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Nachricht vom 09.04.2016    

Tolle Stimmung bei Melsbacher Comedy

Die Ortsgemeinde Melsbach lud am 8. April zum ersten Comedy-Abend in das Bürgerhaus ein. Das Publikum ging mit so viel Begeisterung auf das Programm der Comedians Roberto Capitoni, Helmut Sanftenschneider und Götz Frittrang ein, dass diese Veranstaltung sicherlich der Auftakt zu einer Comedy-Tradition war.

Roberto Capitoni ist seiner Paraderolle als Onkel Luigi. Fotos: Wolfgang Tischler

Melsbach. Den wenigen Menschen, die den kleinen Mann mit den großen Augen noch nicht kannten, stellte er sich vor: „Ich heiße RRRoberrrrrto Capitoni und bin Halbitaliener und zwar von der Taille abwärts.“ Die Unterschiede zwischen Italienern und Deutschen erkannte er an deren Google-Suchbegriffen und schloss daraus haarscharf: „Was für Italiener Gruppensex, ist für Deutsche der Kreisverkehr.“ Sex ist die Ursache für viele Bambini. Die sind Vampire, wachsen über Nacht und kosten viel Geld, stellte der Comedian aus eigener Erfahrung fest. Mit gutem Grund sei 70 das ideale Alter zum Kinderkriegen.

Er selbst sei als gebürtiger Schwabe mit einem Bausparvertrag aus dem gemütlichen Uterus auf die Welt gelockt worden. Anschließend sei er wegen seiner vielen Vornamen fast im Taufbecken ertrunken. Gängige Vorurteile gegenüber Schwaben wie Geiz und Kehrwoche wandelte Capitoni in neue Erkenntnisse über die schwäbische Flatrate und Putzschläfer um. Dass Jesus ein Italiener war, konnte er an drei Beispielen einwandfrei belegen.

Dann erschien Onkel Luigi aus Palermo in Sizilien – wie immer mit großem Auftritt - und ultimativen Tipps, zum Beispiel: „Wenn du ein Problem hast – löse es!“ Seine Alternative: Betonschuhe!

Capitoni verlas nach der Pause die Zettel mit von Zuschauern aufgeschriebenen Witzen. Per Applaus wurde eine Witze-Königin ermittelt, die von Bürgermeister Holger Klein persönlich ein Freigetränk erhielt.

Als den „Spanier aus dem Ruhrpott mit südländischem Temperament“, kündigte Moderator Capitoni seinen Kollegen Helmut Sanftenschneider an. Der Musiker fühlte sich angesichts des nahen Förderturms heimisch: „Wie im Ruhrpott, nur mit schöner Gegend“. Für seine Sammlung schöner Schlagzeilen, zum Beispiel „Die Periode der Königin Elisabeth dauert schon über 63 Jahre“, erntete er viele Lacher. Zum Mitsingen, Klatschen und Lachen animierten Sanftenschneiders Variationen ehemals „geklauter“ Flamenco-Melodien mit neuen Texten. Multi-Tasking-Talent bewies der Künstler, indem er sich mit Kastagnetten selbst zur Gitarre begleitete. Da fiel es dem Publikum mit dem „latenten spanischen Temperament“ nicht schwer, unter rasendem Applaus die von Sanftenschneider mitgebrachten Kuscheltiere und Unterwäsche filmreif auf die Bühne zu werfen.



„Man spürt hier die Harmonie“, stellte der Gitarrist erfreut fest und bot zum Dank Kurzversionen von nervenden Ohrwurm-Schlagern. Eine kleine Abwandlung des Textes machte den Songs nach wenigen Sekunden den Garaus, ein Prinzip, das bei vielen Liedern funktioniert, nicht nur beim „Bett im Kornfeld“, das wegen Jauche gerade nicht frei ist. Seine Sensibilität bewies der Barde im letzten Lied: „Es gibt keinen, der genauso ist wie du!“

Einen fränkisch-Sprachkurs mit Spezialtipps gab der Schwabe aus dem fränkischen Bamberg, Götz Frittrang. Er machte sich Gedanken über die immer schnelleren Wechsel von Politikern in die Wirtschaft und die möglichen Zukunftsaussichten der gerade Regierenden. Für die ISIS-Bekämpfung hatte er ebenfalls eine tolle Lösung parat: Für die bisher entstandenen Kosten könnte man zwei Tonnen Marzipan-Brote kaufen und zusammen mit Porno-Heften über dem Kampfgebiet abwerfen, eine win-win-Situation entstünde.

Aus seiner Aversion gegen Katzen machte der Comedian keinen Hehl. Verhaltensweisen, Treuetest und Berufseinsätze sprechen ganz klar für Hunde als Haustiere. Frittrang schloss daraus: „Ein Katzenhalter muss ein Masochist sein.“

Vom begeisterten Applaus motiviert, gaben die drei Comedians eine gemeinsame Zugabe mit Gedanken über Rassismus aus Schwaben-Sicht, Lieblingsbeschwerden und Gedichten über exotische Reiseziele. htv


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