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Nachricht vom 06.07.2016    

Mit viel Kreativität Jubiläum gefeiert

Mit einem liebevoll gestalteten Sommerfest hat der „Verein für Menschen mit Behinderung“ (VMB) jetzt sein 50-jähriges Jubiläum gefeiert. Unter dem Motto „Eine bunte Reise um die Welt“ gab es auf dem Außengelände der Förder- und Wohnstätten in Kettig jede Menge Angebote zum Mitmachen: Ob Töpfern, Murmelbilder malen oder Schiefer bearbeiten – hier war garantiert für jeden etwas dabei.

Malen mit Murmeln. Fotos: pr

Neuwied/Ketting. „Vom Tonklotz müsst ihr was abschneiden, dann könnt ihr ein Motiv auf die Scheibe stempeln und noch was drauf schreiben, wenn ihr möchtet“, schildert Johannes. Er erklärt gerade einer interessierten Besucherschar, wie sich ein Türschild fertigen lässt. Am Stand nebenan entsteht ein Murmelbild. Fasziniert dreht Sofie eine Kiste hin und her, in der sich ein Blatt Papier, Kleckse aus Fingerfarben und wahlweise Murmeln oder ein Flummi befinden, der durch das Hin- und Herrollen Farbspuren auf das Blatt zeichnet.

Ein weiteres Kind bearbeitet derweil Schiefer. Nach und nach entsteht ein kleines Herz. Sofie hat das Downsyndrom. Aber das spielt hier gar keine Rolle. Denn während alle miteinander werkeln und Spaß haben, passiert ganz automatisch genau das, was dem Verein seit 50 Jahren so wichtig ist: Ob ein Mensch beeinträchtigt ist oder nicht wird beim Zusammensein einfach unbedeutend. Jeder wird schlicht so angenommen, wie er ist.

Das sollte selbstverständlich sein, ist aber hart erarbeitet. Denn vor einem halben Jahrhundert sah alles noch ganz anders aus. Inklusion als Gegenteil von Ausgrenzung war eine ferne Vision. Lediglich 13 Personen, sowohl Eltern von beeinträchtigten Kindern als auch Fachleute, taten sich damals in Neuwied zusammen, um den VMB zu gründen. Ihr großes Ziel: Mehr Lebensqualität für Menschen, die eine Behinderung haben. Zunächst wurde vom Verein eine Kita ins Leben gerufen. Zehn Jahre später wurde der stark expandierende VMB Mitgründer und neben dem Paritätischen Mitgesellschafter des Heilpädagogisch-Therapeutischen Zentrums. 350 Mitgliedsfamilien profitieren heute vom vielfältigen Angebot. Mithilfe von Gruppenaktivitäten, Ferien- und Wochenendbetreuungen werden die beeinträchtigten Kinder gefördert und bestärkt, die Eltern entlastet. Erster Vorsitzender ist Alfons Müller.



Dass hier jedermann aufblühen kann, ist dem großen Engagement des VMB-Teams geschuldet. So haben die beiden Mitarbeiterinnen Diplom-Sozialpädagogin Sandra Schunk und Nadja Sarwar federführend das Jubiläumsfest organisiert. „Jede unserer Gruppen kann sich hier vorstellen, so hat zum Beispiel die Gruppe „Fit wie ein Turnschuh“ die Sportaktivitäten vorbereitet, die Jungengruppe das Töpfern und so weiter“, schildert Sandra Schunk.

Während der Nachwuchs mit Spieleparcours, Ponyreiten mit Sando und Filou, Taschen bemalen, Dosenwerfen, Mitmachsport, Musik und Tanz beschäftigt war, nutzten viele Eltern die Gelegenheit, eine Führung durch die Werkstatt beziehungsweise eine Wohneinheit der Förder- und Wohnstätten zu machen. Der Werkstattladen war das ganze Fest über geöffnet, für das leibliche Wohl gab es unter anderem Salate, Würstchen, Kaffee und Kuchen und eine Cocktailbar.

Schlagkräftig ging´s zu beim „Schiefer behauen“, der besonderen Aktion der IG Bauen-Agrar-Umwelt. „Wir machen das Logo vom Verein“, erklärten die Dachdecker Ulrich Kreuter, Michael Heine, Kevin Bolz und Stefan Höfer. „Jedes Kind kann mit Schieferhammer und gebogener Brücke ein Puzzleteil zurechthämmern, das wir dann aufkleben.“ Das Kunstwerk in XXL-Größe wird in Kürze anlässlich des Jubiläums in der Geschäftsstelle des Vereins aufgehängt.



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