Erstklässler sorgen für Nachwuchs
Die Erstklässler der Gutenberg-Grundschule Dierdorf sorgen in Zucht-Projekten für reichlich tierischen Nachwuchs. Schmetterlinge, Hühnerküken, Laufentenküken und winzige Ameisen haben in den Klassenräumen eine vorübergehende Heimat. Die Tiere sorgen für viel Begeisterung aber auch für Arbeit und Erkenntnisse bei den Kindern.
Dierdorf. Bereits seit 2003 sorgt eine elektrische Brutmaschine mit Glasfenster in jedem Frühjahr für Spannung in der Gutenberg-Grundschule. Viele Hühnerküken sowie einige Enten- und Wachtelküken erblickten bereits in ihr das Licht der Schul-Welt. Im Gegensatz zu einer echten Glucke erlaubt das Gerät die Beobachtung des Schlüpfvorgangs, der immer Verzückung hervorruft.
In der Klasse 1b sind sechs Hühnerküken seit ihrem Schlupf bereits kräftig gewachsen. Die niedlichen Küken haben wenig Scheu vor den Kindern, die Laufentchen der Klasse 1c laufen nach wenigen Tagen sogar mit „ihrer“ Klasse mit.
Natürlich müssen die Tiere versorgt und ausgemistet werden. Es zeigt sich sehr schnell, dass Vögel einen kurzen Darm und dadurch eine flotte Verdauung haben. Mit Papier müssen die Hinterlassenschaften entsorgt werden, die Wohnkiste wird regelmäßig gereinigt. Natürlich muss auch am Wochenende zuverlässig nach den Tieren und der Brutmaschine geschaut werden.
Einfacher ist die Zucht von Schmetterlingen, die in der Klasse 1a gelungen ist. Die Klasse hatte sich zusätzlich im Schmetterlingsgarten Bendorf-Sayn über den komplizierten Vorgang der Metamorphose informiert. Der Schlupf der fertig entwickelten Falter aus der Puppe konnte genau verfolgt werden. Die hübschen Schmetterlinge dürfen danach in Freiheit weiterleben.
Im Klassenraum der Klasse 1c stehen auch spezielle „Nester“ mit winzig kleinen Ameisen der Gattung „Temnothorax Nylanderi“. Sie entstammen dem Dierdorfer „Armen Heckelchen“, in das sie vor den Sommerferien wieder zurückgeführt werden. Ein ganzes Ameisenvolk lebt naturgemäß in einer hohlen Eichel. Daher sind die Individuen nur unter einem Binokular genau zu betrachten. Eier, Larven, Puppen und Imagines (erwachsene Tiere) sind mit Hilfe der Optik gut zu erkennen. Die Königin ist sogar ohne Lupe zu finden. Auch die Ameisen werden regelmäßig gefüttert, mit Wasser versorgt, gereinigt und zu Experimenten herangezogen.
Nicht zuletzt bieten die Projekte Schreib- und Malanlässe. Voller Stolz schreiben die Erstklässler die Entwicklung ihrer kleinen Farm in einem bebilderten Tagebuch auf. So lernen die Schülerinnen und Schüler nicht nur biologische Vorgänge, sondern auch Verantwortung und vorsichtigen Umgang mit Tieren. Eigenes Handeln und Begreifen in Projektarbeit ist besonders im Grundschulalter ein wichtiges Unterrichtsprinzip: Lernen mit Herz, Hand und Verstand.
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