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Nachricht vom 13.09.2016    

Forum Hospiz: Fachtagung stößt auf großes Interesse

Auf großes Interesse stieß das diesjährige Forum Hospiz. Die Fachtagung im Friedrich-Spee-Haus in Neuwied stand im Zeichen der Sterbe- und Traubegleitung der Kriegsgeneration. Der Einladung des Ambulanten Hospizes und des Neuwieder Hospizvereins waren rund 40 Ehrenamtliche, die sich in der Hospizarbeit engagieren und Interessierte unterschiedlicher Berufsgruppen gefolgt.

„Begleiter müssen sich mit der Zeitgeschichte vertraut machen“, sagte Referentin Beatrice Döhner. Foto: privat

Neuwied. „Dieses Thema ist sehr präsent. Denn die Spätfolgen für Kriegs- und Nachkriegskinder können am Ende eines Lebensweges eine schmerzliche Renaissance erleben“, sagte die Referentin Beatrice Döhner (Gestalttherapie, Gerontopsychiatrie). „Das, was die Menschen, die den Krieg erlebt, verdrängt und unterdrückt haben, dringt auf einmal wieder an die Oberfläche. Angehörige und professionelle Begleiter sind oftmals überfordert“, so Döhner weiter. Somit dränge ein dunkles Kapitel kollektiver und individueller zeitgeschichtlicher Kriegsereignisse erneut an die Oberfläche.

Traumatische Erlebnisse, wie etwa der Verlust von Familienangehörigen, das Miterleben zahlreicher Bombenangriffe, Evakuierung, Vertreibung und nicht zuletzt Gewalt, die neben Hunger, Kälte und Armut herrschte, seien wieder gegenwärtig. „Die Begleiter der Menschen dieser Generation müssen sich mit der Zeitgeschichte vertraut machen, um zu verstehen, was ihr Gegenüber erlebt hat“, sagte Döhner. Und: „Die Menschen brauchen eine Würdigung ihrer Erfahrungen und großen Respekt“. Es brauche eine professionelle Bescheidenheit in der Begleitung. „Ich bin nur für das verantwortlich, was ich weiß“, brachte Döhner die geforderte Haltung auf den Punkt.



In unterschiedlichen Workshops setzten sich die Teilnehmer der Fachtagung in Kleingruppen mit der spirituellen Begleitung der Kriegskinder, dem Verhalten bei Menschen mit Demenz, der Trauer der Kriegsgeneration und den Möglichkeiten der Begleitung sowie der Versöhnung von Kindern und Eltern, die Kränkung und Ablehnung erfahren haben, auseinander. In den Workshops wurden die Teilnehmenden von Beatrice Döhner, der Heil- und Religionspädagogin Antje Koehler, der Trauerbegleiterin Angelika Bening und der Theologin Uta Schmidt zu einem regen Austausch angeleitet. Viele der Teilnehmer lobten die Fachtagung: sie sprachen von Aha-Erlebnissen und inhaltlich gehaltvollen Informations- und Arbeitsphasen.

Übrigens: Das Hospiz im Kreis Neuwied (Ambulantes Hospiz und Neuwieder Hospizverein) bildet jährlich Menschen in der Begleitung Schwerstkranker und Sterbender aus. Ansprechpartnerin ist die Bildungsbeauftragte Heidi Hahnemann, Telefon 02631/344 214.


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