Grundschule Rheinbrohl pflegt seit 10 Jahren Schüleraustausch
In den Klassenräumen der Astrid-Lindgren-Grundschule in Rheinbrohl ertönte in den letzten Wochen ein mehrfach, freundliches "Bonjour!", während sich die Kinder aus den 3. und der 4. Klasse auf eine außergewöhnliche Reise vorbereiteten. Die fröhliche Erwartung war deutlich spürbar.
Rheinbrohl. Schließlich werden die Kinder endlich ihre französischen Brieffreundinnen und -freunde sehen, denen sie mit großer Sorgfalt ein Mitbringsel bastelten: Einen Meilenstein als Zeichen für den Beginn einer wunderbaren Freundschaft, ein Kennenlernen und ein Austausch der Kulturen. Diese Verbundenheit des Ortes Rheinbrohl zu ihrer Partnerstadt Bourcefranc in Frankreich besteht bereits seit 50 Jahren.
Seit nunmehr zehn Jahren findet auch der Schüleraustausch zwischen der Astrid-Lindgren-Grundschule und der Ecole Èlementaire Edouard Herriot im jährlichen Wechsel in Rheinbrohl und Bourcefranc statt und machte vorstehende Fahrt zu einem Jubiläum.
Am Sonntag, den 12. Juni war es dann so weit: 32 Mädchen und Jungen machten sich gemeinsam mit vier Lehrerinnen und zwei weiteren Begleitern auf den Weg. Nach einem herzlichen Empfang in Frankreich, erwartete die Kinder ein erster Einblick in den Schulalltag. Überrascht stellten sie fest: "Unsere Schulen sind gar nicht so verschieden!" - Das Essen in der Mensa schmeckt lecker, auf dem Schulhof wird gespielt und im Klassenzimmer müssen sich die Schülerinnen und Schüler konzentrieren, um neue Wörter in der Sprache ihrer Brieffreunde zu lernen. Damit sich die Kinder auf das vielfältige Programm der nächsten Tage vorbereiten konnten, schliefen und frühstückten sie im "Gymnasium am Meer" (Lycee de la mer).
In der folgenden Woche machten die Kinder dann eine Vielzahl von neuen, spannenden Erfahrungen: Sie erklommen einen Leuchtturm, sammelten an einer "schönen Küste" prächtige Muscheln, kauften kleine Souvenirs in wunderschönen Hafenstädten und einem französischen Supermarkt, beobachteten bunte Fische in einem Aquarium, probierten französische Leckereien, eroberten das Fort Louvois und kosteten mutig Austern. Allem voran war die Freude spürbar, die sie mit ihren neuen Freunden teilten. Eine willkommene Gastfreundschaft, die nicht nur durchgehend vom französischen Lehrerkollegium zu spüren war, sondern auch bei einem offiziellen Empfang durch eine Vertretung des französischen Bildungsministeriums und des Bürgermeisters deutlich wurde.
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Am Tage des Abschieds erwartete die Schülerinnern und Schüler der Astrid-Lindgren-Grundschule eine weitere Überraschung: Zu Ehren der zehnjährigen, langen Freundschaft durften sich alle Mitreisenden in das "Goldene Buch" der Stadt eintragen. "Wir schreiben Geschichte", erklang es stolz und zeugte von den bewegenden Gefühlen, die sie am Ende der Reise prägten. Das "Au Revoir" sorgte auf dem Rückweg, am 17. Juni, zwar für die eine oder andere Träne, doch ist es kein Abschied für immer. Der nächste (Gegen-)Besuch wird bereits geplant und mit großer Freude erwartet. Denn - das haben die Kinder gelernt -, Terror und Vorurteilen zum Trotz: Freundschaften sind grenzenlos!
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