10.2016    

„Das Seifenkistenrennen hat unsere Denkweise verändert"

So nah können Vergnügen und Ambitionen beieinander liegen: Das Seifenkistenrennen beim Burgen- und Parkfest vor dem Schloss Sayn war eine Gaudi für Teilnehmer und Zuschauer. Für die Männer und Frauen des Projekts „Neuwieder Zukunftskisten" war das Event der krönende Abschluss monatelanger mühevoller Vorbereitungen.

Mit den Seifenkisten kamen für die Teilnehmer viele neue Impulse. Foto: Privat

Bendorf-Sayn. „Für mich war es ein Erfolgserlebnis!", sagt einer der Beteiligten. Wie alle anderen der Gruppe auch ist er arbeitslos. Als Teilnehmer des Projekts „Zukunftskisten" versucht er, seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Vielen gelingt das. Linda Soljin, bei der Gesellschaft zur Förderung Beruflicher Integration (GFBI) verantwortlich für die „Neuwieder Zukunftskisten", verweist auf die Männer und Frauen, die aus dem Projekt heraus Arbeit gefunden haben. Einige starten sogar noch einmal komplett neu durch und schaffen sich mit einer Ausbildung ein sicheres Fundament für eine langfristige Beschäftigung.

In der Abschlussbesprechung nach dem „Rennwochenende" beim Burgen- und Parkfest beschreiben die Projektteilnehmer, was sich für sie verändert hat. „An den beiden Veranstaltungstagen war ich sehr stolz, bei den Vorbereitungen mitgeholfen zu haben. Es gab einem ein gutes Gefühl zu sehen, wie viel Spaß die Seifenkistenfahrer und die Zuschauer hatten. Es war allein schon ein toller Anblick, die fertigen Seifenkisten in einer Reihe vor der Startrampe stehen zu sehen. Ich dachte immer: Einen kleinen Anteil habe ich auch daran, dass dieses Rennen stattfinden kann!" So formuliert es ein männlicher Teilnehmer des Projekts.

Eine junge Frau ergänzt: „Für uns alle war es, glaube ich, ein persönlicher Erfolg. Man setzt sich ein Ziel, arbeitet daran und erreicht es am Ende auch. Das gibt einem ein gutes Gefühl, besonders, wenn man sonst nicht so viele Erfolgserlebnisse hat. Ich war schon voriges Jahr beim Seifenkistenrennen dabei. Das hat mir sehr geholfen. Ich bin anders geworden in meiner Art. Ich glaube jetzt daran, dass man etwas schaffen kann, auch wenn zuerst die Zweifel überwiegen. Dadurch, dass die von uns gebauten Seifenkisten wirklich gefahren sind und nicht kaputtgingen, bin ich selbstbewusster geworden und gebe jetzt auch in anderen Dingen nicht mehr so schnell auf."



„Wir standen mal im Rampenlicht", sagt einer der anderen Seifenkistenbauer. Wann hat man dieses Gefühl schon mal, als Langzeitarbeitsloser. Alle Teilnehmer des Projekts „Neuwieder Zukunftskisten", das die GFBI im Auftrag des Jobcenters Neuwied durchführt, sind schon seit längerem ohne Beschäftigung.

Bei der GFBI engagieren sich die Männer und Frauen je nach Interessen oder Vorkenntnissen in der Werkstatt oder der Eventabteilung. Hier werden organisatorische Vorbereitungen für das Rennwochenende getroffen. Weder in dem einen, noch in dem anderen Bereich läuft immer alles reibungslos. Wer hier mitmacht lernt auch, mit Kritik umzugehen. „Wenn sie gerechtfertigt ist", wirft einer der Männer ein. Ansonsten ist er wie alle anderen der Meinung: „Man kann immer noch etwas verbessern!" Und noch etwas haben die Zukunftskisten ihren Schöpfern beigebracht, die ohne dieses Projekt eher so „in den Tag hinein gelebt" haben: „Es ist hilfreich, wenn man sich Ziele setzt und To-do-Listen erstellt. Das Projekt hat uns geholfen, unsere Denkweisen zu ändern!" Wie man sieht: Die Grundlagen für einen erfolgreichen Neustart ins Berufsleben wurden mit dem Bau der hölzernen Rennwagen geschaffen.

Das Projekt „Neuwieder Zukunftskisten" wird gefördert vom Land Rheinland-Pfalz und der Europäischen Union aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Auftraggeber ist das Jobcenter Neuwied. Weitere Informationen gibt es unter www.gfbi-bildung.de und bei Facebook unter „Neuwieder Zukunftskisten". Im nächsten Jahr wird es voraussichtlich wieder ein Rennwochenende geben.


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