Werbung

Nachricht vom 12.04.2016    

Gleichstellungsverfahren ist viel Handarbeit

Die Verfahren zur Feststellung beruflicher Qualifikationen und Abschlüsse für Flüchtlinge und Migranten liegt in den Händen der Kammern. Die Handwerkskammer Koblenz hatte nun zu einem Erfahrungsaustausch geladen. Es zeigte sich, dass die Beschäftigungspiloten viel Fingerspitzengefühl brauchen.

Die syrische Friseurin Fidan Hesso möchte in Deutschland voll anerkannt werden. Für sie ist es die Basis, um später den Meisterbrief erwerben zu können. Foto: HwK Koblenz

Koblenz. Gleichstellungsverfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen erfordern neben Sachkenntnis viel Einfühlungsvermögen. Jeder Antrag wird individuell geprüft und entschieden. So ein Fazit der Informationsveranstaltung, zu der die Handwerkskammer (HwK) Koblenz Beschäftigungspiloten und Vertreter der Job-Center und der Arbeitsagenturen im nördlichen Rheinland-Pfalz eingeladen hatte.

Seit dem 2012 gilt das Anerkennungsgesetz für die Verfahren zur Bewertung ausländischer Berufsqualifikationen auf Bundesebene. Für die Gleichwertigkeitsprüfung bei Ausbildungsberufen im dualen System sind nach dem Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG) die Kammern zuständig. Wird im Rahmen eines solchen Verfahrens eine Teilgleichwertigkeit der im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen im Vergleich zu deutschen Ausbildungsinhalten festgestellt, kann eine Anpassungsqualifizierung zur vollen Gleichwertigkeit verhelfen. Die Anpassungsqualifizierung wird durch Mittel des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und des Europäischen Sozialfonds im Rahmen des Programms „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ gefördert.

Auch für Flüchtlinge kann die Anerkennung von mitgebrachten beruflichen Qualifikationen für den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt eine wichtige Rolle spielen. Teilweise ist die berufliche Anerkennung sogar eine zwingende Voraussetzung, um in bestimmten Berufen arbeiten zu dürfen. Mit großem Interesse folgten die mit der Integration von Flüchtlingen und Migranten in den Arbeitsmarkt Betrauten den von den HwK-Experten vorgestellten Fallbeispielen.



So trainiert eine syrische Friseurin, die in ihrer Heimat nur Damen frisiert hat, im HwK-Berufsbildungszentrum das Stylen von Herrenköpfen, um in ihrem Beruf in Deutschland voll anerkannt zu werden. Kann ein Flüchtling keine Zeugnisse vorlegen, die seine beruflichen Qualifikationen belegen, so kann unter bestimmten Voraussetzungen eine praxisorientierte Prüfung helfen, die beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten zu ermitteln. Ein Kfz-Techniker aus Syrien musste unterschiedliche technische Sachaufgaben lösen, eingebaute Fehler in einem Pkw finden und Lösungsvorschläge anbieten. Die Gleichstellung war der Lohn für sein erfolgreiches Agieren.

Nicht in jedem Fall kann von der Kammer positiv entschieden werden. Immer steht aber der Mensch mit seinen Wünschen und Zielen im Vordergrund. Vielfältige Qualifizierungsstrukturen ermöglichen bestmögliche Wege der beruflichen Integration von Flüchtlingen.

Informationen zum Gleichwertigkeits-Feststellungsverfahren bei der HwK Koblenz,
Tel. 02635/ 9546-701, Fax -984, Michael.Mueller@hwk-koblenz.de www.hwk-koblenz.de


Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Beeindruckendes, farbenprächtiges Weihnachtsdorf in Selters

Bereits seit 2012 lockt das bunte Weihnachtsdorf in Selters viele Besucher aus Nah und Fern zum Verweilen ...

FWG Puderbacher Land: Stolze Apfelernte für die Kindergärten

Die FWG im Puderbacher Land hat in diesem Jahr eine besondere Aktion ins Leben gerufen. Auf Streuobstwiesen ...

Verkehrskontrollen und Unfälle: Polizeieinsätze in Neuwied

Am Nikolauswochenende führte die Polizei Neuwied mehrere Kontrollen und Einsätze durch, die zu verschiedenen ...

Zigarettenautomat in Asbach aufgebrochen

Am 6. Dezember 2025 wurde in Asbach ein Zigarettenautomat gewaltsam geöffnet. Die Polizei sucht nach ...

Holzhütte in Isenburg in Flammen: Schwierige Löscharbeiten

In Isenburg kam es am Nachmittag des 6. Dezember 2025 zu einem Brand, der die Einsatzkräfte vor besondere ...

Unfälle und Trunkenheitsfahrten auf Autobahnen bei Bendorf und Montabaur

Am Abend des 6. Dezember 2025 ereigneten sich auf den Autobahnen bei Bendorf und Montabaur zwei Vorfälle, ...

Weitere Artikel


Neues rund ums Ehrenmal auf der Rheinbrohler Ley

Das Jahr 2016 begann für die Vereinigung ehemaliger 29er und Förderer des Ehrenmals e.V. wieder mit der ...

Latein und Griechisch sind gefragte Fremdsprachen

Insgesamt 562 Oberstufenschülerinnen und -schüler haben sich im laufenden Schuljahr am Landeswettbewerb ...

Kräutermischungen - latente Lebensgefahr

„Es hört einfach nicht auf...“ In Sicherheitskreisen, Kliniken oder Arztpraxen ist damit der enorme Anstieg ...

SG Wienau II holt wichtige Punkte für den Klassenerhalt

Die zweite Mannschaft der SG Wienau/Marienhausen hatte am Sonntag, den 10. April ihr Lokalderby gegen ...

Klimaschutzanstrengungen müssen intensiviert werden

Rund 100 Gäste waren der Einladung zum Regionalforum 2016 „Energiewende und Klimaschutz im Westerwald ...

Erfolgreiche Projektwoche der Marienschule Bad Hönningen

Die Schulkinder der Marienschule der Grundschule Bad Hönningen, haben in einer Bastelaktion mit ihren ...

Werbung