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Nachricht vom 02.12.2015    

Forstamt Dierdorf nimmt Gefahren des Klimawandels ernst

Wenn in diesen Tagen in Paris beim Klimagipfel über das Weltklima verhandelt wird, sieht die Forstwirtschaft nicht tatenlos zu. Denn auch wenn es den Verhandlungspartnern gelingt, sich auf eine maximale Klimaerwärmung von zwei Grad zu einigen, so hat diese Temperaturverschiebung bereits enorme Folgen für die Gesundheit und Zukunft der Wälder im Landkreis Neuwied.

Labile Fichtenwälder werden durch Unterpflanzung zum Beispiel mit Buchen in zukunftsfähige Mischwälder überführt. Foto: Landesforsten Rheinland-Pfalz/Gregor Nassen

Kreis Neuwied. „Der Klimawandel sei schon lange angekommen“, erklärt Thomas Tullius, Revierförster in Linz und Unkel. „Das merken wir nicht nur daran, dass viele Obstbäume früher blühen und die Singvögel immer früher mit dem Brüten beginnen. Wir Forstleute stehen schon jetzt vor der Herausforderung, dass Klimaextreme wie Trockenheit, Hitzewellen und Stürme mit steigender Gefahr von Waldbränden und Massenvermehrungen verschiedener Schädlinge weiter zunehmen. Der Klimawandel ist die größte Herausforderungen für die Erhaltung unserer Wälder“.

„Wir Förster und Waldbesitzende vor Ort können nicht warten, bis alle Forschungsergebnisse zum Klimawandel vorliegen, denn wir pflanzen heute die Bäume für unsere Enkelkinder“, erklärt Forstamtsleiter Uwe Hoffmann vom Forstamt Dierdorf. Darum müssen wir jetzt reagieren und die Wälder auf den Klimawandel vorbereiten, so dass sie stabil genug sind, den Klimaschwankungen zu trotzen. In den kommenden Jahren pflanzen wir vermehrt klimastabile Baumarten wie Eiche, Buche, Kirsche und Ahorn, die den Prognosen des Klimawandels eher standhalten. Wichtig ist auch der möglichst heterogene Altersaufbau der Waldbestände. Doch diese Arbeit erfordert Know-how, Geld und Zeit. Wir müssen jetzt in die Zukunft investieren – und das im großen Stil“, sagt der Forstamtsleiter.



„Leider ist auch in den Wäldern von Linz und Unkel die Fichte die „Verliererin“ des Klimawandels, da sie trockene Sommer besonders schlecht verträgt“, resümiert Thomas Tullius. „Unsere Buche mit ihrer relativ hohen Bandbreite, was Schattenverträglichkeit, Wasser- und Nährstoffversorgung betrifft, ist hier zunächst besser aufgestellt.“ Falls es jedoch dazu kommen sollte, dass die Klimaerwärmung mehr als zwei Grad beträgt, wird auch die Buche im Rheintal spürbar zu leiden haben. Um auch zukünftig unseren Bedarf an Bauholz aus heimischen Wäldern decken zu können, werden zunehmend Tannen und Douglasien gepflanzt. Mit ihrem tief reichenden Wurzeln gelten sie als stabilere Nadelbaumalternative zur Fichte.



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