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Nachricht vom 26.08.2016    

„Neuwied Classics“ erinnern an legendäres Rennen

Von 70.000 Zuschauern war die Rede nach der offenkundig erfolgreichen Premiere. Beim Rennen drei Jahre später sollen es sogar um die 100.000 gewesen sein. So viele werden diesmal zwar ganz bestimmt nicht kommen, trotzdem dürfte das Treffen historischer Motorräder am Sonntag, 4. September, im Rahmen der „Neuwied Classics“ viele Besucher anlocken.

Rasante Szenen erlebten die vielen Zuschauer bei den Rennen „Quer durch Neuwied“ in den ersten Nachkriegsjahren. Foto: Kreismedienzentrum Neuwied

Neuwied. Der Sonntag erinnert an das berühmte Rennen „Quer durch Neuwied“, das vor nunmehr 70 Jahren erstmals gestartet wurde und die Deichstadt zu einer Motorsport-Hochburg im Nachkriegs-Deutschland machte. Bis 1950 rasten die Zweiräder durch die City.

Das Treffen der historischen Motorräder und Gespanne, präsentiert von der IG Young-Oldtimer- Neuwied in Zusammenarbeit mit dem Kreismedienzentrum und dem Stadtmarketing, ist dieses Jahr erstmals im Programm der „Neuwied Classics“ am ersten September-Wochenende. Sonntags von 11 bis 16 Uhr können die alten Schätzchen am Pegelturm auf dem Deich bewundert werden. Dort startet dann auch um 14.30 Uhr ein Korso durch die Stadt.

Der Verlauf entspricht in großen Teilen der historischen Rennstrecke. Vom Deich kommend geht`s zunächst vorbei an der Goethe-Anlage, später unter anderem durch die Wilhelmstraße zum REWE-Kreisel, durch die Engerser Landstraße, dann Richtung Bahnhof, weiter durch die Bahnhofstraße und am Moltkeplatz vorbei Richtung Hofgründchen und von dort über die Heddesdorfer Straße vorbei an der Matthiaskirche und über Hermann-, Schloss- und Kirchstraße zurück zum Start.

Dass es zu dem Rennen vor 70 Jahren kam, war maßgeblich der Initiative des Neuwieder Rennfahrers Günther Wels zu verdanken. Er überzeugte die Verwaltung mit Bürgermeister Wilhelm Schweizer an der Spitze und später die französischen Militärbehörden von seiner Idee. So senkte sich am 8. September 1946 erstmals die Startflagge für die schweren Maschinen der Marken DKW, NSU, MAG oder Rudge, um nur einige zu nennen. Auch Motorräder Marke Eigenbau waren vertreten



Schon beim Training und dem Kampf um die vorderen Startplätze in den verschiedenen Klassen standen die Menschen teils dicht gedrängt an den Straßen. Obwohl die Fahrer im Schnitt mit etwa 85 Stundenkilometern unterwegs waren, Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 150 Stundenkilometer erreichten und es kaum einen nennenswerten Schutz an der Strecke gab, blieben Unfälle bei den Rennen zum Glück die Ausnahme.

Das Ereignis so kurz nach dem Krieg begeisterte nicht nur Rennsportfreunde in ganz Deutschland, seine Anziehungskraft strahlte bis nach Belgien und Frankreich. Sogar aus England kamen Zuschauer. Über 5,25 Kilometer verlief die Strecke bei der Premiere, in einigen Straßen jagten die Fahrer über Kopfsteinpflaster und Bahnschienen, vorbei an Trümmern und ausgebombten Häusern.

1950 dann kam das Aus für „Quer durch Neuwied“. Der Verkehr nahm zu und die Sicherheitsbestimmungen waren inzwischen andere geworden. Daher dröhnten im April 1950 die Motorräder ein letztes Mal durch die Innenstadt. Und die kurze Ära Neuwieds als Motorsport-Hochburg endete.

Wer noch mit seinem alten Schätzchen bei dem Motorrad-Treffen mitmachen möchte, kann sich bis 1. September anmelden: Alfred@young-oldtimer-Neuwied.de. Für die Teilnahme nur an dem Treffen auf der Deichmauer ist übrigens keine Zulassung erforderlich (www.young-oldtimer-neuwied.de).



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