Werbung

Nachricht vom 03.04.2016    

Wildkatzen schützen

Scheinbar verlassene Wildkätzchen im Wald lassen, meist ist die Mutter in der Nähe. Nur junge Wildkatzen, die bei einer toten Mutter gefunden werden, in einer Aufzuchtstation abgeben. Holzpolter können zur Todesfalle werden, wenn sie zu früh abgeräumt werden, ebenso Totholz-Schredder. Todesursache Nummer eins ist Straßenverkehr.

Junge Wildkatzen sehen sehr niedlich aus. Fotos: Harry Neumann.

Quirnbach. Jetzt ist die Zeit, in der Wildkatzen ihre Jungen bekommen. „Daher ist es besonders in der Wurfzeit von März bis Mai sehr wichtig, besondere Rücksicht auf diese streng geschützten Tiere zu nehmen. Denn die europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) steht nach wie vor auf der Roten Liste“, betonte Gabriele Neumann, Wildkatzenexpertin der Naturschutzinitiative.

In den ersten Lebenswochen ihrer Jungen wechselt die Wildkatzenmutter mehrmals das Versteck, um die Gefährdung durch Fressfeinde zu vermindern. Das führt zu einem hohen Anspruch an das Revier einer weiblichen Wildkatze in Bezug auf Wurfplatz- und Versteckmöglichkeiten.

In Anbetracht der knappen Verfügbarkeit von natürlichen Wurf- und Ruheplätzen wie zum Beispiel Baumhöhlen suchen sich Wildkatzen für die Aufzucht ihrer Jungen alternative Verstecke, die sie vor Witterungseinflüssen und Prädatoren (Fraßfeinden) schützen. Dabei bieten Holzpolter sowie Totholzhaufen aus Ast- und Kronenmaterial Wildkatzenmüttern geeignete Wurfplätze und Verstecke zur weiteren Jungenaufzucht. Windwurfflächen mit liegendem Totholz und umgekippten Wurzeltellern eignen sich ebenfalls sehr gut als Versteck für den Nachwuchs. Diese sollten daher auch nicht abgeräumt und Totholzhaufen nicht geschreddert werden.

Bei der Zerstörung solcher Verstecke während der Aufzuchtphase von März bis Ende August kommt es leider immer wieder zu Tötungen von Katzenmüttern und Welpen. Aber auch wenn das Geheck entdeckt wurde und die Arbeiten umgehend eingestellt werden, kommt es vor, dass die Katzenmutter ihre Welpen nicht oder nicht vollständig in ein neues Versteck umträgt und dieser Nachwuchs ungeschützt zurückbleibt.

„Aus diesen Gründen und aus Rücksicht auf die streng geschützte und in ihrem Bestand gefährdete Wildkatze bitten wir die Forstämter eindringlich, keine Holzpolter mehr bis Ende September abzuräumen. Die Abfuhr der Holzpolter sollte dann erst wieder ab Oktober erfolgen“, so Gabriele Neumann.

Leider kommt es auch immer wieder vor, dass Wanderer, gut gemeint, die kleinen
Wildkätzchen, die den getigerten Hauskatzen sehr ähnlich sehen, für ausgesetzte Hauskatzen halten und beim Tierarzt oder in einem Tierheim abgegeben.

„Die kleinen Katzenjungen sollten unbedingt im Wald gelassen werden, da deren Mutter wahrscheinlich gerade auf Nahrungssuche ist. Die einzige Ausnahme ist ein Fund von jungen Wildkatzen bei einer toten Mutter. In diesem Fall müssen die Welpen so schnell wie möglich in eine Aufzuchtstation gebracht werden, keinesfalls zum Tierarzt, in ein Tierheim oder eine Katzenhilfestation. An diesen Orten droht den Kleinen eine erhöhte Ansteckungsgefahr mit Hauskatzenkrankheiten“, erklärte Wildkatzenexpertin Gabriele Neumann.

Die Naturschutzinitiative informiert über die aktuellen Wildkatzenaufzuchtstationen und bittet alle Bürger, tote Katzen, die Wildkatzen sein könnten, den Naturschutzverbänden oder Naturschutzbehörden zu melden.

Hotline der Naturschutzinitiative: 02626 926 443, Email: info@naturschutz-initiative.de.

Todesursache Nummer eins für die Wildkatzen ist der Straßenverkehr. Die Naturschutzinitiative bittet daher auch alle Autofahrer um ein vorsichtiges und umsichtiges Fahrverhalten, besonders in der Dämmerung und nachts in Waldgebieten, strukturreichen waldnahen Wiesenbereichen und Bachtälern.



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Vereine


Jungschützen der St. Hubertusschützen Steinshardt bei der Bundesmeisterschaft in Merzenich

Die Jungschützen der St. Hubertusschützen aus Steinshardt haben am Samstag (6. September 2025) bei der ...

VfL Waldbreitbach: 77-jähriger Läufer wird Deutscher Vizemeister im Straßenlauf

Der 77-jährige Dr. Heinz Schwarz aus Tettnang hat bei den Deutschen Meisterschaften über 10 Kilometer ...

Online-Vortrag der Kreisvolkshochschule Neuwied e.V.: Der Kampf um den Südpol

Ein Online-Vortrag der Kreisvolkshochschule Neuwied beleuchtet im Oktober die Geschichte zweier Forscher, ...

Junge Autorentalente präsentieren ihre Werke in Neuwied

Der Leseverein e.V. Neuwied lädt zu einem Leseabend ein. Zwei junge Autoren aus der Region, Sandra Anne ...

24. Westerwälder Literaturtagen: Andreas Rödder beleuchtet die Weltunordnung seit 1990

Bei den 24. Westerwälder Literaturtagen stellt der Historiker Andreas Rödder sein Buch "Der verlorene ...

Sängerfest in Meinborn: Ein Wochenende voller Chorgesang

Vom 19. bis 21. September feiert der gemischte Chor Meinborn sein Sängerfest im Dorfgemeinschaftshaus. ...

Weitere Artikel


Aktion „Saubere Umwelt“ lohnt sich immer wieder

Die FWG Kleinmaischeid war wieder in der heimischen Gemarkung im Einsatz. Sie führte zum vierten Mal ...

Sportabzeichen erworben

Die Bedingungen für den Erwerb des Deutschen Sportabzeichens sind im vergangenen Jahr deutlich erhöht ...

Schwere Kopfverletzungen nach Sturz mit Fahrrad

Schwere Verletzungen zog sich ein 76-jähriger Mann aus der Verbandsgemeinde Asbach am Nachmittag des ...

Brand im Sägewerk

Die noch junge Samstagnacht am 2. April endete für die Oberradener Feuerwehr bereits um 3:22 Uhr. Mit ...

Auf leisen Pfoten vor der Haustür

Der Turmfalke fliegt über dem Feld. Der Mäusebussard segelt über die Wiesen. Der Fuchs huscht hie und ...

Ostereiersuche in Linkenbach

Am Ostermontag kamen 28 Kinder mit Eltern und Großeltern zum Eiersuchen an die Linkenbacher Weiheranlage. ...

Werbung