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Nachricht vom 15.02.2016    

Hangstraße in Neschen Spitzenreiter bei Einbrüchen

„Die Bewohner der Hangstraße im Neustadter Ortsteil Neschen können sich inzwischen mit Handzeichen begrüßen: Zwei, drei oder vier ausgestreckte Finger zeigen die Anzahl der Einbrüche im eigenen Haus an“, so urteilt Anwohner Peter Vianden. Was auf den ersten Blick wie Satire anmutet, ist traurige Realität.

Neschen macht mobil. Foto: privat

Neustadt. Der Ex-Bonner, der vor einem Jahr die Enge der Stadt gegen das „idyllische“ Dorfleben getauscht und ein schmuckes Anwesen in der Hangstraße erworben hat, sieht sich mit insgesamt vier Einbrüchen als Spitzenreiter in der Hitliste der örtlichen Einbrüche an.

Gefolgt von Marlene Wirtgen mit drei Einbrüchen im vergangenen Jahr und gleich mehrere Haushalten, wie den von Marga Stümper, die bereits zwei Diebesbesuche zu verzeichnen hatte und jetzt für über 6.000 Euro ihr Haus hat sichern lassen.

„Die Hangstraße, hat es in der Tat in sich, geradezu fällig für einen Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde“, weiß Anwohner Hans Joachim Schmitz zu berichten. Seine aktuelle Umfrage unter den Bewohnern vor Ort brachte zu Tage, dass von den 17 Häusern, die sich im oberen Teil der Hangstraße befinden, alleine elf Häuser insgesamt 21 Einbrüche zu vermelden haben! Gefolgt von der Blumenstraße, wo die Situation mit acht Einbrüchen auch nicht viel „rosiger“ ist, als „Auf dem Platz“ der mit fünf Einbrüchen an dritter Stelle liegt. Aufsteiger ist derzeit der Ortsteil Scharenberg, der am zweiten Weihnachtsfeiertag mit einem Einbruch und gleich vier Einbruchversuchen Aufsehen erregte.

Absolut sind es im Laufe der Jahre 36 Einbrüche gewesen, mit stark zunehmender Tendenz in den letzten zwei Jahren. „Das in einem Radius von nicht einmal 500 Meter, das ist zu viel, wir brauchen Hilfe“, ist der einhellige Tenor der Anwohner.

Dabei haben die Betroffenen bereits alles Mögliche getan, um sich selbst zu schützen. Insgesamt 56.200 Euro haben die Anlieger laut Umfrage in ihre Sicherheit investiert. Marlene Wirtgen war nach drei Einbrüchen in Folge so entnervt, dass sie alleine 10.000 Euro für ihre Sicherheit investierte. Dass selbst zwei Hunde im Hause die Einbrecher nicht abschreckten, musste am 22. Dezember 2015 das Ehepaar Bungarten, das direkt in der Nähe zum Rastplatz wohnt, feststellen. Man zog Konsequenzen und hat eine teure Videoüberwachung installieren lassen.

Jetzt wollen die Bürger sich Hilfe holen: Den Anfang macht ein Besuch des CDU- Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel, der sich vor Ort über die Sachlage informieren und gemeinsam mit den betroffenen Anwohnern nach Lösungen suchen will.

Unser Dorf soll sicher werden
Die Bürgerinitiative ist nach der letzten Einbruchswelle um die Jahreswende restlos verunsichert und befürchtet einen weiteren Anstieg von Einbrüchen. Die beiden Gemeinden Neschen und Scharenberg, nahe der A3, sind seit Jahren ohnehin durch die stetige Zunahme von Kriminalität, Lärm und Müll gebeutelt. Weiterhin gestresst von der hohen Lärm- und Umweltbelastung durch die Autobahn, die Rastanlage und die ICE-Trasse sowie die nahe gelegene Mülldeponie.




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Die Nähe zur A3 ist einerseits ein Segen für die Verbandsgemeinde Asbach. Sie hat den vier Gemeinden große Gewerbegebiete und damit steuerliche Vorteile gebracht. Es gibt aber auch Schattenseiten dieser Verkehrsachse und die bekommen zurzeit vor allem die Neschener und Scharenberger zu spüren.

Denn diese Ortsteile von Neustadt/Wied liegen in unmittelbarer Nähe der Autobahnraststätte Fernthal. Und deren Parkplatzgelände, das oberhalb des Ortes liegt, erweist sich nach Ansicht der direkten Anwohner als idealer Ausspähplatz und Fluchtweg für Einbrecher. Zumal die offene „schwarze“ Ab-und Auffahrt zum Rasthaus geradezu als idealer Fluchtweg geeignet ist, um der aus der Gegenrichtung (Autobahn Richtung Köln) kommenden Polizei aus dem Wege zu gehen.

Hans Joachim Schmitz ist der Sprecher der "Bürgerinitiative Neschen-Scharenberg", die sich 2012 schon einmal erfolgreich gegen die Erweiterung der Tank-und Rastanlage Fernthal gewehrt hat. Die Initiative hatte sich damals gebildet, um mit allen legalen Mitteln gegen die geplante Erweiterung vorzugehen.

„Das Motorengeräusch anfahrender Lastwagen und "das fröhliche Grölen" von Busreisenden mache ein Öffnen der Fenster kaum möglich“, so Schmitz. Ganz zu schweigen von den sommerlichen Grillpartys der am Wochenende auf dem Rastplatz zum Halten verurteilten Trucker, die ihre Essensreste und Flaschen nicht wie vorgesehen in die bereitstehenden Mülltonnen sondern die Böschung hinunter werfen. Ebenso machen viele Rastende nicht von der zur Verfügung stehenden Toilettenanlage Gebrauch und hinterlassen ihre Visitenkarte lieber unterhalb am Feldweg in Form einer Notdurft.

Das aber ist nicht die einzige Gefahr, die die Neschener auf sich zukommen sehen. "Die Tank- und Rastanlage Fernthal ist bereits jetzt für Kriminelle ein idealer Ausgangspunkt für Einbrüche und andere Straftaten. In einige Häuser wurde schon mehrfach eingebrochen, andere Bürger hatten mehr Glück und kamen nur mit Beschädigungen von Fenster und Türen davon", so Schmitz.

Grund genug für die rund 360 Betroffenen, sich zu wehren und mit kompetenten Politikern nach nachhaltigen Lösungen zu suchen. Einen Vorschlag, der nachhaltige Wirkung hat, haben die Anwohner schon favorisiert: Mit einer stabilen Abtrennwand entlang des Parkplatzgeländes wäre man gleich um drei große Probleme ärmer. Einbruch (Ausspähpunkt und Fluchtweg), Lärm und Müll.



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