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Nachricht vom 12.02.2016    

Psychosomatische Probleme bei Kindern erfolgreich behandeln

Seit drei Jahren werden im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Kinder mit psychosomatischen Beschwerden behandelt. Die Klinik zieht eine Bilanz: Hauptsächlich sollen die Teilnehmer lernen, Stressfaktoren zu erkennen und Strategien zur Schmerz- und Stressbewältigung zu erlernen.

Psychologin Monika Peperkorn und Oberarzt Dr. Bassem Irscheid im Gespräch mit zwei jungen Patienten. Foto: Privat

Neuwied. Immer mehr Kinder klagen regelmäßig über Kopf- und Bauchschmerzen, aber auch über Übelkeit und Erbrechen sowie Schwindel. Die Beschwerden führen dazu, dass die Kinder Fehltage in der Schule sammeln, sich sozial zurückziehen, immer unsicherer werden und ihren Hobbies nicht mehr nachgehen können. Schulstress, verplanter Alltag, Mobbingerfahrungen sowie Konflikte und Belastungen in der Familie gehören zu den häufigsten Auslösern von psychosomatischen Beschwerden.

Ein ehemaliger Patient berichtet von Übelkeit und Erbrechen und beschreibt seine Beschwerden: „Alles begann mit dem Schulwechsel von der Grundschule auf die weiterführende Schule. Erst sagten mir alle, es wäre bloß eine Eingewöhnungsphase. Aber mein Kopf konnte diesen ganzen Input nicht mehr aufnehmen. Ich konnte keinen Sport mehr treiben und verlor einige Freunde. Meine Fehltage wurden immer mehr und meine Noten immer schlechter. Nachdem einige Ärzte für meine Beschwerden keine Erklärung hatten, stieß meine Mutter bei ihren Recherchen auf das Programm der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Nach einem Aufnahmegespräch konnte ich kurze Zeit später mit der Behandlung beginnen.“

„Kinder und Jugendliche, zwischen acht und 14 Jahren, die schon ambulant behandelt wurden und weiterhin unter chronischen Beschwerden leiden, werden für zwei Wochen stationär aufgenommen“, erläutert Dr. Bassem Irscheid, Oberarzt der Klinik. „Das ermöglicht uns eine intensive und individuelle Betreuung jedes Einzelnen.“ Während des Klinikaufenthaltes leben die Kinder in einer Kleingruppe mit fünf bis sechs Kindern, vergleichbar mit einer Wohngemeinschaft. Hauptsächlich sollen die Teilnehmer lernen, Stressfaktoren zu erkennen und Strategien zur Schmerz- und Stressbewältigung zu erlernen. Ergänzt wird die Therapie durch soziales Kompetenztraining, Lern- und Aufmerksamkeitstraining und Elternschulungen. Für all diese Therapien steht ein Team aus Ärzten, Kinder- und Jugendpsychologen, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Heilpädagogen, Kinderkrankenschwestern, Lehrerin und Erzieherin zur Verfügung.



Nach den zwei Wochen geht es den Kindern in der Regel erheblich besser. Sie haben gelernt, auf sich zu achten und mit ihren Beschwerden so umzugehen, dass sie ihren Alltag bewältigen können und so wieder mehr Spaß und Freude haben. Das bestätigt auch der junge Patient, der zwei Wochen im Marienhaus Klinikum versorgt wurde: „Ich lebte mit anderen Kindern zusammen, die mit ähnlichen Beschwerden kämpften. Ich war also nicht allein mit diesem schrecklichen Problem und fühlte mich verstanden. In dem 2-Wochen-Programm haben meine Familie und ich viel mehr an Sicherheit gewonnen.“ Auch deshalb, weil regelmäßig Gespräche mit den Eltern stattfinden, um sie in die Therapie mit einzubinden.

„Wir sind froh, dass sich das Konzept etabliert hat und von Eltern und einweisenden Ärzten gut angenommen wird“, erläutert Dr. Bassem Irscheid. „Denn es ist wichtig, den Kindern und Jugendlichen schnell zu helfen und sie mit ihren Problemen nicht allein zu lassen.“

Die nächsten Termine für die stationäre Kurzzeit-Therapie sind vom 02.03. bis 16.03.2016 bzw. vom 20.04. bis 04.05.2016.


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